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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Wenn wir ihm das Gegenmittel nicht mehr geben, wird der Tod Hawats Scheide sein.«
    »Irgendwie«, sagte Feyd-Rautha, »ist das alles wie in der Arena. Man macht eine Finte, um eine zweite Finte, die eine dritte vernebeln soll, unerkannt zu lassen. Man beobachtet, wie sich der Gladiator bewegt, wie er dich ansieht, wie er das Messer hält.«
    Als er bemerkte, wie sein Onkel nickte, weil ihm diese Worte offenbar gefielen, dachte er: Ja! Genau wie in der Arena! Nur daß die scharfen Klingen aus Verstand bestehen!
    »Du siehst jetzt, wie sehr du mich benötigst«, sagte der Baron. »Ich bin immer noch für etwas zu gebrauchen, Feyd.«
    Wie ein Schwert, das man so lange schwingt, bis es zu stumpf zum Zuschlagen geworden ist, dachte Feyd-Rautha.
    Laut sagte er: »Ja, Onkel.«
    »Und jetzt«, fügte der Baron hinzu, »gehen wir beide in die Sklavenquartiere hinunter. Und ich werde zusehen, wie du mit deinen eigenen Händen alle Frauen des Lustflügels erwürgst.«
    »Onkel!«
    »Es gibt doch noch andere Frauen, Feyd. Aber ich habe dir gesagt, daß du einen solchen Fehler, wie du ihn mit mir begangen hast, nicht mehr wiederholen darfst.«
    Feyd-Rauthas Gesicht verdüsterte sich. »Onkel, du ...«
    »Du wirst diese Strafe hinnehmen und hoffentlich etwas aus ihr lernen«, sagte der Baron.
    Feyd-Rautha sah das glühende Starren in den Augen seines Onkels. Ich darf diesen Abend nicht vergessen, dachte er, genausowenig wie all diese anderen.
    »Du wirst dich nicht widersetzen«, sagte der Baron sanft.
    Was könntest du schon dagegen tun, wenn ich mich weigerte, du alter schwuler Sack? fragte sich Feyd-Rautha. Aber er wußte ebensogut, daß es noch andere Arten der Strafe für ihn gab; vielleicht subtilere, aber ganz sicher auch brutalere, die ihn zerbrechen konnten.
    »Ich kenne dich, Feyd«, sagte der Baron. »Du wirst dich schon nicht widersetzen.«
    In Ordnung, dachte Feyd-Rautha. Jetzt brauche ich dich noch. Das weiß ich. Die Übereinkunft ist getroffen. Aber ich werde dich nicht immer brauchen. Und ... eines Tages ...

2
     
Tief im menschlichen Unterbewußtsein versteckt, existiert ein durchdringendes Bedürfnis, das Universum in logischer Konsequenz in seiner Gänze zu erfassen. Aber das Universum befindet sich immer einen Schritt jenseits der logischen Erfaßbarkeit.
Aus ›Leitfäden des Muad'dib‹,
von Prinzessin Irulan
     
     
    Ich habe, dachte Thufir Hawat, bisher einer ganzen Reihe mächtiger Herrscher gegenübergesessen, aber keiner von ihnen verfügte auch nur annähernd über die Dimensionen dieses fetten, gefährlichen Schweins.
    »Sie können ruhig offen zu mir sein, Hawat«, brummte der Baron. Er lehnte sich in seinen Suspensorensessel zurück und richtete den Blick seiner von Fettwülsten halb geschlossenen Augen auf Hawat.
    Der alte Mentat schaute auf den Tisch, der ihn von dem Baron Wladimir Harkonnen trennte, und registrierte das reichhaltige Ornament seiner Oberfläche. Auch dies war ein Faktor, der in der Beurteilung des Barons eine Rolle spielte – genauso wie die roten Wände seines privaten Besprechungszimmers und der matte, etwas herbe Duft, der in der Luft hing und offenbar dazu diente, andere Gerüche zu überdecken.
    »Es ist bestimmt nicht einer einfachen Laune zu verdanken, daß Sie mich baten, Rabban diese Warnung zukommen zu lassen«, fügte er hinzu.
    Hawats ledriges altes Gesicht blieb völlig ungerührt und zeigte nicht im geringsten an, was er fühlte. »Ich vermute vieles, Mylord«, erwiderte Hawat.
    »Ja. Ich frage mich aber, welche Rolle Arrakis in Ihren Vermutungen Salusa Secundus betreffend spielt. Es genügt mir einfach nicht, daß Sie mir erzählen, der Imperator sei über gewisse Parallelen zwischen Arrakis und seinem geheimnisvollen Gefängnisplaneten besorgt. Ich habe Rabban also diese Botschaft sofort gesandt, weil der Kurier mit dem nächsten Schiff starten mußte. Sie sagten, die Sache dulde keinen Aufschub. In Ordnung und gut. Aber jetzt verlange ich eine Erklärung.«
    Er quatscht zuviel, dachte Hawat. Er hat überhaupt nichts mit Leto gemein, der mir eine ganze Geschichte allein durch das Anheben einer Augenbraue oder einen Wink mit der Hand erzählen konnte. Oder wie der alte Herzog, der ganze Romane in einem Wort unterbrachte. Dieser hier ist ein Tölpel. Ihn zu vernichten, wäre ein Segen für die Menschheit.
    »Sie werden diesen Raum nicht verlassen, bevor ich nicht eine detaillierte und komplette Auskunft erhalten habe«, sagte der Baron.
    »Sie sprechen zu

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