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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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über die unter seinem schmelzenden Rumpf liegenden Felsen. Nur vage Umrisse dessen, was einst ein Mensch gewesen sein mochte, blieben übrig – zusammenfallendes, schäumendes Fleisch, ein Stück rotgestreiften Gebeins, das möglicherweise die Form der Wangen und der Stirn aufrechterhalten hatte ...
    Siona sagte: »Ich bin zwar anders, aber immer noch das, was er war.«
    Mit einem leisen Flüstern sagte Idaho: »Die Ahnen, sie alle ...«
    »Die Menge ist da, aber ich gehe schweigend durch sie hindurch, und niemand sieht mich. Die alten Abbilder sind verschwunden, nur die Essenz ist geblieben, um seinen Goldenen Pfad zu beleuchten.«
    Sie drehte sich um und nahm Idahos kalte Hand in die ihre. Bedächtig führte sie ihn aus der Höhle hinaus ins Licht, wo das Seil einladend von der Höhe des Grenzwalls herunterbaumelte. Dort oben warteten die verängstigten Museumsfremen auf sie.
    Ein armseliges Material, aus dem man ein neues Universum formen soll, dachte sie, aber sie würden ihnen dienlich sein. Idaho würde einer sanften Verführung bedürfen, einer Fürsorge, die vielleicht Liebe auf den Plan rief.
    Als sie auf den Fluß hinuntersah und jene Stelle betrachtete, an der die Wasser sich aus der von Menschenhand erschaffenen Kluft über das grüne Land verteilten, sah sie von Süden her einen Wind aufkommen, der dunkle Wolken vor sich hertrieb.
    Idaho entzog ihr seine Hand, schien sich aber beruhigt zu haben. »Die Wetterkontrolle wird zunehmend instabiler«, sagte er. »Moneo glaubte, daß die Gilde dahintersteckt.«
    »Bei solchen Dingen hat mein Vater sich selten geirrt«, sagte Siona. »Du wirst dich darum kümmern müssen.«
    Idaho sah plötzlich wieder die silbernen Umrisse der Sandforellen vor sich, die von Leto abgefallen und im Wasser verschwunden waren.
    »Ich habe den Wurm gehört«, sagte Siona. »Die Fischredner werden dir folgen, nicht mir.«
    Und wieder spürte Idaho die Verlockung, die vom Ritual des Siaynoq ausging. »Wir werden sehen«, sagte er. Er drehte sich um und sah Siona an. »Was hat er gemeint, als er sagte, die Ixianer können kein Arafel schaffen?«
    »Du hast die Tagebücher noch nicht alle gelesen«, sagte sie. »Wenn wir nach Tuono zurückkommen, zeige ich sie dir.«
    »Aber was bedeutet das: Arafel? «
    »Das ist die von Wolken erzeugte Dunkelheit des Jüngsten Tages. Aus einer alten Geschichte. Du wirst das alles in meinen Tagebüchern finden.«

Auszug aus der geheimen Zusammenfassung Hadi Benottos über die Entdeckungen von Dar-es-Balat:
     
    Hiermit der Minderheitsbericht. Wir werden natürlich der Mehrheitsentscheidung, eine sorgfältige Überprüfung, Bearbeitung und Zensierung der Journale von Dar-es-Balat zu beantragen, Folge leisten, aber unsere Argumente müssen gehört werden. Wir anerkennen das Interesse der Heiligen Kirche an dieser Angelegenheit, und die politischen Gefahren sind unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen. Wir teilen das Verlangen der Kirche, daß Rakis und das Heilige Reservat des Zerlegten Gottes keine »Attraktion für gaffende Touristen« werden darf.
    Nun allerdings, da sich alle Journale in unseren Händen befinden, für authentisch befunden und übersetzt wurden, werden die klaren Umrisse des Atreides-Plans sichtbar. Als Frau, die von den Bene Gesserit ausgebildet wurde, um die Sitten unserer Vorfahren zu verstehen, habe ich das natürliche Verlangen, an dem Plan, den wir gerade dargelegt haben, teilzuhaben. Er besteht aus viel mehr als nur der Umwandlung des Wüstenplaneten in Arrakis und einer erneuten Umkehr bis nach Rakis.
    Man muß den Interessen der Geschichte und der Wissenschaft Tribut zollen. Die Journale werfen ein wertvolles und neues Licht auf die Ansammlung persönlicher Memoiren und Biographien aus den Tagen Duncans, der Gardenbibel. Wir können die bekannten Eidesformeln »Bei den tausend Söhnen Idahos!« und »Bei den neun Töchtern Sionas!« nicht beiseiteschieben. Der noch immer existierende Kult der Schwester Chenoeh bekommt wegen der Journal-Enthüllungen eine neue Signifikanz. Ganz gewiß bedarf die kirchliche Charakterisierung von Judas/Nayla einer sorgfältigen Neubewertung.
    Wir von der Minderheit müssen die politischen Zensoren in Erinnerung rufen, daß die armseligen Sandwürmer in ihrem Reservat auf Rakis uns weder mit einer Alternative zu den ixianischen Navigationsmaschinen versorgen können, noch daß die kleinen Mengen der von der Kirche kontrollierten Melange irgendeine echte Bedrohung für die Produkte der

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