Dune 01: Der Wüstenplanet
Zensunni betont vor allem das Mystische und eine ›notwendige Rückkehr zu den Sitten der Väter‹, bestreitet jegliche Objektivität der Erkenntnis und verneint die Gültigkeit der Kausalität. Historiker vermuten in der Regel Ali Ben Ohasi als Motor der Bewegung, doch gibt es berechtigte Gründe, anzunehmen, daß er lediglich ein Strohmann seiner zweiten Frau Nasai war.
Appendix VI:
KARTOGRAPHISCHE ERLÄUTERUNGEN ZUR NÖRDLICHEN POLARREGION VON ARRAKIS
Das Alte Tor: eine 2240 m tiefe Kerbe, die Paul Muad'dib in den Schildwall sprengen ließ, um dem Sturm einen Weg nach Norden zu bahnen.
Basis für den Breitengrad: der Meridian führt genau durch den Observationsberg.
Basislinie für die Höhenbestimmung: die Große Bled.
Carthag: liegt etwa 200 km nordöstlich von Arrakeen.
Ebene der Gefallenen: das Gebiet zwischen den Felsnadeln südlich des Sietch Tabr und der Großen Bled.
Die Große Bled: die offene, flache Wüste, die typische Erg-Dünenlandschaft. Sie bedeckt Arrakis zwischen 60 Grad nördlicher und 70 Grad südlicher Breite und besteht aus Sand und Geröll, gelegentlich durchsetzt mit gewachsenem Fels.
Die Große Ebene: eine weite felsige Senke, die in die Erg, die Große Bled, übergeht. Sie liegt 100 m höher als die Bled. Irgendwo in diesem Gebiet liegt die Salzpfanne, die Pardot Kynes (Liet-Kynes' Vater) einst entdeckte. Es gibt hier Felsformationen, die sich bis zu 200 m erheben, am Sietch Tabr beginnen und sich bis zu den Sietch-Gemeinschaften, die südlich davon liegen, erstrecken.
Der Hargpaß: wird vom Schrein des Herzogs Leto bewacht.
Höhle der Vögel: liegt in der Habbanya-Bergkette.
Die Palmengärten des Südens: sind auf dieser Karte nicht verzeichnet. Sie liegen auf dem vierzigsten südlichen Breitengrad.
Polartiefe: 500 m unter dem Bledspiegel.
Der Rote Spalt: liegt 1582 m unter dem Bledspiegel.
Westlicher Randwall: ein hoher Bergrücken (4600 m), der sich aus dem Schildwall bei Arrakeen erhebt.
Wurmlinie: sie verbindet die nördlichsten Punkte, an denen Würmer gesichtet wurden.
NACHWORT
Die Blendwirkung sogenannter goldener Zeitalter ist zuweilen schädlicher als ihre Ausstrahlung nützlich. Für die Science Fiction gilt das ganz bestimmt, denn von einer breiteren Öffentlichkeit wird dieses Genre vornehmlich im Kontext der Macht- und Beschleunigungsphantasien der vierziger und fünfziger Jahre wahrgenommen, jene Zeit – nostalgisch als Golden Age bezeichnet –, als die Fortschrittsvisionen von Autoren wie Isaac Asimov, Robert A. Heinlein und Arthur C. Clarke nicht nur konstituierender Bestandteil der amerikanischen Massenkultur waren, sondern auch weit in die technische Intelligenz hinein ihre kreative Wirkung entfalteten; als in den einschlägigen Story-Magazinen die düster-europäischen Wurzeln des Genres gekappt und die Zukunft auf dem silbernen Tablett serviert wurde; und als in den Future Historys, epischen Blaupausen für unseren Weg ins All, die Ausdehnung des menschlichen Herrschaftsbereichs astronomische Ausmaße annahm und ein technophiler Fundamentaloptimismus und eine ur-amerikanische Frontier -Mentalität auf eine von den Zumutungen der Gegenwart emotional und intellektuell tief verunsicherte Leserschaft stieß. Stand die Science Fiction seit jeher unter dem Generalverdacht, Trivialmythen zu pflegen, so sah sie sich fortan (und sieht sich bis heute) dem zusätzlichen Vorwurf ausgesetzt, eine diffuse Machbarkeits-Ideologie zu verbreiten, einen gefährlichen Glauben an die erlösenden Kräfte der Wissenschaft und an die Menschheit als eine Rasse potentieller Götter, deren Bestimmung es ist, nach den Sternen zu greifen. Doch auch wenn dieser Vorwurf einigen SF-Propagandisten, die sich als schriftstellerische Speerspitze des amerikanischen Weltraumprogramms verstehen, durchaus zurecht gemacht werden kann – übersehen wird, daß dieses Genre nie, auch nicht zur Blütezeit des Golden Age, eine einheitliche Ideologie vertreten hat, sondern es sein genuines Merkmal ist, daß es die Ängste und eben auch die Hoffnungen einer jeweiligen Epoche zu pompösen literarischen Bildern fernab der Psycho-Wehwehchen der übrigen Belletristik aufbläst. Und übersehen wird zudem, daß jenes Buch, das seit Jahren in Leserumfragen regelmäßig zum beliebtesten SF-Roman gewählt wird und sich rund um die Welt millionenfach verkauft hat, die unterstellte Fortschrittsideologie auf geradezu subversive Weise konterkariert: Frank Herberts ›Der
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