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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ihre Arbeit überprüften, aber Guriff hatte keine Ahnung, wann das nächste Schiff eintreffen würde. Der Tleilaxu-Meister hatte genug konservierte Nahrung aus dem Heighliner dabei, um mehrere Jahre davon zu leben, falls sein schwächelnder Körper überhaupt so lange durchhielt.
    Aber vor allen Dingen musste er sich um seine Würmer kümmern.
    Wie er gehofft hatte, verbrachten die Prospektoren die rauen Tage und Nächte mit ihren Ausgrabungen, auf der Suche nach dem legendären verlorenen Melangelager des Tyrannen. Erkundungskreuzer trotzten dem harten klimatischen Bedingungen und stießen mit Sensoren und Sonden in die Polarregionen vor, während die Männer Testbohrungen durchführten und erfolglos nach Gewürzspuren suchten.
    In der großen Prallbox aus Edriks Heighliner hatte sich auch ein breiter Geländewagen befunden, der sich selbst auf zerklüftetem Terrain fortbewegen konnte. Als die Prospektoren aufgebrochen waren, rief Waff die vier Gildenmänner zusammen, damit sie ihm assistierten. Unbeobachtet von neugierigen Augen wuchteten sie die langen, mit Sand gefüllten Testtanks auf den Geländewagen. Waff würde eine Pilgerfahrt in die verkohlte und verglaste Ödnis unternehmen, die einst ein Meer von Dünen gewesen war.
    »Ich werde die Exemplare persönlich freilassen. Dazu brauche ich eure Hilfe nicht.« Er wies die Gildenmänner an, in die verstärkten Überlebenszelte zurückzukehren. »Bleibt hier und bereitet unser Essen zu – und achtet darauf, euch an die vorgeschriebenen Methoden zu halten.« Er hatte ihnen präzise Anordnungen erteilt, wie das Essen zubereitet werden musste. »Nachdem ich die Würmer befreit habe, möchte ich eine persönliche Feier abhalten.«
    Er wollte vermeiden, dass Guriff und seine Männer – genauso wenig wie die nicht vertrauenswürdigen Assistenten der Gilde – einen so persönlichen und heiligen Moment beobachteten. Am heutigen Tag würde er den Propheten auf Rakis wiederauferstehen lassen, dem Planeten, der seine angestammte Wohnstätte war. In Schutzkleidung bestieg er das Fahrzeug, tippte die Koordinaten ein und fuhr mit den zwei großen Terrarien auf der Ladefläche davon. Er bewegte sich genau nach Osten, in die rötliche Morgendämmerung hinein.
    Obwohl die Landschaft zerschmolzen, erodiert und entstellt war, wusste Waff ganz genau, wohin er fuhr. Bevor er auf Rakis eingetroffen war, hatte er die alten Landkarten hervorgeholt, und da sogar das planetare Magnetfeld durch die Auslöscher der Geehrten Matres verändert worden war, hatte er die Karten sorgfältig vom Orbit aus rekalibriert. Vor langer Zeit hatte Gottes Bote ihn zum ehemaligen Sietch Tabr gebracht. Für die Würmer musste dies ein heiliger Ort sein, und Waff konnte sich keine angemessenere Stelle denken, um die gepanzerten Kreaturen in die Freiheit zu entlassen. Dorthin fuhr er jetzt.
    Das Licht des staubverhangenen Himmels tauchte den Glasfluss des Bodens in unheimliche Farben. Von den Tanks hinter ihm spürte Waff die Bewegungen der Würmer, wie sie sich wanden und es kaum erwarten konnten, ins Freie zu gelangen. In die heimatliche Wüste.
    Im Heighliner hatte Waff die um sich schlagenden Geschöpfe beobachtet und im Labor ihr Wachstum gemessen. Er wusste, dass die Würmer gefährlich waren und das lange Eingesperrtsein in kleinen Tanks an ihren Kräften zehrte. Selbst unter genauestens kontrollierten Bedingungen war es ihm nicht möglich gewesen, eine optimale Umwelt für sie zu simulieren, und nun waren die Würmer geschwächt. Etwas stimmte nicht.
    Trotzdem war er voller Hoffnung. Nachdem er jetzt wirklich hier war, würde alles wieder richtig sein. Das heilige Rakis! Er konnte nur beten, dass diese schwer verletzte Wüstenwelt das bot, was ein Tleilaxu-Meister nicht bieten konnte, einen unmessbaren Faktor, der den Würmern und dem Propheten guttat.
    Als Waff die Ebene erreichte und die zerschmolzenen Felsen sah, erinnerte er sich an die verwitterte Gebirgskette, die Totenstadt, die den Fremen Schutz geboten hatte. Er brachte den Geländewagen zum Stehen. Eine Oberfläche aus Sandkörnern, die unter der Energie unvorstellbarer Waffen in eine feste Kruste aus Glas verwandelt war, bedeckte die Fläche, die einst aus losem Sand bestanden hatte. Aber die Würmer würden wissen, was zu tun war.
    Waff stand hinter dem Fahrzeug und hielt einen Moment inne, um die Augen zu schließen und zu Gott und Seinem Propheten zu beten. Mit einer schwungvollen Bewegung öffnete er dann die Plazwände der Tanks und

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