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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Verteidigung verbessern.«
    »Das ist die Allianz, die wir dort erkennen, Bell: Sie würden ihre Anstrengungen, uns zu finden und auszuradieren, verdoppeln.«
    »Gewiß.«
    Bellondas knapper Kommentar zwang Odrades Gedanken nach draußen. Sie hob den Blick auf die fernen schneebedeckten Berge, die im Sternenlicht schimmerten. Würden die Angreifer aus dieser Richtung kommen?
    Der Druck, den dieser Gedanke auslöste, hätte einen geringeren Intellekt apathisch werden lassen. Aber Odrade benötigte keine Litanei gegen die Furcht, um einen klaren Kopf zu behalten. Sie verfügte über eine einfachere Formel.
    Stell dich deinen Ängsten, sonst machen sie mit dir, was sie wollen!
    Ihre Haltung war vollkommen: die schrecklichsten Dinge des Universums entsprangen dem menschlichen Geist. Der Alptraum (der Schimmel, der das Aussterben der Bene Gesserit symbolisierte) wies gleichzeitig mythische und reale Züge auf. Der Jäger mit der Axt konnte den Geist oder den Körper verwunden. Aber dem Terror des Bewußtseins konnte man nicht entfliehen.
    Also schau ihn dir an!
    Wem stand sie in dieser Finsternis gegenüber? Nicht dem gesichtslosen Jäger mit der Axt, nicht dem Sturz in eine unbekannte Kluft (beides ihrem geringfügigen Talent erkenntlich), sondern den äußerst stofflichen Geehrten Matres und jenen, die sie unterstützten.
    Und ich darf es nicht einmal wagen, mein geringes Vorherwissen einzusetzen, um uns zu führen. Ich könnte unsere Zukunft in eine unveränderliche Form bringen. Muad'dib und sein Tyrannensohn sind so vorgegangen, und der Tyrann hat dreitausendfünfhundert Jahre damit verbracht, uns aus ihr zu lösen.
    Sich bewegende Lichter in mittlerer Entfernung erweckten Odrades Neugier. Gärtner, die noch arbeiteten, die Obstgärten noch immer hegten, als würden die verehrungswürdigen Bäume bis in alle Ewigkeit existieren. Ventilatoren ließen sie einen schwachen Rauchgeruch wittern. Er kam von den Feuern, in denen die abgeschnittenen Zweige der Obstbäume verbrannt wurden. Die Gärtner der Bene Gesserit waren in solchen Dingen sehr aufmerksam. Laßt niemals trockene Äste herumliegen, sie könnten Parasiten anziehen, deren nächste Station dann die Bäume selbst sind! Sauber und ordentlich. Plant im voraus! Halte deinen Garten sauber! Dieser Augenblick ist ein Teil der Ewigkeit.
    Laß niemals trockene Äste herumliegen?
    War Gammu ein trockener Ast?
    »Was ist es, was dich an den Obstgärten so sehr fasziniert?« wollte Bellonda wissen.
    Odrade sagte, ohne sich umzudrehen. »Sie kräftigen mich.«
    Erst zwei Nächte zuvor war sie dort draußen spazierengegangen, in kaltem und kräftigendem Wetter. Leichter Nebel über dem Boden. Ihre Füße in raschelndem Laub. Schwacher Geruch von Kompost, wo ein spärlicher Regen in den etwas wärmeren Zonen gefallen war. Ein eher attraktiver, erdhafter Duft. Das Leben in seinem üblichen Gärungszustand, sogar auf dieser Ebene. Kahle Äste über ihr, dahinter das Licht der Sterne. Wenn man es mit dem Frühling oder mit der Erntezeit verglich, war es tatsächlich niederschmetternd. Aber hübsch in seinem Fließen. Das Leben wartete schon wieder darauf, voll zur Aktion zu schreiten.
    »Machst du dir keine Sorgen wegen der Prokuratorinnen?« fragte Bellonda.
    »Wie werden sie stimmen, Bell?«
    »Es wird knapp werden.«
    »Werden andere es ihnen gleichtun?«
    »Man macht sich Gedanken über deine Entscheidungen. Das hat Folgen.«
    Darin war Bell sehr gut: Eine große Datenmenge in nur wenigen Worten. Die meisten Entscheidungen der Bene Gesserit durchliefen ein dreifaches Labyrinth: Effektivität, Konsequenzen, und (am entscheidendsten): Wer kann Anweisungen ausführen? Man stimmte die Tat und die Person mit größtmöglicher Sorgfalt aufeinander ab und widmete den Einzelheiten präzise Aufmerksamkeit. Dies hatte einen starken Einfluß auf die Effektivität, die wiederum die Konsequenzen bestimmte. Eine gute Mutter Oberin konnte sich ihren Weg durch die Entscheidungslabyrinthe in Sekunden bahnen. Dann brodelte es im Zentrum vor Aktivität. Augen leuchteten. Und von Mund zu Mund ging die Nachricht: »Sie hat ohne Zögern gehandelt.« Unter den Akoluthen und anderen Lernschwestern rief dies Vertrauen hervor. Ehrwürdige Mütter (besonders Prokuratorinnen) warteten darauf, die Konsequenzen abzuschätzen.
    Odrade sprach ebenso ihr Spiegelbild im Fenster an wie Bellonda. »Selbst eine Mutter Oberin braucht ihre Zeit.«
    »Aber was bringt dich so in Aufruhr?«
    »Willst du mich

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