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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Weise ist dies eine verläßlichere Basis für gemeinsames Handeln als jede andere. Jeder von uns weiß, was der andere will. Ein wesentlicher Vorsatz: Sieh alles durch diese Brille, dann könnte etwas Zuverlässiges dabei herauskommen.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Das wissen Sie doch.«
    »Wie man die besten Tanks herstellt, ja.«
    Er schüttelte den Kopf, war sich eindeutig unsicher. Die Veränderungen, die ihr Verlangen implizierte!
    Odrade fragte sich, ob sie ihn in offener Verärgerung angehen sollte. Wie schwerfällig er war! Aber er war der Panik nahe. Alte Werte hatten sich geändert. Die Geehrten Matres waren nicht die einzige Ursache seines inneren Aufruhrs. Scytale wußte nicht einmal, wie weit die Veränderungen seine eigenen Diasporaner infiziert hatten!
    »Die Zeiten ändern sich«, sagte Odrade.
    Veränderung, welch verwirrendes Wort, dachte er.
    »Ich muß eigene Gestaltwandler-Gehilfen haben! Und eigene Tanks?« Es war beinahe eine Bitte.
    »Der Rat und ich werden darüber reden.«
    »Was gibt es da zu bereden?« Er schleuderte ihr beinahe seine Worte entgegen.
    »Sie brauchen lediglich Ihre eigene Zustimmung. Ich jedoch bedarf der Zustimmung anderer.« Sie schenkte ihm ein grimmiges Lächeln. »Also haben Sie Zeit zum Nachdenken.« Odrade nickte Tamalane zu, die die Wachen rief.
    »Zurück zum Nicht-Schiff?« sagte Scytale, als er an der Tür stand. Neben den bulligen Wachen sah er wie ein Gnom aus.
    »Aber heute abend werden Sie den ganzen Weg fahren.«
    Als er ging, warf er dem Wurm noch einen letzten zweifelnden Blick zu.
    Nachdem die Wachen mit Scytale verschwunden waren, sagte Sheeana: »Es war richtig von dir, ihn nicht unter Druck zu setzen. Er stand kurz vor der Panik.«
    Bellonda trat ein. »Vielleicht wäre es am besten, ihn einfach umzubringen.«
    »Bell! Besorge dir das Holo und sieh dir unser Treffen noch einmal an. Diesmal als Mentat.«
    Das stoppte sie.
    Tamalane kicherte.
    »Du empfindest zu viel Spaß an der Niederlage deiner Schwester, Tam«, sagte Sheeana.
    Tamalane zuckte die Achseln, doch Odrade war entzückt. Keine Spitze mehr gegen Bell?
    »Als du sagtest, der Ordensburg-Planet würde einen neuen Wüstenplaneten abgeben, waren wir der Panik nahe«, sagte Bellonda mit geistesabwesender Mentatenstimme.
    Odrade hatte die Reaktion zwar wahrgenommen, bis jetzt aber noch nichts damit assoziiert. Dies war der Wert eines Mentaten: Bell hatte hinter Scytales Verhalten eine Systematik gesehen.
    »Ich frage mich«, sagte Bellonda, »ist es das Wesentliche, wieder eine Macht zu werden?«
    Odrade sah es sofort. Verlorenem Boden haftete etwas Seltsames an. Der Wüstenplanet war eine bekannte und lebendige Welt gewesen, im Galaktischen Register existierte ein historischer Bestand seiner Präsenz. Man konnte auf eine Projektion deuten und sagen: »Das ist der Wüstenplanet. Einst hat man ihn Arrakis genannt, später dann Rakis. Und Dune oder Wüstenplanet nannte man ihn zu Muad'dibs Zeiten wegen seiner absoluten Wüstennatur.«
    Vernichtete man jedoch einen solchen Ort, zog eine mythologische Patina über die projizierte Realität her. Solche Orte wurden schnell zu einem totalen Mythos. König Artus und seine Tafelrunde. Camelot, wo es nur in den Nächten regnet. Sie müssen seinerzeit eine tolle Wetterkontrolle gehabt haben!
    Aber jetzt war ein neuer Wüstenplanet sichtbar geworden.
    »Die Macht der Mythen«, sagte Tamalane.
    Ahhh, ja. Tam, dem Rückzug aus der Körperlichkeit nahe, mußte für die Funktionsweise von Mythen empfänglicher sein. Mysterien und Geheimniskrämerei, Werkzeuge der Missionaria – Muad'dib und der Tyrann hatten sie auf dem Wüstenplaneten ebenfalls angewandt. Die Saat war gelegt. Die Mythen des Wüstenplaneten wucherten, obwohl sogar die Priester des Zerlegten Gottes ihrer privaten Verdammnis anheimgefallen waren.
    »Melange«, sagte Tamalane.
    Die anderen Schwestern im Arbeitszimmer wußten sofort, was sie meinte. Der Bene Gesserit-Diaspora konnte neue Hoffnung injiziert werden.
    Bellonda sagte: »Warum wollen sie uns nicht als Gefangene, sondern tot? Das hat mich schon immer verwirrt.«
    Die Geehrten Matres schienen keine Bene Gesserit am Leben lassen zu wollen ... – vielleicht nur das Gewürzwissen. Aber sie hatten den Wüstenplaneten vernichtet. Sie hatten die Tleilaxu vernichtet. Ein mahnender Gedanke: mit einzubeziehen, wenn man der Spinnenkönigin gegenüberstand – sollte Dortujla Erfolg haben.
    »Keine brauchbaren Geiseln?« fragte

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