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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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der behaarten Schulter berührte. Der Futar erstarrte, aber sie streichelte ihn vorsichtig und suchte nach Lustzentren seiner äußerst aktiven Nerven. Hrrm war zwar verblüfft über diese Aufmerksamkeit, zog sich aber nicht zurück. Ihre Hände bewegten sich langsam aufwärts, streichelten ihn zärtlich und intensiv. Sheeana kraulte Hrrm im Nacken, dann hinter den Ohren. Das argwöhnische Knurren des Futar ging in eine Art Schnurren über.
    »Wir sind eure Freunde«, sagte Sheeana noch einmal und setzte nur eine Spur der Stimme ein, um ihre Worte zu unterstreichen. »Ihr dürft uns nichts zuleide tun.« Sie sah mit bedeutungsvollem Blick zum dunklen Lagerraum hinüber, wo die tote Schwester lag.
    Hrrm versteifte sich. »Meine Beute.«
    »Du hättest sie nicht töten dürfen. Sie ist keine Geehrte Mater. Sie war eine meiner Schwestern. Sie war euer Freund. Futar sollen keine Freunde töten.«
    Sheeana streichelte ihn weiter, und seine borstige Körperbehaarung richtete sich auf. Sie führte ihn durch den Korridor. »Wir geben euch Futter. Ihr müsst nicht töten.«
    »Geehrte Matres töten.«
    »In diesem Schiff gibt es keine Geehrten Matres. Auch wir hassen sie.«
    »Muss jagen. Brauche Bändiger.«
    »Im Moment kannst du leider keines von beidem haben.«
    »Eines Tages?« Hrrm klang hoffnungsvoll.
    »Eines Tages.« Mehr konnte Sheeana ihm nicht versprechen.
    Sie führte ihn von der toten Bene Gesserit fort und hoffte, dass ihnen auf dem Rückweg zum Arrestbereich niemand begegnete, keine weiteren potenziellen Opfer. Dafür war ihre Macht über dieses Wesen viel zu schwach. Wenn Hrrm erschreckt wurde, griff er womöglich an.
    Sie wählte Nebengänge und Lastenaufzüge, die nur wenig benutzt wurden, bis sie unten auf der Ebene des Schiffsgefängnisses angelangt waren. Der Futar wirkte untröstlich, wollte nicht zurück in seine Zelle, und sie bemitleidete ihn wegen seiner endlosen Gefangenschaft. Genau wie die sieben Sandwürmer im Frachtraum.
    An der Tür sah sie, dass nach all den Jahren ein kleiner Sicherungsschaltkreis ausgefallen war. Sie hatte befürchtet, dass das ganze System betroffen war, und bereits erwartet, dass alle Futars ausgebrochen waren. Doch stattdessen erwies sich die Angelegenheit als kleine Panne, die auf unzulängliche Wartung zurückzuführen war. Ein kleiner Unfall auf einem alten Schiff.
    Im Jahr zuvor hatte es eine andere Betriebsstörung gegeben, als an einem Wasseraufbereitungsreservoir ein durchgerostetes Rohr geplatzt war und einen Korridor überschwemmt hatte. Außerdem hatte es immer wieder Schwierigkeiten mit den Algentanks gegeben, die zur Produktion von Nahrung und Sauerstoff genutzt wurden. Die Wartungsarbeiter wurden allmählich nachlässig. Zu selbstgefällig.
    Sheeana zügelte ihre Wut, wollte nicht, dass Hrrm sie roch. Die Bene Gesserit lebten zwar beständig mit einer nicht greifbaren Gefahr, aber diese Gefahr schien nicht mehr unmittelbar zu drohen. Von nun an musste sie eine viel striktere Disziplin einführen. Eine solche Panne hätte leicht zu einer Katastrophe führen können!
    Hrrm wirkte traurig und niedergeschlagen, als er zurück in seine Zelle schlurfte. »Du musst hier drin bleiben«, sagte Sheeana und gab sich Mühe, es aufmunternd klingen zu lassen. »Wenigstens noch eine Weile.«
    »Will nach Hause«, sagte Hrrm.
    »Ich werde versuchen, deine Heimat zu finden. Aber vorläufig muss ich dich sicher verwahren.«
    Hrrm ging mit schleppenden Schritten zur Rückwand der Arrestzelle und hockte sich hin. Die drei anderen Futar kamen an die Gitterstäbe zwischen ihren Einzelzellen und schauten mit hungrigen und neugierigen Blicken herüber.
    Den Schließmechanismus der Tür zu reparieren war nicht schwierig. Jetzt waren alle wieder in Sicherheit, die Futar genauso wie die Bene Gesserit. Dennoch hatte Sheeana Angst um sie. Nach der langen Irrfahrt mit dem Nicht-Schiff hatten die Menschen an Bord jedes Ziel aus den Augen verloren.
    Das musste sich ändern. Vielleicht würde ihnen die Geburt der neuen Gholas das geben, was sie brauchten.

25
     
    Die Weitergehenden Erinnerungen sind für die Schwesternschaft eine der größten Segnungen und eins der größten Mysterien. Wir verstehen nur wenig vom Vorgang, bei dem Leben von einer Ehrwürdigen Mutter auf eine andere übergehen. Das gewaltige Reservoir der Stimmen aus der Vergangenheit ist ein strahlend helles, aber auch ein rätselhaftes Licht.
    Ehrwürdige Mutter Darwi Odrade
     
     
    Im Laufe zweier Jahre war die Neue

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