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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Fähigkeiten der Gruppe beigesellt, denn er konnte aufgrund weniger Fakten auf das Ganze schließen. Es war Ulot gewesen, der mit Hilfe seines unumgänglichen Vergrößerers die beiden seltsamen Bände untersucht hatte, die sie gefunden hatten und die die Pläne der Zitadelle enthielten.
    »Ich glaube, es ist eine Geheimschrift«, hatte Ulot gesagt.
    Und Radi, der arme Radi, der der erste ihres Teams gewesen war, der hatte sterben müssen ... Radi hatte gesagt: »Wir können uns nicht mit zusätzlichem Gewicht belasten. Schmeiß sie weg!«
    Ulot hatte eingewandt: »Unwichtige Dinge werden aber im allgemeinen nicht versteckt.«
    Kwuteg hatte sich auf Radis Seite geschlagen. »Wir sind wegen der Pläne der Zitadelle gekommen, und die haben wir nun. Diese Dinger da sind zu schwer.«
    Aber Siona hatte mit Ulot übereingestimmt. »Ich werde sie tragen.«
    Das hatte ihre Auseinandersetzung beendet.
    Armer Ulot.
    Jeder hatte gewußt, daß er der schlechteste Läufer der Gruppe gewesen war. Ulot war in allem ein langsamer Charakter, aber daß er ein intelligenter Bursche gewesen war, hatte nie jemand abgestritten.
    Und er war vertrauenswürdig.
    Ulot war vertrauenswürdig gewesen.
    Siona unterdrückte ihren Zorn und benutzte dessen Energie, um ihr Lauftempo zu erhöhen. Im Mondlicht peitschten die Bäume an ihr vorbei. Sie befand sich jetzt in der zeitlosen Leere, in der für sie nichts anderes mehr existierte als ihre eigenen Bewegungen und ihr eigener Körper, der nur noch das tat, wozu er konditioniert worden war.
    Die Männer bewunderten die Schönheit ihres Laufs. Siona wußte das. Sie hatte sich das lange Haar fest zusammengebunden, damit es sie beim Laufen nicht störte. Sie hatte Kwuteg einen Narren geschimpft, als er sich geweigert hatte, ihren Stil nachzuahmen.
    Wo ist Kwuteg?
    Ihr Haar war anders als seins. Es war von jenem tiefen Braun, das manchmal für Schwarz gehalten wird, aber es war nicht schwarz; ihr Haar hatte mit dem Kwutegs keinerlei Ähnlichkeit.
    Wie es die Gene hin und wieder tun, kopierten Sionas Züge das Aussehen einer längst verstorbenen Ahnfrau: Ihr Gesicht war leicht oval, wies einen edel geformten Mund auf und zeigte über einer kleinen Nase wachsam-intelligente Augen. Ihr Körper war aufgrund ihrer langjährigen Laufpraxis geschmeidig geworden, aber auf die Männer in ihrer Umgebung hatte er eine stark sexuelle Ausstrahlung.
    Wo ist Kwuteg?
    Das Wolfsrudel hinter ihr war still geworden, und das machte Siona mißtrauisch. Ebenso war es gewesen, bevor sie sich Radi gepackt hatten. Und auch als sie Setuse zwischen die Fänge nahmen.
    Sie redete sich ein, daß die Stille auch andere Ursachen haben konnte. Kwuteg war still – und auch kräftig. Sie hatte den Eindruck gehabt, daß die Verletzung ihm nicht allzu viel zu schaffen machte.
    Siona fühlte nun einen Schmerz in der Brust; einen Schmerz, der immer wieder kam und den sie nur allzu gut kannte, denn er trat bei sehr langen Übungsläufen immer auf. Unter dem dünnen, schwarzen Laufanzug schwitzte sie. Der Tornister mit seinem wertvollen Inhalt, den man versiegelt hatte, damit sie den Fluß durchqueren konnte, wippte auf ihrem Rücken. Sie dachte an die Baupläne der Zitadelle, die in ihm zusammengefaltet lagen.
    Wo versteckt Leto sein gehortetes Gewürz?
    Es mußte irgendwo im Innern der Zitadelle liegen. Es ging gar nicht anders. Irgendwo auf den Plänen mußte sich ein Hinweis finden. Das Melangegewürz, nach dem die Bene Gesserit, die Gilde und all die anderen hungerten ... Es gab da einen Preis, der dieses Risiko rechtfertigte.
    Und dann diese beiden kryptischen Bände. Kwuteg hatte in einem recht gehabt: Ridulianisches Kristallpapier war schwer. Aber sie hatte Ulots Aufregung geteilt. Diese Geheimschriftzeichen enthielten etwas Wichtiges.
    Erneut vernahm sie hinter sich das gierige Gekläff der sie durch den Wald verfolgenden Wölfe.
    Lauf, Kwuteg, lauf!
    Nun konnte sie genau vor sich zwischen den Bäumen den breiten, unbewachsenen Streifen erkennen, der den Rand des Idaho-Flusses ausmachte. Dahinter spiegelte sich das Mondlicht auf dem Wasser.
    Lauf, Kwuteg!
    Siona sehnte sich nach einem Laut aus Kwutegs Mund. Jedes Geräusch wäre ihr recht gewesen. Jetzt waren von den elfen, die das Unternehmen begonnen hatten, nur noch zwei übriggeblieben. Neun hatten dieses Abenteuer mit dem Leben bezahlt: Radi, Aline, Ulot, Setuse, Inineg, Onemao, Hutye, Memar und Oala.
    Siona dachte an ihre Namen, und bei jedem sandte sie ein stummes Gebet zu

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