Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
dazu aufgelegt, ihn zu verhöhnen. Wieder blieb sie stehen, direkt vor der Tür, und forderte ihn heraus, etwas zu unternehmen.
    Sie war so wütend auf ihn, weil er nachgegeben hatte, weil er zugelassen hatte, dass Whitney ihn benutzte, obwohl er sah, was aus den anderen geworden war – und sie war sicher, dass sie Recht hatte. Whitney musste den Testosteronspiegel der Männer anheben oder sonst etwas mit ihnen tun, um sie aggressiver zu machen.
    Sean schüttelte den Kopf. »Du musst es immer auf die Spitze treiben, stimmt’s?«
    »Würdest du dein Leben lang wie ein Gefangener leben wollen?« Sie deutete mit einer weit ausholenden Geste um sich und beobachtete, wie sein Blick der anmutigen Bewegung folgte. »Ich wette, niemand schreibt dir vor, wann du abends ins Bett zu gehen hast oder welche Bücher du lesen darfst. In deinem Zimmer ist keine Kamera angebracht, oder, Sean?«
    Er trat näher. »Geh in dein Zimmer. In drei Minuten wird abgeschlossen.« Während er auf sie zuging, atmete er tief ein.
    Ihr Herz machte einen Satz. Sie sah das heftige Aufflackern in seinen Augen. Adrenalin floss in Strömen, und im ersten Moment bekam sie keine Luft. »Du hast zugelassen, dass sie dich mir zuteilen.« Es war eine Anschuldigung, die sie mit erstickter Stimme vorbrachte, während ihr die Furcht einen heftigen Schauer über den Rücken sandte. Warum hatte sie diesen Verdacht nicht
schon eher geschöpft? Sie war nie auf den Gedanken gekommen, Sean würde sich jemals freiwillig für das Zuchtprogramm melden – schließlich wusste er, dass sämtliche Frauen sich tatkräftig widersetzten und zur Kooperation gezwungen wurden.
    »Du bist die beste Wahl, Mari«, sagte er, und sein Tonfall blieb nüchtern, obwohl seine Augen besitzergreifend über sie glitten. »Deine übersinnlichen Anlagen sind ausgeprägt, und meine sind es auch. Unsere Kinder würden außerordentlich gut gelingen.« Er senkte die Stimme und wandte sich wieder von der Kamera ab, damit niemand ihm die Worte von den Lippen ablas. »Ich habe mich schon zu dir hingezogen gefühlt, seit ich dich das erste Mal gesehen habe, und du bist kein Anker, und ich bin einer. Ich bezweifle, dass einer der anderen Männer mit deinen Begabungen fertigwürde. Ich glaube nicht, dass Whitney ahnt, was du alles kannst.«
    Ihr Mund wurde trocken. Ihre Handflächen waren plötzlich feucht geworden, und sie zwang sich, sie stillzuhalten, obwohl sie sie am liebsten heftig an ihren Schenkeln gerieben hätte, weil sie so aufgewühlt war. Sean sah zu viel. Er war schon immer der Wächter gewesen, den sie am meisten fürchtete. Sie hatten gemeinsam Nahkampf trainiert, und er gewann immer, aber auch wirklich immer, gegen sie. Dabei besiegten sie nur die wenigsten Wächter, obwohl Mari viel kleiner war als sie.
    »Und dich stört es nicht, dass Whitney Experimente mit deinem Kind anstellen wird?«, fragte sie herausfordernd.
    Er sah ihr lange Zeit ins Gesicht, bevor er antwortete und seinen Blick wieder der Kamera zuwandte. »Unserem Kind wird Großes bestimmt sein.« Er benutzte sein Kinn, um auf das Zimmer zu deuten. »Geh jetzt rein.«

    »Ich werde dich nicht akzeptieren, Sean«, warnte sie ihn. »Ich werde ihm kein weiteres Kind überlassen, das er foltern kann.«
    »Das weiß ich. Ich wusste es, als ich die Entscheidung getroffen habe. Aber ich werde nicht untätig danebenstehen und zusehen, wie ein anderer Mann dir ein Kind macht. Du wirst mich akzeptieren, ob du willst oder nicht.«
    Sie trat rückwärts in die kleine Zelle, die in den letzten Monaten ihr Zuhause gewesen war. »Ich hatte so viel Respekt vor dir, Sean. Du warst einer der wenigen, die ich respektiert habe, aber du bist bereit, ein Monster zu werden, um dich bei dem Puppenspieler einzuschmeicheln.« Sie schüttelte den Kopf und spürte Kummer in sich aufsteigen. »Was ist mit Brett?«
    Ekel blitzte auf seinen Zügen auf. Er trat vor und ließ eine Hand über ihr Gesicht gleiten, über ihre blauen Flecken. »Er hat seinen Auftrag nicht ausgeführt, oder?«
    Ihr Magen rumorte und protestierte heftig, aber sie wich nicht zurück. »Dann nimmst du also seinen Platz ein? Du glaubst, du kannst mich zwingen, ein Kind zu kriegen, damit Whitney ein neues Spielzeug bekommt, mit dem er sich vergnügen kann?« Sie beugte sich vor und senkte die Stimme. »Was ist passiert, Sean? Ich dachte, du seist einer von uns.«
    In dem Moment, als ihr Atem seine Haut wärmte, wusste sie, dass sie einen furchtbaren Fehler begangen hatte.

Weitere Kostenlose Bücher