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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dankbar für seine Mitteilung, dass er in telepathischer Reichweite sein würde. Sie schnippte mit den Fingern. »Gib mir wenigstens einen zweiten Kittel, Sean. Ich laufe nicht halbnackt vor dir her.«
    Sean murmelte ärgerlich vor sich hin, aber er zerrte einen weiteren Kittel von einer Ablage unter dem Untersuchungstisch und warf ihn ihr zu.
    Mari fing ihn auf, schlüpfte hinein, bedeckte mit ihm ihren Rücken. Sie blickte nicht ein einziges Mal zu Whitney auf, aber sie konnte fühlen, dass er da war und jede ihrer Bewegungen beobachtete. Sie zwang sich, den Raum mit zurückgezogenen Schultern und erhobenem Kinn zu verlassen. Whitney hatte sie, dank Ken, nicht gebrochen, nicht einmal jetzt, als sie angreifbarer gewesen war als je zuvor. Sie widerstand dem Drang, Whitney ein triumphierendes Hohnlächeln zuzuwerfen, denn er würde es
ihr in irgendeiner Form heimzahlen, und sie hatte keine Zeit für die üblichen Kämpfe mit ihm. Sollte er ihren mangelnden Widerstand ruhig darauf zurückführen, dass sie angeschossen worden war.
    Sie hätte alles dafür gegeben, seine Gedanken lesen zu können. Glaubte er, die Gefangenschaft sei eine furchtbare Erfahrung für sie gewesen? Glaubte er, Ken hätte sich ihr gewaltsam aufgedrängt? Die Spuren auf ihrem Körper könnten diese Theorie bestimmt erhärten. Whitney wusste, dass Ken ihr als Partner zugedacht gewesen war und dass sie sich sexuell zu ihm hingezogen fühlen würde, aber das hieß noch lange nicht, dass sie der Versuchung zwangsläufig erlegen war.
    Sie kannte Whitney. Die Frage würde ihn nicht in Ruhe lassen. Wenn er auch nur den geringsten Zweifel hatte, würde dieses Rätsel ihn nicht loslassen, bevor er die Antwort kannte. Das war eine seiner größten Schwächen, und Mari setzte sie oft gegen ihn ein. Er brauchte Antworten. Wenn Mari Zweifel bei ihm aufkommen lassen konnte, würde es ihn wahnsinnig machen, bis er die Antwort herausgefunden hatte. Und er würde wissen wollen – nein, wissen müssen –, ob Ken sich ihr gewaltsam aufgedrängt hatte.
    Sean lief hinter ihr her, und sie konnte spüren, dass er vor Wut siedete. Er hatte jedes der Male auf ihrem Körper gesehen. Sie lief mit stocksteifem Rücken weiter, bis sie ihr eigenes Zimmer erreicht hatte. Es war klein, eigentlich eher eine Zelle, mit einer schweren Stahltür.
    »Hat er dir wehgetan?« Sean warf einen Blick auf die Kamera im Flur und drehte sich so, dass nicht zu sehen war, dass sich sein Mund bewegte, da er mit ihr sprach.
    »Darüber rede ich nicht mit dir, Sean. Als es passiert
war, warst du nicht um mich besorgt; es gibt keinen Grund, es jetzt zu sein«, sagte sie betont steif, als sie in der Tür stand. Sie hoffte, Whitney hörte oder sah sie. Falls er Sean darauf angesetzt hatte, Informationen aus ihr herauszuholen, verriet sie ihm kein Wort.
    »Ich weiß, dass du wütend auf mich bist ... «
    »So, meinst du? Du hast dich wie ein Idiot benommen. Was ist eigentlich los mit dir?«
    Ein Surren war zu hören, und Sean verzog das Gesicht. »Wir werden uns später darüber unterhalten müssen. Du musst jetzt in dein Zimmer gehen. Es ist Zeit, die Türen abzusperren.«
    Sie stand da und hasste ihn dafür, dass er sich gegen sie alle gestellt hatte. Er war einer von ihnen gewesen, hatte gemeinsam mit ihnen trainiert und war ein guter Freund gewesen. »Was hat Whitney mit dir gemacht? Was tut er mit den anderen Männern? Er ist es doch, nicht wahr? Er experimentiert immer noch und benutzt auch euch alle als Versuchskaninchen.«
    »Tritt zurück, Mari«, beharrte Sean und hob seine Waffe eine Spur höher, nur zur Warnung, aber deutlich sichtbar. Er hielt einen sicheren Abstand zu ihr ein und beobachtete sie mit wachsamen Augen, denen nie auch nur die kleinste Zuckung ihres Körpers entgehen würde.
    Marigold trat einen Schritt zurück, mit sichtlichem Widerwillen und ohne Sean aus den Augen zu lassen. Er war immer auf jedem Gebiet einer der Besten gewesen. Sean machte keine Fehler und gab sich nicht einmal geringfügige Blößen, die es anderen ermöglicht hätten, seine Schwächen auszunutzen. Sean ließ nie in seiner Wachsamkeit nach, und er war genetisch weiterentwickelt, genauso stark und ebenso gut ausgebildet wie sie. Noch entscheidender
war, dass seine übersinnlichen Anlagen gesteigert worden waren. Sie hatte wiederholt versucht, in sein Inneres vorzudringen, doch seine Abschirmung war stark – absolut undurchlässig. Sich mit Sean anzulegen war ein aussichtsloses Vorhaben, aber sie war

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