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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Bereichs, der ihm zur Verfügung stand, konnten ihn nicht darüber hinwegtäuschen, dass er ein Gefangener war. Scytale durfte dieses Deck nur unter Bewachung verlassen. Was befürchteten sie nach all der Zeit noch von ihm? Wenn die Ithaka für immer umherirrte, würden sie früher oder später ihre Mauern einreißen müssen. Aber eigentlich bevorzugte es der Tleilaxu, von den übrigen Passagieren getrennt zu bleiben.
    Seit Langem hatte niemand mehr mit Scytale gesprochen. Dreckiger Tleilaxu! Wahrscheinlich fürchteten sie ihn wie einen Aussätzigen ... oder vielleicht machte es ihnen einfach Spaß, ihn zu isolieren. Niemand erklärte ihm, was sie vorhatten, oder sagte ihm, wohin das Schiff unterwegs war.
    Die Hexe Sheeana wusste, dass er etwas zurückhielt. Er konnte sie nicht anlügen – es hatte einfach keinen Zweck. Zu Beginn der Reise hatte der Tleilaxu-Meister widerwillig preisgegeben, wie man Gewürz in Axolotl-Tanks herstellte. Angesichts des Umstands, dass die Melangevorräte des Schiffes offensichtlich unzureichend für den Bedarf waren, hatte er eine Lösung angeboten. Diese erste Enthüllung – einer seiner wertvollsten Einsätze in diesem Spiel – hatte Scytale aus eigenem Interesse gemacht, da auch er den Gewürzentzug fürchtete. Dennoch hatte er hartnäckig mit Sheeana gefeilscht und als Gegenleistung schließlich Zugang zur Bibliotheks-Datenbank und zu weit größeren Bereichen des Nicht-Schiffes erhalten.
    Sheeana wusste, dass er noch mindestens ein weiteres bedeutendes Geheimnis hatte, ein Stück lebenswichtigen Wissens. Die Hexe spürte es! Aber Scytale war nie so sehr in Bedrängnis gewesen, dass er hätte verraten müssen, was er bei sich trug. Bis jetzt nicht.
    Soweit er wusste, war er der einzige Überlebende der alten Meister. Die Verlorenen hatten sein Volk betrogen und sich mit den Geehrten Matres verbündet, die eine heilige Tleilaxu-Welt nach der anderen ausgelöscht hatten. Bei seiner Flucht von Tleilax hatte er gesehen, wie die blutrünstigen Huren das heilige Bandalong angegriffen hatten. Allein der Gedanke daran trieb ihm Tränen in die Augen.
    Bin ich dadurch jetzt der Mahai, der Meister der Meister?
    Scytale war der Raserei der Geehrten Matres entkommen und hatte bei den Bene Gesserit von Ordensburg Asyl verlangt. Oh ja, die Hexen hatten ihn sicher verwahrt, aber sie waren nicht bereit gewesen, mit ihm zu verhandeln, solange er nicht all seine heiligen Geheimnisse preisgab. Alle! Zuerst hatte die Schwesternschaft Axolotl-Tanks gewollt, um ihre eigenen Gholas zu erschaffen, und er war gezwungen gewesen, ihnen die entsprechenden Informationen zu geben. Weniger als ein Jahr nach der Zerstörung von Rakis züchteten sie einen Ghola von Bashar Miles Teg. Anschließend hatte die Mutter Oberin verlangt, dass er ihnen erklären sollte, wie man die Behälter einsetzte, um Melange herzustellen. Scytale hatte sich geweigert, da er dies für ein zu großes Zugeständnis gehalten hatte.
    Unglücklicherweise hatte er sein Wissen allzu gut gehütet, hatte zu lange auf seinem Vorteil beharrt. Als er schließlich beschlossen hatte, die Funktionsweise der Axolotl-Tanks zu enthüllen, hatten die Bene Gesserit bereits ihre eigene Lösung gefunden. Sie hatten kleine Sandwürmer herangezüchtet, und die Gewürzproduktion würde schon bald beginnen. Es war dumm von ihm gewesen, überhaupt mit ihnen zu verhandeln! Ihnen zu vertrauen! Sein Vorteil war nutzlos geworden, bis schließlich die Passagiere an Bord der Ithaka Gewürz benötigt hatten.
    Von all den Geheimnissen, die Scytale bewahrte, blieb ihm jetzt nur noch das größte, und selbst die schwerste Not hatte ihn nicht dazu gebracht, es zu enthüllen. Bis jetzt.
    Alles war nun anders. Alles.
    Scytale betrachtete die Überreste seiner unberührten Mahlzeit. Powindah-Speisen. Die unreine Nahrung von Außenseitern. Sie versuchten es zu verbergen, damit er aß, aber er hatte ständig den Verdacht, dass ihre Mahlzeiten unreine Substanzen enthielten. Doch er hatte keine Wahl. Würde der Prophet es vorziehen zu verhungern, statt inakzeptable Nahrung zu sich zu nehmen ... insbesondere jetzt, da er der letzte große Meister war? Die Zukunft seines einstmals großen Volks lag nun allein in Scytales Händen. Nur noch er kannte die hochkomplexe Sprache Gottes. Sein Überleben war wichtiger als je zuvor.
    Er ging in seinen Privaträumen auf und ab, maß die Grenzen seines Gefängnisses mit winzigen Schritten aus. Die Stille lastete schwer auf ihm. Er wusste

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