Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
die passende Entschuldigung. Die Notwendigkeit diktiert es.
    Butlers Djihad hatte in den Menschen eine unauslöschliche Markierung hinterlassen: Die Aversion gegen mechanische Intelligenz. Zerstört die Computer! Zerstört die Roboter! Gekämpft und gewonnen – damals. Und jetzt schon wieder eine Schlacht in diesem längst begrabenen Konflikt.
    Aber jetzt lag das Überleben der Schwesternschaft in der Waagschale. Wie viele technische Spezialisten waren der Ordensburg geblieben? Sie wußte die Antwort, ohne nachdenken zu müssen. Nicht genug.
    Odrade beugte sich vor, gab ein. »Cyborgt ihn«, lautete ihre Botschaft.
    Bellonda grunzte. Zustimmend oder ablehnend? Sie würde es nie sagen. Dies war die Arena der Mutter Oberin. Willkommen in ihr!
    Wer hat diese Schlacht gewonnen? fragte sich Odrade.

31
     
Wir gehen einen gefährlichen Weg, indem wir Atreides-(Siona-)Gene in unserer Bevölkerung verewigen, weil uns dies vor der Vorhersehung verbirgt. Darin tragen wir den Kwisatz Haderach mit uns! Die Hartnäckigkeit hat Muad'dib hervorgebracht. Propheten lassen Voraussagen Wahrheit werden! Werden wir es je wieder wagen, unseren Tao-Sinn zu ignorieren und eine Kultur zu betreuen, die Veränderungen haßt und um Prophezeiungen fleht?
Archivauszug (adixto)
     
     
    Es war kurz nach dem Morgengrauen, als Odrade das Nicht-Schiff erreichte, aber Murbella war bereits auf und arbeitete mit einem Übungs-Mech, als die Mutter Oberin durch den Raum schritt.
    Odrade war die letzte Strecke durch Gärten gegangen, die den Raumhafen umgaben. Die begrenzenden Wolken der Nacht hatten sich beim Einsetzen des Morgengrauens verdünnt, um sich dann aufzulösen und einen Himmel voller Sterne zu enthüllen.
    Sie erkannte eine kleine Wetterveränderung, die dieser Region zwar eine weitere Ernte ermöglichen würde, aber die abnehmenden Niederschläge reichten kaum aus, um die Gärten am Leben zu erhalten.
    Während des Gehens überkam Odrade Traurigkeit: Der eben vergangene Winter war eine teuer erkämpfte Ruhe zwischen zwei Stürmen gewesen. Leben war Holocaust. Das Bestäuben der Pollen durch fleißige Insekten. Der Blüte folgte das Befruchten und Keimen. Die Gärten waren ein geheimer Sturm, dessen Kraft sich im strömenden Fluß des Lebens verbarg. Aber – ohne – die Zerstörung! Neues Leben brachte Veränderung mit sich. Der Veränderer kam stets auf andere Weise. Sandwürmer würden die Reinheit des uralten Wüstenplaneten bringen.
    Die Ödnis dieser verändernden Kraft beschäftigte ihre Phantasie. Sie konnte sich diese Landschaft vorstellen, reduziert auf windumtoste Dünen, als Heimat der Nachfahren Letos II.
    Und die Künste der Ordensburg würden eine Mutation durchlaufen – der Mythos der einen Kultur würde durch den einer anderen ersetzt werden.
    Die Aura dieser Gedanken erreichte mit Odrade den Übungsraum und färbte ihre Stimmung, während sie zusah, wie Murbella eine Runde äußerster Anstrengung beendete und dann, nach Luft schnappend, zurücktrat.
    Ein dünner Kratzer hatte Murbellas linken Handrücken gezeichnet. Eine Bewegung des großen Mechs war ihr offensichtlich entgangen. Der automatische Trainer stand im Mittelpunkt des Raums wie eine goldene Raupe, und seine Waffen fuhren vor und zurück, wie die tastenden Fühler eines wütenden Insekts.
    Murbella trug ein enges, grünes Trikot, und ihre unbedeckte Haut glitzerte vor Schweiß. Ihre Schwangerschaft tat ihrer Anmut keinen Abbruch. Ihre Haut glänzte vor Gesundheit. Der Glanz kam von innen, sagte sich Odrade; es lag teilweise an der Schwangerschaft, aber ebenso auch an etwas Grundlegenderem. Dies war ihr schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen, und Lucilla hatte es ebenfalls bemerkt, nachdem man Murbella gefangengenommen und Idaho auf Gammu gerettet hatte. Unter ihrer Oberfläche lebte die Gesundheit. Die Frische ihrer Lebenskraft zog den Blick automatisch an.
    Wir müssen sie haben!
    Murbella sah ihre Besucherin zwar, ließ sich jedoch nicht stören.
    Noch nicht, Mutter Oberin. Mein Baby ist zwar bald da, aber die Bedürfnisse meines Lebens gehen weiter.
    Dann stellte Odrade fest, daß der Mech Wut simulierte – eine programmierte Erwiderung, die die Frustration seiner Schaltkreise erzeugte. Eine äußerst gefährliche Einrichtung!
    »Guten Morgen, Mutter Oberin.«
    Murbellas Stimme drang moduliert zum Einsatz, während sie mit der beinahe blendenden Geschwindigkeit, derer sie fähig war, auswich und vorstieß.
    Der Mech drosch auf sie ein und tastete nach

Weitere Kostenlose Bücher