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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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nun saß er still da. Der Stuhlhund war etwas zu groß für ihn, und er wirkte darauf beinahe kindlich.
    Odrade sagte: »Die Schwestern, die Sie retteten, sagen, Sie hätten in der Nähe von Kreuzweg ein Nicht-Schiff kommandiert, das sich gerade auf den ersten Warpraumsprung vorbereitete, als die Geehrten Matres angriffen. Sie haben gesagt, Sie hätten sich Ihrem Schiff in einem Ein-Mann-Skitter genähert, und kurz vor den Explosionen den Kurs geändert. Hatten Sie die Angreifer geortet?«
    »Ja.« Zurückhaltung war in seiner Stimme.
    »Und Sie wußten, daß man das Nicht-Schiff aufgrund Ihrer Flugbahn würde aufspüren können. Sie sind also geflohen und haben Ihre Brüder der Vernichtung ausgesetzt.«
    Mit der höchsten Verbitterung eines zutiefst betroffenen Zeugen sagte Scytale: »Schon vorher, als wir Tleilax verließen, sahen wir den Angriff auf uns zukommen. Unsere Explosionen, die den Zweck hatten, alles zu vernichten, was für die Angreifer und Mordbrenner aus dem All von Wert sein könnte, haben den Holocaust hervorgerufen. Dann sind auch wir geflohen.«
    »Aber nicht direkt nach Kreuzweg.«
    »Wo wir auch suchten, sie waren vor uns dagewesen. Die Asche war in ihren Händen, aber in meinen waren unsere Geheimnisse.« Sie soll bloß nicht vergessen, daß ich immer noch etwas von einigem Tauschwert habe! Er tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn.
    »Sie haben in der Umgebung von Kreuzweg nach einem Unterschlupf der Gilde oder der MAFEA gesucht«, sagte Odrade. »Wie gut, daß unser Spionschiff da war, um Sie aufzunehmen, bevor der Feind reagieren konnte.«
    »Schwester ...« – wie schwer das Wort ihm fiel! –, »wenn Sie wirklich meine Khel-Schwester sind, warum wollen Sie mir dann keine Gestaltwandler-Lakaien zugestehen?«
    »Es gibt noch immer zu viele Geheimnisse zwischen uns, Scytale. Warum, beispielsweise, haben Sie Bandalong verlassen, als die Angreifer kamen?«
    Bandalong!
    Die Erwähnung der großen Tleilax-Stadt verengte seinen Brustkorb. Er glaubte, er könne das Pulsieren der Nullentropie-Kapsel spüren, als suche sie nach einem Ausgang aus ihrem bisherigen Behälter. Das verlorene Bandalong. Nie wieder werde ich die Stadt mit dem Karneolhimmel sehen; nie wieder die Gegenwart der Brüder spüren, der geduldigen Domel, der ...
    »Ist Ihnen nicht gut?« fragte Odrade.
    »Mir ist übel – wegen dem, was ich verloren habe!« Scytale hörte hinter sich das Rascheln von Stoff. Er spürte, daß Tamalane näherkam. Wie beklemmend es hier war! »Warum steht sie hinter mir?«
    »Ich bin die Dienerin meiner Schwestern, und sie ist hier, um uns beide zu beobachten.«
    »Sie haben mir Zellen entnommen, nicht wahr? Sie lassen in Ihren Tanks einen Ersatz-Scytale heranwachsen!«
    »Natürlich tun wir das. Sie glauben doch nicht, die Schwestern würden den letzten Meister hier enden lassen?«
    »Kein Ghola von mir würde etwas tun, was ich nicht auch täte!« Aber er wird keine Nullentropie-Kapsel in sich haben!
    »Wissen wir.« Aber was wissen wir nicht?
    »Dies ist keine Verhandlung«, beschwerte sich Scytale.
    »Sie beurteilen mich falsch, Scytale. Wir wissen, wann Sie lügen und wann Sie etwas verbergen. Wir verfügen über Sinne, die andere nicht haben.«
    Das entsprach der Wahrheit! Körpergerüche, kleine Muskelbewegungen, Ausdrücke, die man nicht unterdrücken konnte – aus all dem erfuhren sie etwas.
    Schwestern! Diese Kreaturen sind Powindah! Und das ohne Ausnahme!
    »Sie waren auf Lashkar«, stieß Odrade nach.
    Lashkar! Wie sehr er sich wünschte, hier auf Lashkar zu sein. Gestaltwandler-Krieger, Domel-Assistenten – die dieses abscheulich Böse eliminierten! Aber er wagte nicht zu lügen. Die hinter ihm war wahrscheinlich eine Hellseherin. Die Erfahrungen seiner zahlreichen Leben sagten ihm, daß die Hellseherinnen der Bene Gesserit die besten ihrer Art waren.
    »Ich befehligte eine Khasadar-Streitmacht. Wir suchten nach einer Futar-Herde für Verteidigungszwecke.«
    Herde? Wußten die Tleilaxu etwas über die Futar, das der Schwesternschaft noch nicht offenbart worden war?
    »Sie haben sich auf Gewaltaktionen eingerichtet. Haben die Geehrten Matres von Ihrer Mission erfahren und sie unterbunden? Ich halte es für wahrscheinlich.«
    »Warum nennen Sie sie Geehrte Matres?« Seine Stimme wurde beinahe zu einem Kreischen.
    »Weil sie sich selbst so nennen.« Jetzt ganz ruhig! Er soll an seinen eigenen Fehlern zu beißen haben.
    Sie hat recht! Man hat uns verraten. Ein bitterer Gedanke. Er

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