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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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unsere Geheimnisse kennt, um sich dann davonzumachen? Oh, natürlich wissen wir das, Duncan.«
    »Sie glauben nicht, daß sie von hier entkommen kann?«
    »Wenn wir einmal jemanden haben, Duncan, verlieren wir ihn nie wieder.«
    »Sie glauben nicht, daß Sie Lady Jessica verloren haben?«
    »Am Ende ist sie zu uns zurückgekommen.«
    »Warum sind Sie wirklich zu mir gekommen?«
    »Ich dachte mir, Sie hätten eine Erklärung des Plans der Mutter Oberin verdient. Er zielte auf die Zerstörung des Planeten Rakis ab, verstehen Sie? Aber was sie wirklich wollte, war die Eliminierung fast aller Würmer.«
    »Große Götter der Unterwelt! Warum?«
    »Sie waren eine geheimnisvolle Kraft, die uns an sie fesselte. Die Perlen des Tyrannengeistes übten eine starke Macht auf uns aus. Er sagte keine Ereignisse voraus – er rief sie hervor! «
    Duncan deutete auf das Heck des Schiffes. »Aber was ist mit ...?«
    »Mit ihm? Jetzt ist es nur noch einer. Sollte er sich wieder so verbreiten, um erneut an Einfluß zu gewinnen, ist die Menschheit schon auf ihrem eigenen Weg an ihm vorbeigegangen. Nie wieder wird je eine einzelne Macht sämtliche unserer Zukünfte total beherrschen. Nie wieder!«
    Sie stand auf.
    Als Duncan keine Reaktion zeigte, sagte sie: »Bitte, denken Sie – innerhalb der Ihnen auferlegten Grenzen, die Sie, wie ich weiß, akzeptieren – darüber nach, wie das Leben aussehen soll, das Sie zu führen gedenken. Ich verspreche Ihnen jede Hilfe, die ich Ihnen geben kann.«
    »Warum sollten Sie das tun?«
    »Weil meine Vorfahren Sie geliebt haben. Weil mein Vater Sie liebte.«
    »Liebe? Ihr Hexen könnt sowas doch gar nicht empfinden!«
    Odrade sah ihn fast eine Minute lang schweigend an. Sein gebleichtes Haar wurde an den Wurzeln schon wieder dunkel. Und es kräuselte sich auch schon wieder, stellte sie fest.
    »Ich fühle das, was ich fühle«, sagte sie. »Und Ihr Wasser ist das unsere, Duncan Idaho.«
    Sie sah, daß der fremenitische Ausspruch seine Wirkung auf ihn nicht verfehlte. Dann drehte sie sich um und wurde von den Wachen aus dem Raum gebracht.
    Bevor sie das Schiff verließ, ging sie noch einmal zum Laderaum und warf einen Blick auf den reglosen Wurm in seinem Bett aus rakisianischem Sand. Sie sah aus einer Höhe von zweihundert Metern auf den Gefangenen hinab. Und während sie ihn sich ansah, teilte sie sich mit der sich zunehmend mit ihr integrierenden Taraza ein stummes Lachen.
    Wir hatten recht, und Schwangyu und die Ihren lagen falsch. Wir wußten, daß er hinaus wollte. Er mußte es wollen, nach dem, was er getan hat.
    Vernehmlich genug, damit nicht nur sie selbst, sondern auch die in der Nähe stationierten Beobachterinnen, die auf den Augenblick der Metamorphose warteten, ihre Worte mitbekamen, sagte sie: »Wir kennen jetzt deine Sprache.«
    Die Sprache bestand nicht aus Worten, sondern nur aus der wogenden, tanzenden Anpassung an ein wogendes, tanzendes Universum. Man konnte die Sprache nur sprechen, aber nicht übersetzen. Um die Bedeutung zu verstehen, mußte man sie erleben, und sie änderte sich selbst dann noch, während man sie erfuhr. Ein ›edles Ziel‹ war schließlich auch eine Erfahrung, die man nicht übertragen konnte. Als sie hinuntersah auf die rauhe, hitzeunempfindliche Haut dieses Wurms aus der rakisianischen Wüste, wußte Odrade, was sie sah: den sichtbaren Beweis eines edlen Ziels.
    Leise rief sie zu ihm hinunter: »He! Alter Wurm! War das dein Plan?«
    Es kam keine Antwort, aber eine Antwort hatte sie nun auch wirklich nicht erwartet.

*   Die Welt gehört den Lebenden. Wer sind sie?
    Wir wagten uns ins Dunkel, um das Weiße, das Warme zu erreichen.
    Sie war der Wind, als der Wind auf meinem Wege war.
    Lebendig zu Mittag ging ein ich in ihre Gestalt.
    Was aus dem Fleisch zum Geiste sich erhebt, das kennt den Fall:
    Die Welt entspringt der Welt, und alles ist licht.

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