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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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der dort draußen bei Duncan und Murbella war; dann ein langer Blick aus dem Fenster, während sie über Burzmalis letzten Bericht von Lampadas nachdachte.
    Wann konnten sie einen Versuch unternehmen, die Erinnerungen des Bashars hervorzuholen? Würde ein dermaßen bewußtgemachter Ghola gehorchen?
    Warum haben wir nichts von dem Rabbi gehört? Sollten wir eine Extremis Progressiva vornehmen, unsere Geister so weit wie möglich miteinander teilen? Der Effekt auf die Moral würde katastrophal sein.
    Während ihre Ratgeber und Adjutanten kamen und gingen, wurden über ihrem Tisch die Aufzeichnungen projiziert. Notwendige Unterbrechungen. Unterzeichne dies! Genehmige das! Kann diese Gruppe hier einen größeren Melangeanteil bekommen?
    Bellonda war da, sie saß am Tisch. Sie hatte es aufgegeben, danach zu fragen, was Odrade suchte. Sie saß einfach da, starrte vor sich hin. Gnadenlos.
    Sie hatten darüber diskutiert, ob eine neue Population von Sandwürmern möglicherweise in der Diaspora den verderblichen Einfluß des Tyrannen wieder aufleben lassen würde. Der endlose Traum in jedem einzelnen Wurmabkömmling bereitete Bell immer noch Kummer. Aber allein die Bevölkerungszahlen sagten, daß der starke Einfluß des Tyrannen auf ihr Schicksal zu Ende war.
    Tamalane war früher dagewesen, sie hatte nach irgendwelchen Unterlagen Bellondas gesucht. Mit frischen Archivinformationen ausgestattet, hatte sich Bellonda in eine heftige Kritik über die Umzugspolitik der Schwesternschaft und den Raubbau an den Ressourcen ergangen.
    Odrade starrte aus dem Fenster. Die Finsternis senkte sich über die Landschaft. Es wurde dunkel, beinahe ohne wahrnehmbare Abstufungen. Als es völlig dunkel war, wurde sie sich der Lichter weit draußen in den Kraftwerksgebäuden bewußt. Sie wußte, daß man die Lichter viel früher eingeschaltet hatte, aber irgendwie überkam sie das Gefühl, daß die Nacht sie hervorrief. Manche waren dann und wann verdeckt, wenn die Menschen sich vor ihren Behausungen bewegten. Keine Menschen – keine Lichter. Verschwendet keine Energie!
    Blinkende Lichter zogen für einen Moment ihre Aufmerksamkeit auf sich. Eine Variation der alten Frage über den Baum, der im Wald umfiel: Gab es ein Geräusch, wenn niemand zuhörte? Odrade stimmte für diejenigen, die sagten, Vibrationen existierten auch dann, wenn kein Sensor sie aufzeichnete.
    Folgen geheime Sensoren unserer Diaspora? Welche neuen Fähigkeiten und Erfindungen setzen die aus der ersten Diaspora ein?
    Bellonda hatte nun lange genug Stille walten lassen. »Dar, du sendest Signale aus, die die gesamte Ordensburg betrüben.«
    Odrade nahm es kommentarlos hin.
    »Was du auch tust, man interpretiert es als Unentschlossenheit.«
    Wie traurig Bell klingt.
    »Wichtige Gruppierungen diskutieren darüber, ob man dich ersetzen soll. Die Prokuratorinnen stimmen ab.«
    »Nur die Prokuratorinnen?«
    »Dar, hast du Praska tatsächlich neulich zugewinkt und ihr gesagt, es sei gut, zu leben?«
    »Hab ich.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Nachgedacht. Noch keine Botschaft von Dortujla?«
    »Das hast du mich heute schon mindestens ein dutzendmal gefragt!« Bellonda deutete auf den Arbeitstisch. »Du siehst dir Burzmalis letzten Bericht von Lampadas wieder an. Haben wir etwas übersehen?«
    »Warum haben sich unsere Feinde auf Gammu eingenistet? Sag's mir, Mentat!«
    »Ich habe nicht genügend Daten, das weißt du doch.«
    »Burzmali war kein Mentat, aber sein Bild der Ereignisse hat gleichbleibende Kraft, Bell. Nun, ich sage mir, immerhin war er der Lieblingsschüler des Bashars. Es ist verständlich, daß Burzmali bestimmte Charakteristika seines Ausbilders widerspiegelt.«
    »Raus damit, Dar! Was siehst du in Burzmalis Bericht?«
    »Er füllt ein leeres Bild. Zwar nicht komplett, aber ... aber es spannt einen auf die Folter, wie er sich immer wieder auf Gammu bezieht. Viele wirtschaftliche Kräfte haben dort mächtige Verbindungen. Warum haben unsere Feinde diese Verbindungen nicht gekappt?«
    »Weil sie offenbar in das gleiche System eingebunden sind.«
    »Was wäre, wenn wir einen Frontalangriff gegen Gammu führten?«
    »Niemand will in gefährlichen Gegenden Geschäfte machen. Meinst du das?«
    »Teilweise.«
    »Die meisten an dieses Wirtschaftssystem gebundenen Kräfte würden vermutlich umziehen wollen. Auf einen anderen Planeten, mit einer willigeren Bevölkerung.«
    »Und warum?«
    »Sie würden dort mehr Verläßlichkeit erwarten. Natürlich würden sie ihre

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