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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Arrakis umkreisen, schon geantwortet?« Paul deutete an die Decke.
    »Bisher noch nicht, Mylord.«
    Paul stieß einen Seufzer aus und lehnte sich in den Stuhl zurück. Plötzlich sagte er: »Bringe mir einen gefangenen Sardaukar. Wir werden unserem Imperator eine Nachricht zukommen lassen. Es wird Zeit zum Verhandeln.«
    »Jawohl, Mylord.«
    Gurney ging und gab einem Fedaykin zu verstehen, solange seine Position neben Paul einzunehmen.
    »Gurney«, sagte Paul, bevor er verschwand, »seit wir wieder zusammen sind, habe ich mich gefragt, ob du nicht für einen Tag wie den heutigen ein Sprichwort vorbereitet hast.«
    Gurney blieb stehen, räusperte sich und schluckte. Plötzlich grinste er.
    »Wie Sie wünschen, Mylord.« Er machte eine Pause und sagte dann: »Und der Tag des Sieges wurde zu einem Tag des Klagens für die Menschen, denn sie erfuhren, daß der Sohn des Königs nicht mehr unter den Lebenden war.«
    Paul schloß die Augen und versuchte die Traurigkeit aus seinem Herzen zu vertreiben, so wie er es einst beim Tod seines Vaters getan hatte. Es war jetzt wichtiger, über die Entdeckungen des heutigen Tages nachzudenken – die Zukünfte, die sich ihm aufdrängten, und die unerwartete Gegenwart Alias, die er spürte.
    Innerhalb aller seiner Wahrnehmungen war dies die seltsamste. »Ich habe in der Zukunft einige Worte für dich hinterlassen«, hatte sie zu ihm gesagt. »Auch wenn du dazu nicht in der Lage bist, Bruder, halte ich es für ein interessantes Spiel. Und ... o ja, ich habe unseren Großvater umgebracht, den alten Baron. Er hat keine großen Schmerzen zu erleiden gehabt.«
    Stille. Pauls Zeitsinn spürte, wie sie sich wieder zurückzog.
    »Muad'dib.«
    Paul öffnete die Augen und sah über sich Stilgars schwarzbärtiges Gesicht. Seine dunklen Augen leuchteten kämpferisch.
    »Ihr habt den Leichnam des alten Barons gefunden«, sagte Paul.
    Stilgar starrte ihn überrascht an. »Woher weißt du das?« flüsterte er erschreckt. »Wir haben die Leiche gerade erst unter dem großen Metallzelt gefunden.«
    Paul ignorierte die Frage. Gurney kehrte zurück. Zwei Fremen begleiteten ihn. Zwischen sich führten sie einen gefangenen Sardaukar.
    »Hier ist einer von ihnen, Mylord«, sagte Gurney und gab den Wachen mit einem Handzeichen zu verstehen, daß sie den Gefangenen fünf Schritte von Paul entfernt halten sollten.
    Der Blick des Sardaukar, merkte Paul, wirkte schockiert. Eine Wunde zog sich von der Nase des Mannes quer über die Wange. Er gehörte der hellblonden, knochigen Kaste an, die auf einen Offizier hinwies, obwohl er keinerlei Rangabzeichen mehr trug. Die Uniform des Sardaukar war zerfetzt, lediglich die goldenen Knöpfe mit dem imperialen Wappen wiesen ihn aus.
    »Ich nehme an, daß dieser Mann ein Offizier ist, Mylord«, sagte Gurney.
    Paul nickte. Er sagte zu dem Gefangenen: »Ich bin Herzog Paul Atreides. Verstehen Sie, was das bedeutet, Mann?«
    Der Sardaukar starrte ihn unbeweglich an.
    »Machen Sie die Zähne auseinander«, verlangte Paul, »oder Ihr Herrscher wird sterben.«
    Der Gefangene schloß die Augen und schluckte. »Wer bin ich?« verlangte Paul zu wissen.
    »Sie sind Herzog Paul Atreides«, wiederholte der Mann rauh.
    Er war Paul etwas zu bereitwillig, aber immerhin hatte man einen Sardaukar auf derartige Situationen vorbereitet. Diese Leute waren an Siege gewöhnt, rief Paul sich in Erinnerung zurück.
    »Ich habe eine Botschaft an den Imperator, die Sie ihm überbringen werden«, fuhr Paul fort und gebrauchte die überlieferte Form: »Ich, Herzog eines Hohen Hauses, Blutsverwandter des Imperators, gebe hiermit Nachricht, wie es die Große Konvention in ihren Regeln vorschreibt. Wenn der Imperator und seine Männer die Waffen niederlegen und zu mir kommen, werde ich ihr Leben mit meinem eigenen beschützen.« Er hob die linke Hand und zeigte dem Gefangenen den herzoglichen Siegelring. »Ich schwöre es bei diesem Ring.«
    Der Sardaukar leckte sich die Lippen und warf Gurney einen fragenden Blick zu.
    »Richtig«, sagte Paul. »Ein Gurney Halleck würde niemals einem anderen als seinem rechtmäßigen Herrscher dienen.«
    »Ich werde die Botschaft übermitteln«, sagte der Sardaukar.
    »Bringt ihn zu unserem Vorposten und laßt ihn frei«, ordnete Paul an.
    »Jawohl, Mylord.« Gurney gab den Wachen ein Zeichen und führte sie hinaus.
    Paul wandte sich an Stilgar.
    »Chani und deine Mutter sind eingetroffen«, sagte der Fremen. »Chani hat darum gebeten, einige Zeit mit ihrem Kummer

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