Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
noch. Ich weiß jedoch, wie ich sie finde. Man stimmt sich ein. Denkt nicht; tut es.«
    Es ergab keinen Sinn. Sie ließ ihm seinen Willen, obwohl er verändert war. Der neue Duncan wies eine Stabilität auf, die sie als Herausforderung annahm. Mit welchem Recht umgab er sich mit dieser selbstzufriedenen Aura? Nein ... es war keine Selbstzufriedenheit. Es war eher so, als hätte er Frieden mit einer Entscheidung geschlossen. Er lehnte es ab, sich darüber auszulassen!
    »Ich habe gewisse Dinge akzeptiert. Du mußt das gleiche tun.«
    Sie mußte zugeben: es beschrieb das, was sie tat.
     
    * * *
     
    Am ersten Tag nach der Rückkehr stand sie im Morgengrauen auf und betrat das Arbeitszimmer. In eine rote Robe gehüllt, saß sie im Sessel der Mutter Oberin und ließ Bellonda kommen.
    Bell stand ihr gegenüber. Sie wußte Bescheid. Der Plan wurde in seiner Wirkung klar. Odrade hatte auch ihr eine Schuld aufgeladen. Deswegen die Stille. Sie schätzte ab, wie sie sie würde zahlen müssen.
    Indem du dieser Mutter Oberin dienst, Bell! So wirst du bezahlen. Keine Beschönigung dieser Ereignisse kann der Sache gerecht werden. Handeln ist verlangt.
    Schließlich sagte Bellonda: »Die einzige Krise, die ich mit dieser hier vergleichen kann, war das Erscheinen des Tyrannen.«
    Murbella reagierte mit Schärfe. »Hüte deine Zunge, Bell! – Es sei denn, du hast etwas Sachdienliches beizutragen.«
    Bellonda nahm die Zurechtweisung kühl auf (was eine untypische Reaktion war). »Dar hat an Veränderungen gedacht. Aber hat sie dies erwartet?«
    Murbellas Tonfall wurde sanfter. »Wir wärmen die Geschichte der Frühzeit später wieder auf. Dies ist ein Einleitungskapitel.«
    »Schlechte Nachrichten.« Das war die alte Bellonda.
    Murbella sagte: »Laß die erste Gruppe herein! Sei vorsichtig! Es handelte sich um den Hohen Rat der Geehrten Matres.«
    Bell ging, um den Befehl auszuführen.
    Sie weiß, daß ich jedes Recht auf diese Position habe. Sie wissen es alle. Kein Grund für eine Abstimmung. Keine Zeit für eine Abstimmung!
    Jetzt war die Zeit für die historische Kunst der Politik, die sie von Odrade gelernt hatte.
    »Man muß in sämtlichen Dingen wichtig erscheinen. Geringfügige Entscheidungen werden nur dann durch deine Hände gehen, wenn es sich um heimliche Handlungen dreht, die man ›Gefälligkeiten‹ gegenüber jenen nennt, deren Loyalität man erwerben kann.«
    Jedwede Belohnung kam von oben. Bei den Bene Gesserit war dies keine gute Politik, aber die Gruppe, die das Arbeitszimmer betrat, war vertraut mit der Patronage einer Großen Geehrten Mater; sie würde ›neue politische Notwendigkeiten‹ akzeptieren. Vorübergehend. Aber vorübergehend war alles, besonders bei den Geehrten Matres.
    Bell und die Wachhunde wußten, daß sie lange darüber nachgedacht hatte. Sogar mit verstärkten Bene Gesserit-Fähigkeiten.
    Die Sache würde von ihnen allen eine extrem hohe Aufmerksamkeit erfordern. Und das allererste war der klar erkennbare Blick der Unvoreingenommenheit.
    Ihn haben die Geehrten Matres verloren. Wir müssen ihn wieder hervorbringen, bevor sie wieder in dem Hintergrund verschwinden, in den ›wir‹ gehören.
    Bellonda geleitete den Rat hinein und zog sich schweigend zurück.
    Murbella wartete, bis alle saßen. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe: einige davon Kandidaten der Macht. Wie nett Angelika doch lächelte. Manche warteten ab (ohne sich schon etwas zu erhoffen), aber sie waren so konzentriert wie nur eben möglich.
    »Unsere Schwesternschaft hat dumm gehandelt«, sagte Murbella anklagend. Sie merkte sich diejenigen, die darauf mit Verärgerung reagierten. »Ihr hättet beinahe die Goldene Gans geschlachtet!«
    Sie verstanden nicht. Murbella erklärte ihnen, was sie damit meinte. Man hörte ihr mit äußerster Aufmerksamkeit zu, selbst als sie hinzufügte: »Ist euch denn nicht klar, wie sehr wir jede einzelne dieser Hexen brauchen? Wir sind ihnen zahlenmäßig dermaßen überlegen, daß jede von ihnen eine gewaltige Ausbildungslast zu tragen hat!«
    Man dachte darüber nach, und so bitter es auch war, man war dazu gezwungen, es hinzunehmen, weil sie es gesagt hatte.
    Murbella holte zum großen Schlag aus. »Ich bin nicht nur eure Große Geehrte Mater ... Stellt das jemand in Frage?«
    Niemand stellte es in Frage.
    »... sondern ich bin auch die Mutter Oberin der Bene Gesserit. Sie können praktisch gar nichts anderes tun, als mich in meinem Amt zu bestätigen.«
    Zwei der Anwesenden versuchten einen

Weitere Kostenlose Bücher