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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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immer ging, wenn er nicht ins „Night Owl’s“ wollte. Sie war geschieden, dabei aber keineswegs unglücklich. Sie wollte keinen Mann mit nach Hause nehmen, solange ihr Sohn noch bei ihr wohnte. Er dagegen besaß ein eigenes Apartment. Ihre Verbindung hatte nichts mit Liebe zu tun, doch sie war bequem. Und sie funktionierte.
    Ty schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und blickte sich in Laceys Apartment um, um einen Eindruck zu bekommen, was für ein Mensch sie geworden war. Er war drei dunkle Stockwerke hochgelaufen bis zu ihrer Tür, doch immerhin schien die Nachbarschaft einigermaßen sicher zu sein, und außerdem hatte sie ja diesen hässlichen Köter zum Schutz. Das Apartment war nicht nur klein, sondern winzig. Doch trotz der Beengtheit hatte sie dem Raum so viel Wärme gegeben, dass man sich nicht wie in einer Zelle fühlte. Gerahmte Poster mit Blumenmotiven hingen an der Wand, und diverse Pflanzen waren im Raum verteilt. Farbige Kissen machten das Sofa freundlicher, ein farblich passender Teppich unter dem Tisch rundete das Ganze ab.
    Fotos von Familienmitgliedern oder Freunden fehlten gänzlich, und zum ersten Mal begriff er, dass sie mehr als nur Ty und Hunter verlassen hatte. Sie hatte ihr altes Leben ganz und gar hinter sich gelassen und dem Geld und materiellen Dingen den Rücken zugewandt. Ihr Neuanfang konnte nicht leicht gewesen sein. Ein Grund mehr für sie, zurückzukehren und ihren Onkel davon abzuhalten, sich ihren Besitz unter den Nagel zu reißen.
    „Entschuldige, ich habe dich warten lassen.“ Ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    Sie trug jetzt Jeans und ein pinkfarbenes T-Shirt. Beides lag eng an und betonte Kurven, die er einfach bewundern musste. Ihr noch feuchtes braunes Haar umrahmte ihr Gesicht und fiel ihr in Wellen auf die Schultern. Ihre schokoladenbraunen Augen blickten noch immer so tief und aufmerksam, wie er sie in Erinnerung hatte.
    „Kein Problem“, versicherte er. „Du konntest ja nicht wissen, dass ich komme.“
    Sie deutete auf die Couch. „Warum setzen wir uns nicht, und du erzählst mir, was los ist. Denn ich bin sicher, dass du nicht nur zufällig in der Gegend warst.“
    Er setzte sich neben sie und beugte sich vor. Obwohl er auf der dreistündigen Fahrt hierher genug Zeit gehabt hatte, seine Rede einzustudieren, fielen ihm die Worte nicht leicht. „Ich wünschte, ich wäre einfach nur in der Gegend gewesen, denn es gefällt mir nicht, dir das jetzt sagen zu müssen.“
    „Was sagen zu müssen?“, fragte sie ruhig und gefasst.
    „Dein Onkel wird heiraten“, sagte Ty.
    Sie schauderte bei seinen Worten. Ihr Widerwillen gegen den Mann stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Ohne darüber nachzudenken, legte ihr Ty die Hand aufs Knie. Er wollte sie mit dieser Geste trösten, doch die Berührung fühlte sich an wie ein elektrischer Schlag. Ihr Bein zuckte. Es schien ihr nicht anders zu gehen.
    Ty überlief ein Prickeln, und er spürte, wie Verlangen in ihm hochstieg. Verdammt, dachte er. Die alten Gefühle übermannten ihn – so stark wie früher, sogar noch stärker, denn er war älter und erfahrener und wusste, dass seine körperliche Reaktion auf Lacey nur die Spitze des Eisbergs war. Unter dieser Oberfläche reichten seine Gefühle für sie noch sehr tief, und er musste sich ins Gedächtnis rufen, dass sie nur eine Episode in seinem Leben sein würde. Das war sie schon einmal gewesen, genau wie andere Menschen, die er geliebt und verloren hatte.
    Nachdem sein Vater abgehauen war, hatte Ty sich innerlich zurückgezogen, bis Hunter und Lilly aufgetaucht waren. Er hatte sich geöffnet, nur um sie am Ende doch zu verlieren. Auch wenn Lilly damals keine andere Wahl gehabt hatte, als zu gehen, hätte sie doch zurückkehren können, als sie einundzwanzig wurde. Selbst wenn sie jetzt mit ihm nach Hawken’s Cove zurückfahren würde, wäre es nur wegen des Geldes und nicht wegen ihres alten Lebens.
    Weil ihm das bewusst war, würde er nichts tun, was nur wieder zu Herzschmerz und Leid führte. Langsam zog er seine Hand zurück.
    „Was hat die bevorstehende Heirat meines Onkels mit mir zu tun?“, fragte Lacey und sah ihn mit einem undurchdringlichen Blick an.
    „Seine Heirat ist eigentlich eine Nebensache. Er hat sich zudem entschieden, dich offiziell für tot erklären zu lassen, damit er deinen Treuhandfonds beanspruchen kann.“
    Ihre Augen wurden weit, und alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Stöhnend schloss sie die Augen und lehnte ihren Kopf

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