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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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der sie eine Leiche transportieren. Man sollte bei solchen Dingen etwas pietätvoller zu Werke gehen. Auch ihre Kadaver möchte ich mit meinen eigenen Augen sehen.«
    Nefud sagte: »Mylord, ist es etwas, das ich ...«
    »Tun Sie, was Ihr Herr Ihnen befohlen hat«, warf Feyd-Rautha ein. Und er dachte: Ich muß jetzt zuallererst daran denken, meine eigene Haut zu retten.
    Gut! dachte der Baron. Zumindest weiß er jetzt, wie man alle Brücken hinter sich abbricht. Er lächelte, ohne daß es jemand zu Gesicht bekam. Der Bursche weiß genau, was mich freut und wie er es verhindern kann, daß meine Wut auf ihn fällt. Und er weiß, daß ich ihn vor etwas bewahren muß. Wer sollte sonst all das übernehmen, wenn ich einmal nicht mehr bin? Ich habe niemanden, der ihm gleichwertig ist. Aber er muß lernen! Und ich muß mich während dieser Zeit auch ein wenig mehr zurückhalten.
    Nefud gab einigen Männern ein Zeichen und verließ an ihrer Spitze den Raum.
    »Würdest du mich in meine Räume zurückbegleiten, Feyd?« fragte der Baron.
    »Ganz zu deinen Diensten«, erwiderte Feyd-Rautha. Er verbeugte sich und dachte: Er hat mich ertappt.
    »Nach dir«, sagte der Baron und deutete auf die Tür.
    Lediglich ein kurzes Zögern zeigte Feyd-Rauthas Angst. Habe ich völlig versagt? fragte er sich. Wird er mir jetzt ein vergiftetes Messer in den Rücken stoßen ... langsam, durch den Schild? Gibt es für ihn doch noch einen alternativen Favoriten?
    Er muß diesen Moment schrecklicher Ungewißheit durchstehen, dachte der Baron, als er sich anschickte, hinter seinem Neffen herzugehen. Eines Tages wird er mich überflügeln – aber erst dann, wenn ich es will. Ich werde nicht zulassen, daß er das wegwirft, was ich aufgebaut habe.
    Feyd-Rautha gab sich die größte Mühe, nicht zu schnell zu gehen. Er fühlte, wie sich auf seinem Rücken eine Gänsehaut bildete, und fragte sich, wann der tödliche Stoß erfolgen würde. Er spürte, wie sich seine Muskeln abwechselnd spannten und erschlafften.
    »Hast du das Neueste von Arrakis schon gehört?« fragte der Baron.
    »Nein, Onkel.«
    Feyd-Rautha zwang sich dazu, nach vorne zu blicken, verließ den Bedienstetenflügel und bog in die Halle ein.
    »Unter den Fremen soll es einen neuen Propheten geben, der irgendeine Führungsrolle übernommen hat«, erklärte der Baron. »Sie nennen ihn Muad'dib. Und das ist wirklich lustig, denn es bedeutet ›die Maus‹. Ich habe Rabban gesagt, er soll sie in der Ausübung ihrer Religion nicht behindern. Das wird sie beschäftigt halten.«
    »Wirklich interessant, Onkel«, sagte Feyd-Rautha. Er bog in den Korridor ein, der zu den Privatquartieren seines Onkels führte, und fragte sich: Warum redet er nur über Religion? Soll das ein versteckter Fingerzeig für mich sein?
    »Ja, nicht wahr?« meinte der Baron.
    Durch den Empfangssalon betraten sie das Apartment des Barons und gingen in den Schlafraum. Es waren verschiedene kleine Anzeichen eines Kampfes zu sehen: eine verschobene Suspensorlampe, ein auf dem Boden liegendes Bettuch, eine Tablettenhülse, die offen auf dem Bett lag und deren Inhalt verstreut war.
    »Es war ein intelligenter Plan«, sagte der Baron. Er hatte seinen Körperschild noch immer auf Maximalleistung geschaltet, als er stehenblieb und seinen Neffen fixierte. »Aber leider nicht intelligent genug. Sag mir, Feyd, warum hast du mich nicht selbst niedergestreckt? Gelegenheiten dazu hattest du doch genug.«
    Feyd-Rautha fand einen Suspensorensessel und unterdrückte ein Schaudern, als ihm bewußt wurde, daß er sich hingesetzt hatte, ohne danach zu fragen.
    Am besten ist es, wenn ich mich ihm frech zeige, dachte er.
    »Du hast mir selbst beigebracht, daß meine Hände auf jeden Fall sauber bleiben müssen«, erwiderte er.
    »Ach ja«, meinte der Baron. »Wenn du dem Imperator gegenüberstehst, mußt du die Kraft haben, jede Beschuldigung zu bestreiten. Die Hexe, die neben ihm sitzt, wird jedes deiner Worte genau analysieren. Und sie ist in der Lage, die Wahrheit von der Lüge genauestens zu unterscheiden. Tatsächlich, ich war es selbst, der dir das beigebracht hat.«
    »Warum hast du dir nie eine Bene Gesserit gekauft, Onkel?« fragte Feyd-Rautha. »Mit einer Wahrsagerin an der Seite ...«
    »Du weißt, wie ich darüber denke!« schnappte der Baron.
    Feyd-Rautha musterte ihn und sagte: »Und dennoch, eine wäre vielleicht ...«
    »Ich traue ihnen nicht!« schnaufte der Baron. »Und hör jetzt damit auf, das Thema zu wechseln!«
    Sanft

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