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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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enthüllte dabei Augen voller Angst. Ganz offensichtlich wollte sie nicht einmal daran denken, was alles schiefgehen konnte, wenn Rinya das tödliche Gift zu sich nahm. Gewürzagonie. Schon das Wort weckte Gedanken an geheimnisvolle Schrecken.
    Murbella sah, wie die Lippen ihrer Tochter erneut Worte aus der Litanei formten: Die Furcht tötet das Bewusstsein ...
    Sie schien weder Janess noch die anderen anwesenden Frauen wahrzunehmen. In der Luft lag ein schwerer, betäubender Geruch nach bitterem Zimt und Möglichkeiten. Die Mutter Befehlshaberin konnte nicht eingreifen. Sie berührte nicht einmal die Hand des Mädchens, um ihm Trost zu spenden. Rinya war stark und entschlossen. In diesem Ritual ging es nicht um Trost, sondern um Anpassung und Überleben. Ein Kampf gegen den Tod.
    Die Furcht führt zu völliger Zerstörung ...
    Murbella erforschte ihre Gefühle (wie typisch für eine Bene Gesserit!) und fragte sich, ob sie sich mehr davor fürchtete, Rinya als Potenzial für die Schwesternschaft und wertvolle Ehrwürdige Mutter zu verlieren oder als Mensch. Oder hatte sie am meisten Angst davor, eines der wenigen konkreten Dinge zu verlieren, die sie an den verlorenen Duncan erinnerten?
    Rinya und Janess waren elf Jahre alt gewesen, als das Nicht-Schiff mit ihrem Vater an Bord verschwunden war. Die Zwillinge waren Akoluthen gewesen, die sich pflichtbewusst der strengen Bene-Gesserit-Ausbildung unterzogen hatten. In all den Jahren vor Duncans Verschwinden war es keinem der beiden Mädchen erlaubt gewesen, ihn zu sehen.
    Murbellas Blick traf den von Janess, und ein aufblitzendes Gefühl verband beide wie ein dünner Rauchfaden. Sie wandte sich ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Mädchen auf dem Tisch, um Rinya durch ihre Anwesenheit Beistand zu leisten. Die sichtliche Anspannung in den Zügen ihrer Tochter ließ die Flammen ihres eigenen Zweifels höher schlagen.
    Bellonda betrat mit hochrotem Kopf den Raum und störte Murbellas ernste Gedanken. Die fette Frau warf einen Blick auf Rinya, die ihre Angst nur unzureichend verbarg, und sah dann zu Murbella. »Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, Mutter Befehlshaberin.«
    Dicht hinter ihr sagte Doria: »Wir sollten beginnen.«
    Rinya hob den Kopf, der sich bereits im Griff eines der Halteriemen befand, die sie an den Tisch fesselten, und blickte von ihrer Zwillingsschwester zu ihrer Mutter. Dann schenkte sie Janess ein ermutigendes Lächeln. »Ich bin bereit. Auch du wirst bald bereit sein, Schwester.« Sie senkte den Kopf, und ihr Blick wanderte wieder in die Ferne, als sie erneut die stumme Litanei aufnahm.
    Ich werde ihr ins Gesicht sehen ...
    Wortlos trat Murbella neben Janess, die sich in sichtlichem innerem Aufruhr befand und nur mit Mühe die Beherrschung wahrte. Murbella ergriff sie am Unterarm, aber ihre Tochter zuckte nicht zusammen. Was wusste sie? Welche Zweifel hatten sich die Zwillinge im Akoluthenhaus zugeflüstert?
    Eine der Proctoren legte einen Oralkatheter an und öffnete Rinyas Mund mit den Fingern. Mit schlaffen Lippen gestattete die junge Frau der Sachwalterin, den Schlauch einzuführen.
    Murbella wollte ihre Tochter anschreien, ihr sagen, dass sie nichts zu beweisen hatte. Nicht, bevor sie nicht ganz und gar bereit war. Aber selbst wenn sie Zweifel gehegt hätte, würde Rinya niemals ihre Meinung ändern. Sie war stur und absolut entschlossen, die Sache durchzuziehen. Und Murbella durfte nicht eingreifen. Sie war jetzt die Mutter Befehlshaberin, nicht die Mutter ihrer Töchter.
    Rinya schloss die Augen und überantwortete sich ganz der Prüfung, die sie erwartete. Ihr Kinn war entschlossen vorgereckt, voller Trotz gegen alles, was sie zu verletzen drohte. Murbella hatte diesen Ausdruck oft in Duncans Zügen gesehen.
    Plötzlich platzte Janess mit all den Zweifeln heraus, die sie nicht länger für sich behalten konnte. »Sie ist noch nicht bereit! Seht ihr es denn nicht? Sie hat es mir erzählt. Sie weiß, dass sie nicht ...«
    Aufgeschreckt durch die Störung wandte Rinya den Kopf, aber die Proctoren hatten bereits die Pumpe aktiviert. Eine Wolke stechenden chemischen Gestanks stieg im selben Moment auf, in dem Janess versuchte, ihrer Schwester den Katheter aus dem Mund zu ziehen.
    Mit einer Behändigkeit, die angesichts ihrer Körpermassen überraschte, stieß Bellonda Janess beiseite, sodass sie zu Boden ging.
    »Janess, hör auf damit!«, schrie Murbella mit aller ihr zu Gebote stehenden Schärfe. Als ihre Tochter weiter gegen Bellonda

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