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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schwestern. Einige hatten ein neues Körperbewusstsein erlangt und schliefen ruhig, andere wanden sich im Delirium, und es war fraglich, ob sie jemals daraus zurückkehren würden.
    Am Ende der Reihe lag ein junges Mädchen mit ängstlich aufgerissenen Augen. Auf zitternden Armen stemmte sie sich im Bett hoch. Sie erwiderte Murbellas Blick, und trotz ihrer schweren Krankheit schimmerten ihre Augen. »Mutter Befehlshaberin«, sagte das Mädchen heiser.
    Murbella ging näher an sie heran. »Wie ist dein Name?«
    »Baleth.«
    »Wartest du darauf, dich der Agonie hingeben zu können?«
    »Ich warte darauf, dass ich sterbe, Mutter Befehlshaberin. Ich wurde hierher gebracht, um das Wasser des Lebens zu nehmen, doch bevor es mir verabreicht werden konnte, entwickelte ich die Symptome der Seuche. Am Ende dieses Tages werde ich nicht mehr am Leben sein.« Sie klang sehr tapfer.
    »Also will man dir das Wasser des Lebens nicht geben? Du willst nicht einmal versuchen, dich in die Agonie zu begeben?«
    Baleth ließ den Kopf sinken. »Sie sagen, ich würde es nicht überleben.«
    »Und du glaubst ihnen? Bist du nicht stark genug, um es zu versuchen?«
    »Ich fühle mich stark genug, Mutter Befehlshaberin.«
    »Dann wäre es mir lieber, dass du beim Versuch stirbst, statt dich ganz aufzugeben.« Während sie Baleth betrachtete, fühlte sie sich schmerzhaft an Rinya erinnert ... voller Eifer und Selbstvertrauen, genauso wie Duncan. Aber ihre Tochter war noch lange nicht bereit gewesen, und sie war beim Versuch gestorben.
    Ich hätte ihr noch ein wenig Zeit geben sollen. Aber weil ich mir selbst etwas beweisen wollte, habe ich Rinya gedrängt. Ich hätte noch warten sollen ...
    Und Murbellas jüngste Tochter Gianne – was war aus ihr geworden? Die Mutter Befehlshaberin hatte sich bewusst von den alltäglichen Aktivitäten der jungen Frau ferngehalten, damit sie von der Schwesternschaft aufgezogen wurde. Aber nun beschloss sie, in dieser Krise jemanden zu bitten, vielleicht Laera, sich nach ihr zu erkundigen.
    Baleth schien neue Hoffnung gefasst zu haben und sah die Mutter Befehlshaberin mit entschlossenem Blick an. Murbella befahl den Suk-Ärztinnen, sich sofort um sie zu kümmern. »Ihr bleibt vielleicht viel weniger Zeit als den anderen.«
    An den skeptischen Mienen der Ärztinnen erkannte Murbella, dass sie es als Verschwendung des kostbaren Wassers des Lebens betrachteten, aber sie ließ sich nicht von ihrem Entschluss abbringen. Baleth nahm das zähflüssige Getränk an, schaute noch ein letztes Mal die Mutter Befehlshaberin an und schluckte die toxische Substanz. Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und begann mit dem Kampf ...
    Es dauerte nicht lange. Baleth starb bei diesem tapferen Versuch, aber Murbella verspürte deswegen keine Schuldgefühle. Die Schwesternschaft durfte den Kampf niemals aufgeben.
     
    * * *
     
    Melange war selten und kostbar, aber das Wasser des Lebens war noch viel seltener und kostbarer.
    Am vierten Tag, nachdem Murbella ihren verzweifelten Plan gefasst hatte, wurde offensichtlich, dass die Vorräte auf Ordensburg nicht ausreichen würden. Eine Schwester nach der anderen nahm das Gift zu sich, und viele starben bei dem Versuch, es in ihren Zellen umzuwandeln, ihre Körperchemie zu verändern.
    Die Mutter Befehlshaberin beauftragte ihre Beraterinnen, die genaue Giftmenge zu bestimmen, die zur Auslösung der Agonie notwendig war. Einige Ehrwürdige Mütter schlugen vor, die Substanz zu verdünnen, aber wenn die Dosis nicht tödlich und damit nicht wirksam war, würde das gesamte Experiment fehlschlagen.
    Die Schwestern starben zu Dutzenden – über sechzig Prozent von allen Frauen, die das Gift zu sich nahmen.
    Kiria bot mit eiskalter Logik eine offensichtliche Lösung an. »Schätzt jede Kandidatin ein und gebt das Wasser des Lebens nur jenen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit überleben werden. Wir können uns keine wahllose Vergeudung leisten. Jede Dosis, die wir einer Frau geben, die versagt, ist verschwendet. Wir müssen eine Auswahl treffen.«
    Murbella war anderer Ansicht. »Keine von ihnen hat eine Chance, solange sie sich nicht der Agonie unterzogen hat. Der Sinn dieser ganzen Aktion besteht darin, es jeder zu geben – damit die Stärksten überleben.«
    Die Frauen standen mitten im Chaos in den Krankenzimmern, die in jedem Gebäude eingerichtet worden waren, das groß genug dafür war. Erschöpft wirkende Ehrwürdige Mütter trugen vier leblose Körper an ihnen vorbei. Ihnen

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