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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Umsicht zu.
    Dann wurde er noch misstrauischer. Wer sollte diese Männer davon abhalten, mit dem Schiff davonzufliegen, um die Seewürmer an eine der gegnerischen Fraktionen auszuliefern – oder zu verkaufen? Wer garantierte, dass sie Edrik gegenüber wirklich loyal waren? Waff sah überall Gefahren lauern.
    Als der Transporter den Frachtraum verließ, bereute Waff es, keine zusätzlichen Leibwächter mitgenommen zu haben. Oder zumindest eine hinreichend leistungsfähige Handwaffe. Wem konnte er wirklich vertrauen?
    Mittels technischer Vorrichtungen, die an ihren Kehlen angebracht waren, kommunizierten die Gildenmänner auf elektronischem Wege. Sie übermittelten Gehirnimpulse, ohne Worte formulieren zu müssen. Er wusste, dass sie auch laut sprechen konnten – warum waren sie so verschwiegen? Vielleicht intrigierten sie gegen ihn. Waff blickte auf den gewaltigen Heighliner, der weit über ihnen im Orbit hing, und wünschte sich innig, dass diese Aktion schon vorbei wäre.
    Der kleine Transporter tauchte in die Wolken ein und kämpfte gegen böige Luftströmungen. Waff wurde übel. Schließlich brachen sie durch die feuchten Atmosphärenschichten, und unter ihnen breitete sich der Ozean in alle Richtungen aus. Auf den Karten, die an die Cockpitkuppel projiziert wurden, suchte Waff nach einer gemäßigten Zone, wo er die Würmer aussetzen konnte, einen Ort, wo das Meer reich an Plankton und Fischen war. Dort hätten diese Geschöpfe die größte Überlebenschance.
    Er deutete auf eine Reihe von Felsen, die nicht weit vom Stützpunkt der Schwesternschaft auf der Hauptinsel und dem Zentrum der Soostein-Produktion entfernt war. » Da. Sicher und nahe genug, um die Würmer beobachten zu können.« Er lächelte, als er sich die ersten panischen Augenzeugenberichte vorstellte. »Es dürfte zu interessanten Gerüchten und abenteuerlichen Geschichten kommen.«
    Die Gildenmänner nickten nur und waren ganz auf ihre Aufgabe konzentriert. Das Transportschiff flog tief über den Wellen dahin und hielt schwebend über der leichten Dünung an. Die untere Frachtluke öffnete sich, und Waff stieg hinunter, um die Leerung der Tanks zu beobachten. Er roch die würzige Meeresluft, den Geruch nach Tang, die feuchten Brisen, die über den Ozean wehten. Bald würde ein Sturm beginnen.
    Zwei der stummen Gildenmänner trugen den ersten Tank an den Griffen zu Öffnung, entfernten die Plazdeckel und schütteten das Wasser mit den sich windenden Seewürmern in die Freiheit des Meeres.
    Die schlangengleichen Geschöpfe stürzten wie wütende Schlangen ins Wasser. Sobald sie unter die grüne Oberfläche getaucht waren, schossen sie davon. Waff beobachtete, wie ihre segmentierten Körper abtauchten und verschwanden. Sie schienen in der neuen Freiheit glücklich zu sein, eine ganze Welt ohne Plazwände für sich zu haben.
    Schroff gab er den Gildenmännern einen Wink und sagte ihnen, dass sie auch die übrigen Würmer freilassen sollten. An Bord des Heighliners hatte Waff ein volles Aquarium mit Exemplaren zurückbehalten, aus denen er jederzeit neue züchten konnte.
    Als er an der offenen Luke stand, erschauderte er plötzlich, als ihm seine Verletzbarkeit bewusst wurde. Würde Edrik seine Dienste überhaupt noch benötigen, nachdem die Würmer jetzt in die Freiheit entlassen waren? Der Tleilaxu sorgte sich, dass die schweigenden Assistenten ihn durch die Luke stießen und ihn hilflos im Meer treibend, Kilometer vom nächsten Land entfernt zurückließen. Misstrauisch zog er sich tiefer in den Frachtraum zurück und hielt sich an einer Metallverstrebung fest.
    Doch die Gildenmänner verhielten sich völlig friedlich. Sie führten ihre Arbeit genauso aus, wie er es ihnen sagte und wie der Navigator es ihnen vorgegeben hatte. Vielleicht fürchtete sich Waff nur, weil er beabsichtigte, diese Männer töten zu lassen. Zwangsläufig hegte er das Misstrauen, sie könnten das Gleiche mit ihm vorhaben.
    Waff rechnete damit, dass die Seewürmer auf Buzzell gediehen. Die Umwelt begünstigte ihr Wachstum und ihre Vermehrung. Die Würmer würden ihre Reviere abstecken, und wenn sie groß genug waren, würden sie Leviathane der Tiefe sein. Eine angemessene Gestalt für den Propheten.
    Mit einem tiefen Zischen schloss sich die Frachtschleuse des Transporters wieder, und der Gildenpilot leitete den Rückflug ein. Waff und seine Gruppe würden längst wieder an Bord des Heighliners sein, wenn die mit Soosteinen beladenenen Händlerschiffe zurückkehrten.

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