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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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fremdartiger als alles andere im Universum?«
    Sie fuhr zurück.
    » Darin liegt der Unterschied zwischen uns«, sagte er. »Du bist Gott in fester Gestalt. Du gehst herum im größten Wunder dieses Universums und weigerst dich dennoch, es zu berühren, zu sehen, zu spüren oder daran zu glauben.«
    Dann begab sich Letos Geist auf die Wanderschaft an einen von der Nacht umgebenen Ort; einen Ort, an dem er glaubte, das metallische, insektenhafte Lied seiner versteckten mechanischen Drucker hören zu können, die in ihrem lichtlosen Raum klickten. Es gab nicht die geringste Strahlung an diesem Ort, einem ixianischen Nicht-Ding, das es zu einem Ort der Angst und geistigen Entfremdung machte, weil es keine Verbindung mit dem Rest des Universums hatte.
    Aber es wird eine Verbindung bekommen.
    Dann spürte er, daß sich seine ixianischen Drucker in Bewegung gesetzt hatten, daß sie ohne einen besonderen Befehl seine Gedanken aufzeichneten.
    Vergeßt nicht, was ich tat! Vergeßt mich nicht! Ich werde wieder unschuldig sein!
    Die Flamme seiner Vision teilte sich und zeigte Idaho, der dort stand, wo Siona gewesen war. Hinter ihm bewegte sich irgend etwas, das kaum zu erkennen war ... Ah, ja, Siona: Sie winkte irgend jemandem auf dem Gipfel des Walls Anweisungen zu.
    »Lebst du immer noch?« fragte Idaho.
    Letos Stimme kam mit einem keuchenden Pfeifen: »Laß sie sich verstreuen, Duncan! Laß sie laufen und sich in jedem Universum verstecken, in dem sie wollen!«
    »Du verdammter ...! Wovon redest du? Ich hätte sie eher mit dir zusammenleben lassen!«
    »Lassen? Ich habe nie etwas gelassen .«
    »Warum hast du Hwi sterben lassen?« stöhnte Idaho. »Wir wußten nicht, daß sie mit dir da drinnen war.«
    Sein Kopf sackte vornüber.
    »Man wird es dir vergüten«, keuchte Leto. »Meine Fischredner werden dich über Siona stellen. Sei gut zu ihr, Duncan. Sie ist mehr als eine Atreides – und sie trägt die Saat des Überlebens.«
    Leto versank wieder in seine Erinnerungen. Die Mythen waren jetzt sehr fein gesponnen und blieben nur flüchtig in seinem Geist haften. Er hatte das Gefühl, möglicherweise in eine Zeit hineingefallen zu sein, die – aufgrund seines Daseins – die Vergangenheit verändert hatte. Aber da waren irgendwelche Geräusche, die er sich zu interpretieren bemühte. Kroch da jemand über Felsen? Die Flammen teilten sich und zeigten Siona, die neben Idaho stand. Sie standen Hand in Hand da, wie zwei Kinder, die sich gegenseitig Mut machen wollten, bevor sie ins Unbekannte vordrangen.
    »Wie kann er so leben?« flüsterte Siona.
    Leto wartete auf die Kraft, die er zum Antworten brauchte. »Hwi hilft mir«, sagte er. »Wir hatten zu wenig Erfahrung. Unsere Stärken haben sich eher ergänzt als unsere Schwächen.«
    »Sieh, was es dir eingebracht hat!« höhnte Siona.
    »Ja, und bete darum, daß es dir genauso ergeht«, keuchte Leto. »Vielleicht wird das Gewürz dir Zeit geben.«
    »Wo ist dein Gewürz?« wollte sie wissen.
    »In den Tiefen des Sietch Tabr«, sagte er. »Duncan wird es finden. Du kennst den Ort, Duncan. Man nennt ihn nun Tabur. Die Umrisse sind erhalten geblieben.«
    »Warum hast du es getan?« flüsterte Idaho.
    »Mein Geschenk«, sagte Leto. »Niemand wird Sionas Nachkommenschaft finden. Das Orakel kann sie nicht erkennen.«
    »Was?« fragten Siona und Idaho wie aus einem Munde und beugten sich vor, um die ersterbende Stimme besser verstehen zu können.
    »Ich schenke euch ein neues Zeitwesen, eins, das keine Parallele hat«, sagte Leto. »Sie wird sich stets teilen. Es wird in ihren Kurven keine sich überschneidenden Punkte mehr geben. Ich schenke euch den Goldenen Pfad. Das ist mein Geschenk. Die Schnittpunkte, die es einmal gab, wird es nie wieder geben.«
    Flammen bedeckten seine Vision. Die Qual nahm ab, aber er konnte immer noch mit einer schrecklichen Schärfe Gerüche wahrnehmen und Geräusche hören. Sowohl Idaho als auch Siona atmeten in schnellen, kurzen Stößen. Seltsame, kinästhetische Zuckungen schienen sich einen Weg durch seinen Leib zu suchen: Die Echos der Knochen und Streben, die er, wie er wußte, gar nicht mehr besaß.
    »Schau!« sagte Siona.
    »Er löst sich auf!« rief Idaho.
    »Nein«, sagte Siona. »Sein Äußeres fällt ab. Schau! Der Wurm!«
    Leto spürte, daß Teile seines Ichs in warmer Sanftheit vergingen. Die Qual entkörperlichte sich selbst.
    »Was hat er da für Löcher?« fragte Siona.
    »Ich glaube, das waren die Sandforellen. Siehst du ihre

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