Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
ihre Finger in das Laken, mit dem sie zugedeckt war.
Logan drückte auf den Knopf, um die Nachtluft einzulassen. Sie atmete tief ein, sog die Gerüche der Nacht in ihre Lunge. Mit Sicherheit Bäume. Jede Menge. Gras. Tiere. Oh ja, falls sie in eine Stadt fuhren, dann wirklich auf Schleichwegen. Das kam ihr mehr als gelegen.
Was auch immer du dir denkst, Mari, tu es nicht.
Sie würde nicht noch einmal telepathisch mit ihm reden. Das war für ihren Geschmack eine Spur zu intim. Sie musste eine Möglichkeit finden, das sexuelle Netz, in dem er sie gefangen hatte, zu zerreißen. »Ich kann nicht wissen, ob dies nicht doch eine von Whitneys Fallen ist. Er liebt es, in den Köpfen der Leute Durcheinander anzurichten. «
»Wie das?«
»Er weiß, was ich von seinem Zuchtprogramm halte. Es ist allgemein bekannt, dass die anderen Frauen sich nach meinem Vorbild richten und sich widersetzen. Es sähe ihm ähnlich, mich mit dir als Paar zu konzipieren, meinen eigenen Körper gegen mich einzusetzen, mich zu bestrafen und mich zu zwingen, das zu tun, was er will.« Sie warf einen Blick auf Ken, obwohl sie wusste, dass das eine ganz schlechte Idee war. Die Nacht verbarg die Maske, die sein wunderschönes Gesicht bedeckte, und mit seinen strahlend hellen Augen sah er unverschämt gut aus. Seine
Augen waren wie Edelsteine, so hart und so faszinierend wie Diamanten. Im einen Moment so kalt, dass die Berührung sie zu verbrennen schien, im nächsten randvoll mit einem verborgenen Schmerz, den sie lindern wollte.
»Ich habe Whitney seit zwei Jahren nicht mehr gesehen, und meine Fäden hält er bestimmt nicht in der Hand.« Ich weiß, dass du wegen Briony außer dir bist, Mari, aber wenn dir wirklich etwas an deiner Schwester liegt, würdest du wissen wollen, dass sie den besten Schutz bekommt, den wir ihr geben können.
Sie würde sich weder von seinem Aussehen noch von seiner Stimme ins Wanken bringen lassen. Sie konzentrierte sich auf die Straße, um sich jede kleinste Information zunutze zu machen, die ihr die Nachtluft liefern konnte. Die einzige Beleuchtung war der schwache Schein des Mondes, der zum Teil hinter Wolken verborgen war. Es waren keine Geräusche zu vernehmen, die auf Farmen oder Viehweiden oder auch nur auf ein vereinzeltes Haus hier und da hinwiesen. Sie wusste noch nicht einmal, in welchem Staat sie sich befand. Aber sie konnte das Meer nicht riechen und konnte folglich nicht in Küstennähe sein.
Sie konzentrierte sich auf die Bremse, ließ sie samt Kabelsträngen und Funktionsweise in ihren Gedanken Gestalt annehmen, bis sie sie sowohl sehen als auch fühlen konnte. Sie tippte kurz darauf, und der Wagen bremste und lief dann wieder geschmeidig. Es war nur ein Sekundenbruchteil gewesen, kaum wahrnehmbar, aber sie hörte eine männliche Stimme, die vom Fahrersitz kam, fluchen. Augenblicklich füllte sie ihren Kopf mit anderen Dingen und fragte sich, ob Whitney diese Männer dafür bezahlt hatte, dass sie sie austricksten.
Es musste eine Falle sein. Sie erinnerte sich daran, wie sie Whitney das letzte Mal gesehen hatte. Er war wütend gewesen, weil nicht nur die Frauen aufgebracht und unkooperativ waren, sondern auch einige der Männer begonnen hatten, Widerwillen zu bekunden. Er hatte sie in ihre Zimmer gesperrt, ihnen die Erlaubnis verweigert, einander zu sehen, und Mari die Schuld an der Meuterei gegeben. Er hatte ihr mit Vergeltung gedroht, wenn sie nicht tat, was er wollte. Sie hatte geglaubt, damit meinte er, er würde Brett zu ihr schicken, aber in dem Punkt hatte sie sich offenbar geirrt. Es war kein Wunder, dass es so leicht gewesen war, ihre Einheit zu überreden, ihr zu erlauben, noch ein letztes Mal mitzukommen, um sich bei Senator Freeman für die Frauen einzusetzen. Whitney musste all das umfassend angelegt und durchgeplant haben. Und das bedeutete, dass diese Männer seine Männer waren und ihre »Schwestern«, die zurückgeblieben waren, in Gefahr schwebten.
»Sprich mit mir, Mari.«
Ihr Vorhaben musste mit größter Präzision und ohne Zögern durchgeführt werden. Sie hatten den Fehler gemacht, sie nicht festzubinden. Um Ken aus dem Gleichgewicht zu bringen und zu verhindern, dass er ihren Plan durchschaute, rief sie sich Brett in Momentaufnahmen in Erinnerung. Brett, der über sie gebeugt war. Brett, der sie berührte. Brett, der sie festband, um zu verhindern, dass sie ihn abwehrte. Ken biss die Zähne zusammen, und ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. Seine Finger ballten sich zu
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