Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
vergleichen. Dieser Gruppe gefiel es tatsächlich, diese Art von elender Arbeit zu erledigen.
    Die Rekruten der Gewürzverwaltung nahmen regelmäßige spektrale und thermale Messungen des Sandes vor, kartierten die dünnen Gewürzadern und minimalen Ablagerungen. Die Messungen wurden an die Wüstenforschungsstationen weitergegeben und dann mit direkten Beobachtungen verglichen, um die besten Stellen für die Ernte zu bestimmen.
    Während die freie Feuchtigkeit des Planeten drastisch abnahm, produzierten die wachsenden Würmer endlich mehr Melange – mehr »Ware«, wie es die Mutter Befehlshaberin ausdrückte. Sie legte großen Wert darauf, den Vorteil der Neuen Schwesternschaft auszubauen, um die umfangreichen Waffenlieferungen von Richese zu bezahlen und die Gilde zu bestechen, damit die Kriegsvorbereitungen reibungslos abliefen. Murbella gab das Vermögen an Melange und Soosteinen genauso schnell aus, wie es hereinkam, und verlangte mehr und immer mehr.
    Hinter Doria übten zwei junge Schülerinnen der Walküren Kampfmanöver im weichen Sand. Die Frauen mussten ihre Technik dem Neigungsgrad der Dünen anpassen, auf lockeren oder festen Sand oder die Gefahr von verschütteten Bäumen Rücksicht nehmen.
    Doria spürte das erhitzte Blut ihrer Vergangenheit als Geehrte Mater und hätte am liebsten am Kampf teilgenommen. Vielleicht würde man ihr erlauben, beim Angriff auf Tleilax mitzumachen, wenn Murbella irgendwann zu dem Schluss kam, dass sie nun eine ausreichend große Streitmacht für den letzten Kampf zusammengestellt hatte. Es würde ein großartiger Sieg werden! Doria hätte auf Buzzell, auf Gammu oder verschiedenen anderen Schlachtfeldern der letzten Zeit mitkämpfen können. Sie hätte eine hervorragende Walküre abgegeben – aber nun war sie kaum mehr als ... eine Bürokratin! Warum erlaubte man ihr nicht, für die Neue Schwesternschaft Blut zu vergießen? Im Kampf hatte sie am meisten Geschick.
    In ihrer Stellung gefangen konnte Doria immer wieder in die Wüste hinausgehen, aber sie war im Laufe der Jahre immer ungeduldiger geworden. Bin ich dazu verurteilt, für immer die Babysitterin dieses Planeten zu spielen? Ist das meine Strafe für den einen Fehler, die fette alte Bellonda getötet zu haben?
    Ah, jetzt gibst du also zu, dass es ein Fehler war!, neckte die lästige Stimme in ihrem Kopf.
    Sei still, du dickes, dummes Ding!
    Sie hatte niemals Ruhe vor Bellonda. Der ständige Spott erinnerte Doria an ihre eigenen Mängel, und sie erhielt sogar ungebetene Ratschläge, wie sie sie beheben konnte. Wie Sisyphus würde Doria für den Rest ihres Lebens diesen Felsblock den Berg hinaufrollen. Und nun musste sie sich auch noch damit abfinden, dass sie immer fetter wurde.
    Frustriert konzentrierte sich Doria auf ihre Analyseinstrumente. Warum suchte sich die Mutter Befehlshaberin auf all den überlebenden Menschheitswelten keinen motivierten Planetologen für diese Aufgabe? Sie sah nur Zahlen und elektronische Diagramme, die sie eigentlich überhaupt nicht interessierten.
    Seit sechs nervenaufreibenden Jahren hatte Doria jeden Tag mit den Zähnen geknirscht und versucht, Bellondas Sticheleien zu ignorieren. Nur so konnte sie ihre Arbeit erledigen. Murbella hatte ihr gesagt, sie sollte sich den Bedürfnissen ihrer Schwestern unterwerfen, aber wie so viele Auffassungen der Bene Gesserit funktionierte die »Unterwerfung« theoretisch viel besser als in der praktischen Anwendung.
    Die Mutter Befehlshaberin hatte es geschafft, andere nach ihren Vorstellungen umzuformen und die vereinte Schwesternschaft zusammenzuschmieden. Sie hatte sogar die gefangenen Geehrten Matres umgeschult und integriert. Obwohl Doria sich zu einer machtvollen Stellung neben Murbella hinaufgemogelt hatte, konnte sie ihre natürliche Gewalttätigkeit nicht völlig unterdrücken, die schnellen und entschiedenen Reaktionen, die häufig mit Blutvergießen endeten. Es lag nicht in ihrer Natur, Kompromisse zu schließen, aber der pure Überlebenstrieb diktierte ihr, dass sie zu dem wurde, was die Mutter Befehlshaberin von ihr erwartete. Ich verfluche sie! Hat sie es etwa geschafft, mich doch zu einer Bene Gesserit zu machen?
    Bellonda-in-ihr lachte schon wieder.
    Doria fragte sich, ob es schließlich auf einen Zweikampf mit Murbella selbst hinauslief. Im Laufe der Jahre hatten viele andere die Mutter Befehlshaberin herausgefordert, und alle hatten dafür mit dem Tod bezahlt. Doria hatte keine Angst um ihr Leben, aber sie befürchtete, dass sie eine

Weitere Kostenlose Bücher