Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Bildschirme zeigten, daß auf dem Landefeld ein scheinbar endloser Strom von Leichtern der Geehrten Matres niederging. Die meisten der Neuankömmlinge schienen auf das monströse Nicht-Schiff, das hier lag, neugierig zu sein, aber niemand verweigerte der Großen Geehrten Mater den Gehorsam.
    »Nicht, solange sie lebt«, murmelte Idaho, der von den Prokuratorinnen gehört wurde. »Es ist bei ihnen Tradition, ihre Führerin zu ermorden und durch eine andere zu ersetzen. Wie lange kann Murbella das aushalten?«
    Die Kom-Augen arbeiteten für ihn. Er wußte, daß sich sein Gemurmel im Schiff verbreiten würde.
    Kurz darauf betrat Sheeana sein Arbeitszimmer und machte ihm eine Szene wegen seiner mißbilligenden Worte. »Was soll das heißen, Duncan? Du regst die Leute unnötig auf!«
    »Geh zu deinen Würmern!«
    »Duncan!«
    »Murbella hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen! Und sie ist alles, was zwischen uns und der Katastrophe steht!«
    Er hatte diese Sorge bereits in Anwesenheit Murbellas zum Ausdruck gebracht. Sie war den Bewachern zwar nicht neu, aber daß er sie wiederholte, mußte sie nervös machen: die Kom-Augen-Operateure im Archiv, die Schiffswachen, jeden.
    Nur nicht die Geehrten Matres. Murbella hatte ihnen den Zutritt zu Bellondas Archiv verwehrt.
    »Dafür ist später auch noch Zeit«, hatte sie gesagt.
    Sheeana hatte ihr Stichwort. »Duncan«, sagte sie, »entweder hörst du auf damit, unsere Ängste zu nähren, oder du sagst uns, was wir tun können! Du bist ein Mentat. Verhalte dich entsprechend!«
    Ahhh, der Große Mentat gibt für uns alle eine Vorstellung!
    »Was ihr tun sollt, ist offensichtlich, aber auf mich kommt es dabei nicht an. Ich kann Murbella unter keinen Umständen verlassen.«
    Aber ich kann weggebracht werden.
    Jetzt lag es an Sheeana. Sie verließ ihn und verbreitete ihre persönliche Ansicht.
    »Wir haben die Diaspora als Beispiel.«
    Am Abend hatte sie die an Bord befindlichen Ehrwürdigen Mütter neutralisiert und gab ihm das Handzeichen, daß sie den nächsten Schritt einleiten konnten.
    »Sie werden meiner Führung vertrauen.«
    Ohne es zu beabsichtigen, hatte die Missionaria die Bühne für Sheeanas Auftritt eingerichtet. Die meisten Schwestern wußten von den Kräften, die in ihr schlummerten. Sie waren noch ungefährlich. Aber sie waren vorhanden.
    Nicht eingesetzte Kraft war wie eine Marionette an sichtbaren Fäden, die niemand festhielt. Eine unwiderstehliche Verlockung: Ich könnte sie zum Tanzen bringen.
    Um diese Illusion zu nähren, rief er Murbella an.
    »Wann kann ich mich mit dir treffen?«
    »Duncan, bitte!« Selbst auf der Projektion sah sie gequält aus. »Ich bin beschäftigt. Du weißt, unter welchem Druck ich stehe. Ich komme in ein paar Tagen raus.«
    Die Projektion zeigte im Hintergrund finster dreinblickende Geehrte Matres, die sich über das ungewöhnliche Verhalten ihrer Anführerin den Kopf zerbrachen. Jede Ehrwürdige Mutter konnte sehen, was sie dachten.
    »Ist die Große Geehrte Mater weich geworden? Das da draußen ist doch nur ein Mann!«
    Als er das Gespräch beendete, war ihm klar, was jeder Beobachter an Bord zur Kenntnis genommen hatte: »Sie ist in Gefahr! Sieht sie es denn nicht?«
    Und jetzt, Sheeana, kommt es auf dich an.
    Sheeana verfügte über den Schlüssel, um die Flugkontrollen des Schiffes wiederherzustellen. Die Sprengladungen waren ausgebaut worden. Niemand konnte das Schiff im letzten Augenblick mit einem Funksignal in die Luft jagen. Es gab nur noch menschliche Fracht, an die zu denken war – besonders an Teg.
    Teg wird seine Wahl treffen. Die anderen – die Gruppe des Rabbis und Scytale – werden ihre Chancen wohl mit uns ergreifen müssen.
    Die Futar in den Sicherheitszellen sorgten ihn nicht. Es waren interessante Tiere, aber im Moment ohne Belang. Was das betraf, hielt er sich auch nicht groß mit Scytale auf. Der kleine Tleilaxu stand immer noch unter Bewachung, und das Personal würde den Blick nicht von ihm wenden, welche Sorgen es auch immer gerade bedrückte.
    Er ging mit einer Unruhe zu Bett, die jeden Wachhund im Archiv mit einer plausiblen Erklärung versah.
    Seine kostbare Murbella schwebt in Gefahr.
    Und sie befand sich in Gefahr, weil er sie nicht beschützen konnte.
    Schon meine Anwesenheit ist gefährlich für sie.
    Im Morgengrauen war er bereits auf und ging ins Arsenal, um eine Waffenproduktionsanlage auszuschlachten. Dort stöberte Sheeana ihn auf und lud ihn ein, mit ihr in die Wachsektion zu

Weitere Kostenlose Bücher