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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er hatte es sich schwerer vorgestellt, den Willen der Pfarrsekretärin zu brechen. Beinahe locker hatte er sie ins Bett bekommen, und Vera hatte mitgemacht und ihren Spaß dabei gehabt, auch wenn später die Reue gekommen war. Um sie aber ganz für sich zu haben, wollte der Teufel noch ein Hindernis aus dem Weg räumen, und das war Alex Preston, der Verlobte. Der hatte Lunte gerochen und wollte um seine Verlobte kämpfen.
    Lou war sich sicher, daß Alex es nicht schaffen würde. Vera steckte bereits zu tief im Sumpf. Sie kam da nicht mehr raus, und sollte ihr Verlobter erfahren, was sie mit Ryan getrieben hatte, war es sowieso aus. Da mochte er noch so tolerant sein, er würde ihr nie verzeihen, daß sie sich in die Arme eines Mannes geworfen hatte, der unter anderem das Innere einer Kirche mit Blut beschmiert hatte.
    Aber er versuchte es.
    Preston redete auf seine Verlobte ein, und er tat es sehr intensiv, wie der heimliche Beobachter erkennen konnte. Alex bewegte nicht nur den Mund, er unterstützte seine Worte auch durch heftige Gesten, nickte Vera hin und wieder zu, als wollte er sie davon überzeugen, daß alles falsch war, was sie bisher getan hatte.
    Lou konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken. Preston war ein Narr. Er hatte nicht erkannt, wie weit seine Verlobte bereits auf der anderen Seite stand. Für sie würde es wohl kein Zurück mehr geben.
    Wie ruhig Vera doch blieb und sich alles anhörte. Sie saß auf ihrem Stuhl, drehte Lou den Rücken zu und bewegte sich kaum. Dafür regte sich Preston um so stärker auf. Er schaute nicht nur seine Verlobte an, sondern blickte plötzlich zum Fenster rechts neben ihr.
    Er mußte Lou sehen!
    Und er sah ihn auch!
    Für einen Moment blieb Alex unbeweglich sitzen, aber nur für die Dauer einer Sekunde. In dieser kurzen Zeitspanne veränderte sich auch der Ausdruck in seinem Gesicht.
    Er wurde starr, zugleich aber begriff Alex Preston, wer da durch das Fenster schaute. Blitzartig erkannte er die Zusammenhänge und brachte sie auch in die korrekte Reihenfolge.
    Das ließ ihn handeln.
    Er schoß so heftig von seinem Stuhl hoch, daß dieser beinahe umkippte. Dann schrie er seine Verlobte an. Sie schrie zurück. Er schüttelte den Kopf, drehte sich um und rannte aus dem Zimmer, nicht weiter auf die Rufe der Frau achtend.
    Auch sie hatte sich umgedreht und den heimlichen Beobachter entdeckt, der ihr ein verschwörerisch anmutendes Grinsen zuschickte, bevor er abtauchte, um sich anderen Dingen zu widmen.
    Es war alles wunderbar gelaufen, und es würde auch in seinem Sinne weitergehen.
    Er huschte auf leisen Sohlen zurück. Den Standort, wo er Alex Preston erwarten wollte, hatte er sich längst ausgesucht. Auf leisen Sohlen, aber mit langen Schritten huschte er auf den Hintereingang der mächtigen Kirche zu.
    Und das Messer »brannte« noch immer.
    Es lechzte nach Blut…
    ***
    Es war kein Traum, den Alex Preston erlebte, es war die verdammte, brutale Wirklichkeit, in die er hineingeworfen worden war wie ein Nichtschwimmer in den Pool.
    Er hatte Veras teuflischen Verführer hinter der Scheibe gesehen, und für Alex gab es keinen anderen Ausdruck als diesen: All die Veränderungen, die eine sonst so starke Persönlichkeit wie Vera Tanner durchgemacht und durchlitten hatte, ließ auf Kräfte schließen, die mit dem normalen Verstand kaum zu begreifen waren. Die es gab, die im verborgenen schlummerten und alle Zeiten überstanden hatten, wobei sie immer wieder zum Vorschein kamen, mal stark, mal weniger stark, aber sie fanden trotzdem Menschen, die ihnen zu Willen waren, wie eben Vera, die Alex Preston von ganzem Herzen liebte. In spätestens einem Jahr hatte er sie zum Traualtar führen wollen.
    Dieses Vorhaben war jetzt in weite Ferne gerückt. Er hetzte mit langen Schritten durch den Flur des Pfarrhauses, der ihm vorkam wie ein düsterer Tunnel, und nichts konnte ihn davon abhalten, diesen anderen Hundesohn zu stellen.
    Auch nicht die lauten Rufe seiner Verlobten, die ihn umhallten, als er auf die Tür zuhetzte und froh war, daß er sie nur aufzureißen brauchte, um das Freie zu erreichen.
    Beinahe wäre er noch über die erste Stufe der Treppe gestolpert und böse gefallen, doch er hatte Glück, balancierte die Treppe hinunter und blieb dann stehen.
    Einen Moment nur, denn er rechnete damit, daß er gesehen worden war, und er wollte auf keinen Fall in eine tödliche Falle des anderen laufen. Alex traute ihm alles zu. Diese verblendeten Satanisten schreckten selbst vor

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