Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
hatte, verschwendete er kaum noch einen Gedanken. Khrone hatte sie vor langer Zeit nach Dan mitgenommen. Mit diesem Problem hatte er nichts mehr zu tun.
Diese Sprösslinge jedoch unterstanden seinem Befehl. Waff war einer der ketzerischen alten Meister gewesen und für die erneute Indoktrination fällig. Gott schien einen sehr verschlungenen Weg gewählt zu haben, um Uxtal seine wahre Bestimmung zu zeigen. In ihrem verzweifelten Bedürfnis nach Gewürz glaubten die Navigatoren, dass Uxtal ihr Werkzeug war, dass er alles tat, was sie von ihm verlangten. Doch für ihn spielte es keine Rolle, ob die Navigatoren davon profitierten oder ob Mater Superior Hellica sämtliche Gewinne einstrich. Uxtal würde nichts davon haben.
Ich erfülle jetzt eine heilige Aufgabe, dachte er. Das ist alles, was zählt.
Nach den allerheiligsten Schriften hatte der Prophet – lange vor seiner Reinkarnation als Gottkaiser – acht Tage in der Wildnis verbracht und seine großartigen Offenbarungen erhalten. Diese Tage waren eine Zeit der Prüfungen und Kümmernisse gewesen, ungefähr wie das, was die Verlorenen Tleilaxu während der Diaspora durchgemacht hatten – oder wie Uxtals Martyrium der letzten Zeit. In seiner dunkelsten Stunde hatte der Prophet die Informationen empfangen, die er brauchte, und genauso war es Uxtal ergangen. Er befand sich auf dem richtigen Weg.
Obwohl der kleinwüchsige Forscher niemals offiziell zum Meister ernannt worden war, betrachtete er sich selbst als solchen. Wer hatte zur Zeit eine höhere Machtposition inne? Wessen Autorität war größer? Wer verfügte über mehr genetisches Wissen? Sobald er die Geheimnisse enthüllt hatte, die in den Köpfen dieser Waffs versteckt waren, würde seine Bedeutung die jedes Ältesten der Tleilaxu und jedes alten Meisters übersteigen, der jemals in Bandalong gelebt hatte. Er würde den ganzen Ruhm ernten (selbst wenn der Navigator und die Geehrten Matres ihn ihm streitig machen wollten).
Uxtal begann mit der Bearbeitung der acht identischen Gholas, sobald sie denken und sprechen konnten. Wenn er scheiterte, konnte er es immer noch mit den nächsten acht versuchen, die bereits in den Axolotl-Tanks heranwuchsen. Er würde sie – und alle folgenden – in Reserve halten. Einer der Waffs würde irgendwann seine Geheimnisse offenbaren.
In nur wenigen Jahren würden die schnell wachsenden Körper der ersten acht die Reife von Erwachsenen erreicht haben. Obwohl sie einen niedlichen Eindruck machten, sah Uxtal die Kinder hauptsächlich als Fleisch, das zu einem bestimmten Zweck geerntet werden sollte, genauso wie die Schwürmer nebenan auf Gaxhars Farm.
In diesem Moment liefen die Waff-Gholas in einem elektronisch gesicherten Bereich herum. Die Kinder wollten ausbrechen, und jeder von ihnen besaß einen genialen Verstand. Die Waffs prüften das schimmernde Kraftfeld mit den Fingern, um zu sehen, wie es funktionierte und wie es sich deaktivieren ließ. Uxtal glaubte, dass es ihnen tatsächlich gelingen mochte, wenn man ihnen genügend Zeit ließ. Sie sprachen nur selten miteinander, aber er ahnte, wie groß ihre teuflische Intelligenz sein musste.
Uxtal wusste auch, dass er klüger war.
Interessiert beobachtete er zwischen den Kindern viel Wettstreit und Meinungsverschiedenheit, aber nur wenig Kooperation. Die Waffs kämpften um Spielzeug, Nahrung oder Lieblingssitzplätze, aber dabei sprachen sie nur wenige Worte. Waren sie vielleicht telepathisch veranlagt? Das wäre interessant. Vielleicht sollte er eins der Kinder sezieren.
Selbst als sie sich gegenseitig auf die Schultern stiegen, um zu sehen, ob sich das Kraftfeld überspringen ließ, stritten sie sich darum, wer ganz oben stehen durfte. Obwohl die Gholas identisch waren, trauten sie sich gegenseitig nicht über den Weg. Wenn er sie gegeneinander aufhetzen konnte, ließ sich vielleicht der nötige Druck aufbauen, um ihnen die Informationen zu entringen, die er haben wollte.
Eins der Kinder fiel von einer glatten Rampe und landete auf dem harten Boden. Es heulte los und hielt sich den Arm, der gebrochen oder zumindest schwer gestaucht zu sein schien. Um sie auseinanderhalten zu können, hatte Uxtal ihre linken Handgelenke mit kleinen Zahlen gebrandmarkt. Dieses Kind war die Nummer fünf. Seine genetischen Zwillinge ignorierten sein Geheul.
Uxtal wies zwei Laborassistenten an, das Kraftfeld zu öffnen, damit er hindurchtreten konnte. Er reagierte jedes Mal mit Abscheu und Ungeduld, wenn sie medizinische Pflege
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