Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten
der Praxis erprobt.«
»Das spielt keine Rolle. Ich habe sie chemisch analysiert.«
Edriks Stimme drang dröhnend aus den Lautsprechern. »Ich bin besorgt. In der ursprünglichen Form besitzt die Melange Komplexitäten, die sich durch keine Laboranalyse entschlüsseln lassen.«
»Deine Sorgen sind unbegründet«, sagte Waff. »Das Seewurmgewürz ist wirksamer als alles, was du je zu dir genommen hast. Probier es selber aus, wenn du mir nicht glaubst.«
»Es steht dir nicht zu, Forderungen zu stellen.«
»Niemand anderer hätte leisten können, was ich geleistet habe. Buzzell wird eure neue Gewürzquelle sein. Seewurmjäger werden mehr Ultramelange ernten, als ihr je verbrauchen könnt, und die Navigatoren werden nicht mehr von den Bene-Gesserit-Hexen oder dem Schwarzmarkt abhängig sein. Auch wenn es den Schwestern gelingen sollte, das Gewürz der Seewürmer selbst zu ernten, und versuchen sollten, ein neues Monopol zu etablieren, könnt ihr sie einfach ignorieren. Wenn wir die Würmer und nicht den Planeten verändern, können wir sie überall aussetzen. Ich habe euch den Weg in die Freiheit gebahnt.« Waff schnaubte und hob die Stimme. »Jetzt verlange ich meine gerechte Entlohnung.«
»Wir haben dich am Leben gelassen, nachdem die Geehrten Matres auf Tleilax gestürzt wurden. Ist das nicht Entlohnung genug?«, beschied ihm der Navigator mit seiner Flüsterstimme.
Mit einem besänftigenden Seufzer breitete der Tleilaxu-Ghola die Hände aus. »Worum ich dich bitte, verursacht euch wenig Kosten und bringt euch viel Ehre ein. Und den Segen Gottes.«
Das verzerrte Gesicht des Navigators zeigte den Ausdruck des Missfallens. »Was verlangst du, kleiner Mann?«
»Ich wiederhole: Bring mich nach Rakis.«
»Das ist absurd. Diese Welt ist tot«, erwiderte Edrik tonlos.
»Rakis ist der Ort, an dem mein letzter Körper starb. Also betrachte es als eine Art Pilgerreise.« Es drang aus ihm heraus, obwohl er gar nicht so viel hatte sagen wollen. »In meinem Labor habe ich weitere kleine Würmer aus den Sandforellen erschaffen. Ich habe sie stärker gemacht, sie befähigt, auch unter erschwerten Bedingungen zu überleben. Ich kann sie nach Rakis zurückbringen und die Rückkehr des Propheten ...« Abrupt verstummte er.
Nach den ersten Gerüchten, dass die Seewürmer gediehen, hatte Waff sich auf die letzten paar Sandforellen seines ursprünglichen Vorrats konzentriert. Die Wurmchromosomen so umzubauen, dass sie in der lebensfreundlichen Umwelt eines Ozeans existieren konnten, war eine große Herausforderung gewesen. Doch es war viel schwieriger, die Monster abzuhärten, damit sie auch in der Trümmerlandschaft von Rakis ausgesetzt werden konnten. Aber Waff ließ sich von Schwierigkeiten nicht beirren. Die ganze Zeit war es sein Ziel gewesen, die Würmer dorthin zurückzubringen, wohin sie gehörten. Gottes Bote muss auf den Wüstenplaneten zurückkehren.
Er musterte Edrik, der mit den verformten Händen ruderte, während er über seine Forderung nachdachte. »Unser Orakel hat uns vor kurzem eine Botschaft geschickt. Alle Navigatoren sollen der Gilde den Rücken kehren und dem Orakel in einem großen Kampf beistehen. Das ist jetzt von höchster Priorität für mich.«
»Ich flehe dich an, bring mich nach Rakis.« Als sollte Waff an seine Sterblichkeit erinnert werden, zuckte ein Schmerz durch seine Brust und die Wirbelsäule hinunter. Er musste sich alle Mühe geben, seine Angst vor dem Tod und vor dem Versagen nicht zu zeigen. Ihm blieb nur noch sehr wenig Zeit. »Ist das zu viel verlangt? Gewähre mir diese eine Bitte am Ende meines Lebens.«
»Das ist alles, was du dir wünschst? Dort zu sterben? «
»Ich werde meine letzte Kraft auf meine Sandwürmer verwenden. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, sie wieder auf Rakis anzusiedeln und das Ökosystem zu regenerieren. Stell dir vor: Wenn ich erfolgreich bin, habt ihr eine weitere Quelle für das Gewürz.«
»Es wird dir nicht gefallen, was du dort vorfindest. Ohne Flüssigkeitsrecycling, ohne sichere Unterkunft, ohne Ausrüstung ist es schwieriger als je zuvor, auf Rakis zu überleben. Deine Erwartungen sind unrealistisch. Ich sehe darin nicht den geringsten Nutzen.«
Waff bemühte sich erfolglos, sich seine Verzweiflung nicht anhören zu lassen. »Rakis ist meine Heimat, mein spiritueller Kompass.«
Edrik dachte darüber nach, dann sagte er: »Ich kann den Raum falten, um nach Rakis zu gelangen, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich je zurückkehren
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