Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Elite. Und verstärkt wird das dadurch, daß sich noch der gemeinste Sardaukar bewußt ist, ein Leben zu leben, wie es sonst nur einem Angehörigen eines Hohen Hauses zusteht.«
    »Es ist unglaublich«, stieß der Baron hervor.
    »Sie fangen also an, mein Mißtrauen zu teilen?« fragte Hawat.
    »Aber womit hat das alles angefangen?« fragte der Baron.
    »Ah, ja. Von welchem Planeten stammt eigentlich das Haus Corrino? Gab es schon Menschen auf Salusa Secundus, bevor der Imperator das erste Häftlingskontingent dort absetzen ließ? Selbst Herzog Leto, der mit ihm verwandt war, konnte darüber nie etwas herausbekommen. Man stellt solche Fragen einfach nicht.«
    Die Augen des Baron glitzerten nachdenklich.
    »Ja, es handelt sich wirklich um ein sorgfältig gehütetes Geheimnis. Sie haben alle Mittel eingesetzt, um ...«
    »Aber was gibt es dort zu verbergen?« fragte Hawat. »Daß der Padischah-Imperator über einen Gefängnisplaneten verfügt? Das weiß jeder. Daß er ...«
    »Graf Fenring!« stieß der Baron plötzlich hervor.
    Hawat brach ab und blickte den Baron mit gerunzelter Stirn an. »Was ist mit Graf Fenring?«
    »Vor einigen Jahren, an einem Geburtstag meines Neffen«, erwiderte der Baron, »kam dieser imperiale Hampelmann als offizieller Besucher zu den Feiern ... und um ein Geschäft zwischen dem Imperator und mir abzuschließen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich ... ah, während einer unserer Konversationen sagte ich etwas darüber, daß ich vorhätte, so etwas wie einen Gefängnisplaneten aus Arrakis zu machen. Fenring ...«
    »Was genau haben Sie gesagt?« fragte Hawat.
    »Genau? Nun, das ist schon eine Weile her und ...«
    »Mylord, wenn Sie Wert darauf legen, daß ich Ihnen in bester Weise diene, müssen Sie auch alles tun, um mir die bestmögliche Information zuzuleiten. Wurde diese Konversation nicht aufgezeichnet?«
    Das Gesicht des Barons verdunkelte sich vor Zorn. »Sie sind genauso schlimm wie Piter! Ich mag es nicht, in dieser Form ...«
    »Piter ist aus Ihrem Leben verschwunden, Mylord«, sagte Hawat trocken. »Aber wenn wir schon einmal über ihn sprechen: Woran ist er eigentlich gestorben?«
    »Er lernte mich zu gut kennen und stellte deswegen zu viele herausfordernde Fragen«, knirschte der Baron.
    »Sie haben mir versichert, es nicht zu mögen, wenn man nützliche Menschen sinnlos vergeudet«, sagte Hawat. »Vergeuden Sie also auch nicht meine Kräfte. Kehren wir zu unserem Thema zurück. Wir sprachen gerade darüber, was Sie mit Graf Fenring diskutierten.«
    Langsam entspannte sich der Baron wieder. Wenn der richtige Zeitpunkt kommt, dachte er, werde ich mich daran erinnern, wie er mit mir umgesprungen ist. O ja, daran werde ich mich erinnern.
    »Einen Moment«, sagte er und versuchte sich daran zu erinnern, wie er mit Fenring in der großen Halle gestanden hatte. Er stellte sich den abgeschirmten Schallkegel vor, in dem er gestanden hatte, und es half. »Ich sagte so etwas wie: ›Der Imperator weiß, daß es unerläßlich ist, daß bei gewissen Arbeiten eine bestimmte Reihe von Leuten das Leben verliert.‹ Ich wollte damit etwas über unsere Verluste an Arbeitskräften erklären. Dann sagte ich etwas über einen anderen Weg, das Arrakis-Problem zu lösen, und deutete an, daß es der imperiale Gefängnisplanet gewesen sei, der mich dazu inspiriert hätte.«
    »Hexenblut!« fluchte Hawat. »Und was hat Fenring darauf geantwortet?«
    »Er fing an, mich über Sie auszufragen.«
    Hawat setzte sich zurück und schloß nachdenklich die Augen. »Also deshalb haben sie angefangen, Arrakis im Auge zu behalten«, sagte er. »Nun, jetzt ist es zu spät.« Er öffnete die Augen wieder. »Sie müssen jetzt schon ein Heer von Spionen über Arrakis verstreut haben. Nach zwei Jahren!«
    »Aber meine unschuldige Bemerkung kann doch nicht ...«
    »In den Augen des Imperators gibt es keine Unschuld! Welche Instruktionen haben Sie Rabban erteilt?«
    »Hauptsächlich die, daß er Arrakis beibringen soll, uns zu fürchten.«
    Hawat schüttelte den Kopf. »Sie haben jetzt zwei Alternativen, Baron. Sie können die Eingeborenen ausrotten oder ...«
    »Ich soll das gesamte Arbeiterpotential vernichten?«
    »Oder würden Sie es bevorzugen, wenn der Imperator und all die Hohen Häuser, die er unter seine Knute zwingen kann, sich aufmachen und über Giedi Primus herfallen?«
    Der Baron musterte den Mentaten und sagte schließlich: »Das würde er nicht wagen!«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    Die Lippen des Barons

Weitere Kostenlose Bücher