Dumm b-st gut
den Meister an den Apparat. Ich versprach am späten Nachmittag vorbei zu kommen um mir den neuen Bodenbelag auszusuchen.
Der Arbeitstag war ganz nach meinem Geschmack. Arschlochkollege lief die erste Hälfte des Tages, bis zur Teambesprechung, an mir vorbei, ohne mir Beachtung zu schenken.
Dann, während der Teambesprechung, wurde verkündet, dass ich der neue Leiter der Abteilung war. Arschlochkollege konnte nun versuchen meinen Arsch zu lecken, obwohl ich diesen Spruch nach gestern lieber aus meinem Vokabular streichen wollte, denn er hatte plötzlich eine vollkommen neue Bedeutung.
Ich ließ ihn, um ein Gefühl für die Macht, die ich ab jetzt innehatte, zu bekommen, antreten und degradierte ihn vom Projektleiter zum Kundenarchivar. Sein sauertöpfisches Gesicht, das muss ich glatt gestehen, sorgte für äußerste Genugtuung bei mir. So machte das Leben Spaß.
Am späten Nachmittag, alle Arbeitskollegen, bis auf Arschlochkollege, waren mit neuen Aufgabenfeldern glücklich gemacht und lagen mir zu Füßen, verließ ich zufrieden das Büro, um zur Schreinerei zu fahren.
Schon von Weitem sah ich sexy Lars blonde Locken leuchten. Er trug nichts außer dieser viel zu enge Jeans, die auf halb acht hing, und bückte sich tief über einen Stapel Holz.
Da es ziemlich heiß war, glänzte seine nackte Brust, die ich das erste Mal bewundern durfte, schweißnass in der Sonne, und als ich näher zu ihm hin schlenderte, nahm ich die feinen goldenen Härchen auf seinen Armen wahr. Als er mich erblickte lächelte er. Ein warmes und dennoch sinnliches Lächeln, welches seine Wirkung nicht verfehlte.
Überhaupt schien es so, dass Lars seine mangelnde Intelligenz mit mehr oder weniger gesundem Menschenverstand wettmachte.
Er erschien mir bodenständig und allein die Wahl seines Berufes, obwohl er sicher nicht all zu viel wählen konnte, bestätigte mir das.
Manchmal war ich wirklich ein ziemlich versnobtes Arschloch. Ich versuchte ihn mir schlecht zu reden, damit ich nicht daran denken musste, dass ich lieber stöhnend unter ihm liegen wollte.
Das passte nicht in meine neue Machtposition! Auch nicht in die Alte.
Es passte zu gar keinen meiner Verhaltensweisen, stöhnend unter einem Mann zu liegen. Lars war mir intellektuell nicht mal gewachsen. Womit wir wieder beim Thema waren. Zum Bumsen musste man nicht besonders schlau sein!
„Hey ... Jesse ...", seine Stimme, leise zwar, aber mit einem rauen Timbre, rieselte sofort durch meine Adern. Das Blut suchte sich einen Weg in meinen Unterleib und meine Atmung erschwerte sich. Als ich ihm antwortete, hatte meine Stimmfarbe nichts mehr mit dem dominanten Chef der Web-Werbeabteilung gemein. Eher mutierte ich zum schüchternen Teenager.
„Hallo Lars ...“, mehr fiel mir nicht ein und selbst das hörte sich vollkommen unterbelichtet an. Mit meinem schwellenden Schwanz verabschiedete sich mein IQ ins Bodenlose.
Meine Hände steckten in den Hosentaschen und ich wagte es nicht ihn zu berühren, dafür schien er seine Finger nicht bei sich behalten zu können.
„Komm, zeig dir mal das Parkett ...!", kürzte er seinen Satz, wieder mit diesem Lächeln, welches geradezu süchtig machen konnte. Er berührte mich nur ganz leicht am Arm um mich in die Richtung zu dirigieren, in die er mich führen wollte, aber das reichte schon aus, um an dieser Stelle zu brennen.
Nicht im Traum hatte ich derartige Reaktionen meines Körpers erwartet. Sicherlich waren meine Wangen ebenso rot wie die von sexy Naturbursche Lars.
Hinter mir gehend, lag seine Hand warm, nein heiß, auf meinem Rücken und brannte selbst durch den Stoff der Anzugjacke auf meiner Haut.
Schließlich waren wir in einer großen Halle angelangt, in der massenhaft Parkett gestapelt lag. An einer Musterpalette blieben wir stehen. Wieder einmal viel zu dicht hintereinander.
Während ich mir die verschiedenen Holzmaserungen ansah, spürte ich Lars übermächtig hinter mir. Meine Nackenhaare richteten sich auf und nachdenken ging sowieso nicht mehr.
Sein herber Geruch lenkte mich ab genau wie der Luftzug, den sein Atem in meinem Genick hinterließ.
„Was dabei, was dir gefällt, ....Jesse?", unschuldig klang er, dabei wusste er ganz genau, dass der naive Schreiner mir mehr als gut gefiel.
Hatte ich mal behauptet er wäre nicht der Hellste? Ich revidierte diese Ansicht, zumindest für die Gefühlsebene hatte er mehr als feine Antennen.
Treffsicher ahnte er, wie empfänglich ich für seine Berührungen war.
Weitere Kostenlose Bücher