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Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Titel: Dumm gelaufen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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erhasche ich einen Blick auf Hansens über den Acker schlingerndes Leichtfluggerät. Der grimmig dreinblickende Giuseppe hockt zwischen dem aschfahlen Piet Hansen und der verängstigten Ann-Sophie. Noch immer drückt Giuseppe ihr seine Waffe an den Kopf. Auf seinem Schoß steht Phils Tasche mit dem Notgroschen der Uckermarks.
    Binnen einer Sekunde saust das Gerät an uns vorbei, während ich von Angel Eyes mitgerissen werde, die nun einen weiteren rasanten Haken schlägt, um die Verfolgung aufzunehmen.
    »Der Heli ist gerade vorbeigerauscht«, sagt Phil. »Wir nehmen die Verfolgung auf.«
    »Womit?«, fragt Rufus entgeistert. »Doch wohl nicht mit Angel Eyes, oder?«
    »Womit denn sonst?«, rufe ich dazwischen.
    »Ein Rennpferd erreicht in der Spitze eine Geschwindigkeit von 70  Stundenkilometern. Das Fluggerät ist also mehr als doppelt …«
    »Schon gut, Rufus«, ruft Phil. »Was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Zurück zum Gestüt der Hansens reiten. Piet Hansen hat einen Ferrari. Spitzengeschwindigkeit: 284  Stundenkilometer. Damit könntet ihr ihn kriegen.«
    »Zu den Hansens, Angel! Lauf zu den …!« Noch bevor ich den Satz beenden kann, knalle ich frontal gegen ihren riesigen Pferdehintern. Vollbremsung. Während ich langsam zu Boden gleite, macht Angel kehrt und beschleunigt sofort wieder wie ein Düsenjet. Zum Glück haben sich meine Hinterläufe in ihrem Schweif verheddert. Mein Kettenkarussell hat gerade die Richtung gewechselt.
    Ein paar Minuten später sitzen Phil und ich in Piet Hansens offenem Ferrari. Das heißt, Phil sitzt, für mich hat sich von der Haltung her leider nur wenig geändert. So wie zuvor an Angel Eyes’ Allerwertestem, hänge ich jetzt am Armaturenbrett von Piets Boliden. Die Maschine röhrt wie ein Wasserbüffel. Phil hat sichtlich Mühe, den Wagen auf der Straße zu halten. Und weil ich während der rasanten Fahrt bisher zwischen Beifahrersitz und Fußraum hin- und hergeschleudert worden bin, habe ich in einem günstigen Moment meine scharfen Krallen in die lederbezogene Ablage über dem Handschuhfach geschlagen. Da hänge ich also nun und flattere wieder im Fahrtwind.
    Es sieht so aus, als hätte dieses rote Geschoss noch ein paar Pferdestärken mehr drauf als Angel Eyes, und deren Kräfte fand ich schon atemberaubend. Wir haben die Gute bei den Hansens gelassen. Sie ist völlig fertig, muss ein bisschen verschnaufen und sich ein paar Eimer Wasser gönnen.
    »Rufus, wie weit ist der Heli noch entfernt?«, will Phil wissen.
    »Wie schon gesagt, es ist kein Heli, sondern eine Gyro …«
    »Rufus!«
    »Drei, maximal vier Minuten«, erwidert Rufus prompt.
    »Sehr gut. Wie lautet unser Plan?«, fragt Phil.
    Rufus zögert. »Ähm … Ich glaube, wir haben keinen.«
    »Dann sollten wir die drei Minuten nutzen, um uns was einfallen zu lassen.«
    »Du zerschießt einfach den Tank«, mische ich mich ein.
    »Gute Idee«, sagt Rufus.
    »Nein. Überhaupt keine gute Idee«, erwidert Phil. »Das Risiko, Ann-Sophie oder Piet zu treffen, wäre viel zu groß. Ganz nebenbei trage ich keine Waffe.«
    Schweigen.
    »Wenn der Tank voll ist, dann werden sie uns entwischen«, erklärt Rufus.
    »Und mit einem Pkw können wir ihnen nicht den Weg abschneiden«, ergänze ich.
    »Danke für den Hinweis«, erwidert Phil tonlos.
    Der Ferrari saust jaulend über eine Bodenwelle, die Bremsen quietschen, Phil nimmt haarscharf eine enge Kurve, schaltet krachend in einen niedrigeren Gang und tritt dann sofort wieder das Gaspedal durch.
    Der schlingernde Heli ist jetzt vor uns zu sehen. Sieht aus wie ein großer Vogel, der sich überfressen hat. Das Fluggerät schlingert über Äcker, durch die ein Wirtschaftsweg führt. Phil biegt auf die Schotterpiste ein und nimmt die Verfolgung auf.
    »Kommt man bei diesem Ding von außen an die Benzinleitung ran, Rufus? Was hast du gesagt, wie man das noch gleich nennt?«
    »Gyrocopter«, sagt Rufus. »Auch Tragschrauber genannt. Die Rotorblätter werden allein durch den Fahrtwind in Rotation versetzt. Der Antrieb erfolgt meist durch einen Propeller am Heck der Maschine. Das ist übrigens eine Erfindung von Juan de la Cierva aus dem Jahre …«
    »Komm zum Punkt, Rufus!«, drängt Phil.
    »Eigentlich braucht man dazu Werkzeug«, sagt Rufus.
    »… aber?«
    »Aber man kann es auch mit roher Gewalt probieren.«
    »Gut. Wie viel rohe Gewalt braucht man? Kann Ray das hinkriegen?«
    Ich werfe meinem Partner einen erstaunten Blick zu. Was hat er denn jetzt vor?
    Selbst

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