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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Sie ist beinahe fröhlich. Soll sie noch etwas in der gleichen Art haben.
    »Man winkt mit dem hübschen Umhang. Sie werden es haben wollen und verwirrt sein, wenn sich hinter dem Ding kein Matador befindet. Dies macht die Wähler ebenso träge wie den Stier. Beim nächstenmal werden noch weniger Leute ihre Stimme mit Köpfchen einsetzen.«
    »Und deswegen tun wir es!«
    Wir tun es! Hört sie sich überhaupt selbst zu?
    »Dann führt man eine Kampagne gegen die apathische Wählerschaft. Damit sie sich schuldig fühlt. Man macht sie noch abgestumpfter. Man füttert sie. Erheitert sie. Aber nicht übertreiben!«
    »O nein! Niemals übertreiben!«
    »Sie sollen erfahren, daß der Hunger sie erwartet, wenn sie aus der Reihe tanzen. Sie sollen kurz sehen, was die erwartet, die das Unternehmen gefährden.« Danke, Mutter Oberin. Es ist ein passendes Bild.
    »Laßt ihr nicht hin und wieder zu, daß der Stier einen Matador erwischt?«
    »Natürlich. – Zack! Hab ich ihn! Dann wartet man darauf, daß das Gelächter erstirbt.«
    »Ich wußte, daß ihr keine Demokratie zulassen würdet!«
    »Warum willst du mir nicht glauben?« Du forderst das Schicksal heraus!
    »Weil ihr dann offene Wahlen, Wahlkomitees und Wahlleiter zulassen müßtet ...«
    »Wir nennen sie Prokuratorinnen. Eine Art Wahlkomitee für das Gesamte.«
    Jetzt hast du sie verwirrt.
    »Und ohne Gesetze – oder Statuten, wie immer ihr es nennt?«
    »Habe ich nicht gesagt, daß wir sie getrennt definieren? Statuten: Vergangenheit. Gesetze: Zukunft.«
    »Ihr haltet diese ... Prokuratorinnen doch irgendwie in Grenzen!«
    »Sie können zu jeder Entscheidung gelangen, die sie anstreben, wie ein Wahlkomitee eben funktionieren sollte. Das Gesetz sei verdammt!«
    »Eine sehr verwirrende Idee.« Und verwirrt ist auch sie. Sieh nur, wie stumpf ihr Blick jetzt ist.
    »Die erste Regel unserer Demokratie: Keine Gesetze, die Komitees beschränken. Solche Gesetze sind dumm. Es ist erstaunlich, wie dumm Menschen sein können, wenn sie in kleinen, sich selbst unterhaltenden Gruppen agieren.«
    »Du bezeichnest mich als dumm, nicht wahr?!«
    Vorsicht vor dem Rot!
    »Es scheint ein Naturgesetz zu geben, das besagt, daß es für sich selbst unterhaltende Gruppierungen beinahe unmöglich ist, vorurteilsfrei zu handeln.«
    »Vorurteilsfrei! Ich wußte es doch!«
    Das ist ein gefährliches Lächeln. Sei vorsichtig!
    »Es bedeutet, mit den freien Kräften des Lebens zu fließen, seine Handlungen daran anzupassen, daß das Leben weitergehen kann.«
    »Natürlich mit der größtmöglichen Menge Glück für so viele wie möglich.«
    Rasch! Du warst zu gerissen! Wechsle das Thema!
    »Das war ein Element, das der Tyrann aus seinem Goldenen Pfad herausgelassen hat. Er dachte nicht an Glück, nur an das Überleben der Menschheit.«
    Du sollst das Thema wechseln, haben wir gesagt! Schau sie dir an! Sie ist in Wut geraten!
    Die Große Geehrte Mater ließ die Hand von ihrem Kinn sinken. »Und ich wollte dich in unseren Orden aufnehmen, eine der Unsrigen aus dir machen. Dich freilassen.«
    Bring sie davon ab! Schnell!
    »Sag nichts«, sagte die Große Geehrte Mater. »Öffne nicht einmal den Mund!«
    Jetzt hast du es vermasselt!
    »Du würdest Logno oder einer anderen helfen, damit sie meinen Stuhl einnimmt!« Sie warf dem zusammengekauerten Futar einen Blick zu. »Hunger, Liebling?«
    »Nicht hübsche Dame essen.«
    »Dann werfe ich ihren Kadaver der Herde vor!«
    »Große Geehrte Mater ...«
    »Ich sagte, daß du still sein sollst! Du hast es gewagt, mich Dama zu nennen.«
    Mit einem Satz war sie aus ihrem Sessel. Lucillas Käfigtür flog so schnell auf, daß sie klirrend gegen die Wand prallte. Lucilla wollte ausweichen, aber der Shigadraht behinderte sie. Sie sah den Tritt nicht einmal, der ihr den Schädel zermalmte.
    Als sie starb, war Lucillas Geist von einem Wutschrei erfüllt – die Gruppe von Lampadas ließ Emotionen frei, die sie seit vielen Generationen unterdrückt hatte.

19
     
Manche nehmen niemals teil. Das Leben passiert ihnen einfach. Sie existieren nur aufgrund dummer Starrköpfigkeit und widerstehen mit Verärgerung oder Gewalt allen Dingen, die sie eventuell aus ihren grollerfüllten Illusionen der Sicherheit herausholen könnten.
Alma Mavis Taraza
     
     
    Hin und her. Hin und her. Jeden Tag. Hin und her. Odrades Blick wanderte von einer Kom-Augen-Aufzeichnung zur nächsten – suchend, unentschlossen, unbehaglich. Zuerst einen Blick auf Scytale, dann auf den jungen Teg,

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