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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Bemühungen sehr viel zu gewinnen hatte, vertraute Sheeana ihm – zumindest bis zu einem gewissen Grad und auch nur vorläufig.
    Niemand wusste, was der Feind im Schilde führte oder warum er ausgerechnet an diesem Nicht-Schiff so sehr interessiert war. »Um einen Feind bekämpfen zu können, muss man diesen Feind verstehen«, hatte die erste Inkarnation von Bashar Miles Teg einmal geschrieben. Sheeana dachte: Wir wissen nichts über den alten Mann und die alte Frau, die allein Duncan sehen kann. Wen vertreten sie? Was wollen sie?
    Gedankenverloren schritt sie weiter über die unteren Decks. Während ihrer Jahre an Bord der Ithaka war Duncan Idaho stets auf der Hut gewesen und hatte unaufhörlich nach Anzeichen für das endlos suchende Netz des Feindes Ausschau gehalten. Seit sie vor zwei Jahren um Haaresbreite entkommen waren, schien das Schiff in Sicherheit gewesen zu sein. Vielleicht waren sie und die übrigen Passagiere nun endgültig in Sicherheit. Vielleicht.
    Während Monat um Monat mit täglicher Routine verging, ohne dass es zu einer offenen Bedrohung kam, musste Sheeana sich ermahnen, gegen ihre Selbstzufriedenheit anzukämpfen, gegen die natürliche Neigung, weich zu werden. Dank ihrer Weitergehenden Erinnerungen – vor allem auf der Atreides-Blutlinie – wusste sie, wie gefährlich es war, in der Wachsamkeit nachzulassen.
    Die Sinne der Bene Gesserit sollten stets für die subtilsten Gefahren empfänglich bleiben. Sheeana blieb unvermittelt in einem abgelegenen Korridor stehen. Sie erstarrte, als sie einen Geruch wahrnahm, einen animalischen Geruch, der in der aufbereiteten und klimatisierten Luft dieser Korridore nichts verloren hatte. Außerdem roch es nach Kupfer.
    Blut.
    Ein innerer Sinn verriet ihr, dass sie beobachtet, vielleicht sogar verfolgt wurde. Der unsichtbare Blick brannte wie eine Lasgun auf ihrer Haut. Im Nacken bekam sie eine Gänsehaut. Sie machte sich klar, dass dies ein gefährlicher Augenblick war, und sie bewegte sich langsam weiter, mit ausgestreckten Händen und gespreizten Fingern – teils als beschwichtigende Geste, teils als Vorbereitung auf einen Kampf.
    Die gewundenen Korridore des Nicht-Schiffes waren breit genug für schweres Gerät, selbst für den Tank eines Gildennavigators. In der Diaspora erbaut, entsprach die Konstruktion des Schiffes in vielerlei Hinsicht Bedürfnissen und Zwängen, die nun nicht mehr relevant waren. Stützende Metallträger zogen sich über Wände und Decken wie die Rippen eines riesigen prähistorischen Tiers. Nebengänge zweigten in verschiedenen Winkeln ab. Lagerräume und nicht belegte Kammern waren dunkel, und die meisten Türen zu den Hauptpassagierbereichen waren versiegelt, aber nicht abgeschlossen. Da nur ihre eigenen Flüchtlinge an Bord waren, verspürten die Bene Gesserit nur selten das Bedürfnis nach Türschlössern.
    Aber irgendetwas war hier. Etwas Gefährliches!
    In ihrem Geist mahnten die Stimmen aus Sheeanas Vergangenheit lautstark zur Vorsicht. Dann zogen sie sich zurück, damit sie sich konzentrieren konnte. Sie schnupperte, ging noch zwei Schritte weiter den Flur hinab und blieb dann stehen, als die Warnung ihres Instinkts stärker wurde. Unmittelbare Gefahr!
    Eine Lagerraumtür lag im Dunkeln und war beinahe geschlossen, aber nicht verriegelt. Der Türspalt war gerade breit genug, um einem Beobachter, der sich dahinter verbarg, zu ermöglichen, den Korridor im Blick zu behalten.
    Da! Von dort kam der Blutgeruch – und auch ein übler moschusartiger, animalischer Gestank. Sie war so sehr auf ihre Entdeckung fixiert, dass sie ihre Reaktion nicht verbergen konnte.
    Die Tür sprang auf, und ein Muskelpaket stand nackt vor ihr, helle Haut mit rötlich-braunem Haar, ein breites Maul voller Reißzähne. Die Muskeln unter der straff gespannten Haut waren hart wie Shigadrahtspulen. Ein Futar! An seinen Klauen und seinen dunklen Lippen klebte frisches Blut.
    Mit aller Kraft der Stimme, die Sheeana in ein einziges Wort zu legen vermochte, fuhr sie den Futar an: »Halt!«
    Der Futar erstarrte, als wäre er plötzlich an einem Halsband zurückgerissen worden. Im hellen Licht des Korridors stand Sheeana reglos in unbedrohlicher Haltung da. Das Wesen funkelte sie an und bleckte die langen Zähne. Sie nutzte erneut die Stimme, auch wenn ihr bewusst war, dass man diesen Wesen womöglich durch Züchtung beigebracht hatte, sich bekannten Bene-Gesserit-Fähigkeiten zu widersetzen. Sheeana verfluchte sich selbst dafür, dass sie nicht mehr

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