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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wie soll ich es ausdrücken? Im Laufe der vergangenen Monate sind sie verschwunden.«
    » Verschwunden? Um wie viele Heighliner handelt es sich? Jedes Schiff ist von enormem Wert!«
    »Ich habe keine exakten Zahlen.«
    Der MAFEA-Vertreter wurde sehr ernst. »Dann geben Sie uns eine grobe Schätzung.«
    »Fünfhundert, vielleicht eintausend.«
    »Eintausend?«
    Der Mentat an seiner Seite wahrte sein Schweigen, aber er wirkte genauso verblüfft und empört wie der MAFEA-Vertreter.
    Gorus schien demonstrieren zu wollen, dass er die Situation im Griff hatte, und sagte in beinahe abfälligem Tonfall: »Unter Gewürzentzug verhalten sich die Navigatoren zunehmend verzweifelt. Es überrascht mich nicht im Geringsten, dass sie zu irrationalen Reaktionen neigen.«
    Khrone machte sich ebenfalls Sorgen, aber er zeigte es nicht. Die große Anzahl verschwundener Heighliner klang nach einer umfangreichen Verschwörung innerhalb der Fraktion der Navigatoren, etwas, womit er nicht gerechnet hatte. »Haben Sie irgendeine Vorstellung, wohin sie verschwunden sein könnten?«
    Der Gildenadministrator heuchelte Lässigkeit. »Das spielt keine Rolle. Irgendwann geht ihnen das Gewürz aus, und dann sterben sie. Schauen Sie sich diese Werften an, und rechnen Sie sich aus, wie viele neue Schiffe wir jeden Tag bauen. Schon bald werden wir den Verlust dieser veralteten Schiffe und der obsoleten Navigatoren überwunden haben. Machen Sie sich keine Sorgen. Nachdem die Gilde so viele Jahre von einer einzigen Substanz abhängig war, haben wir nun eine gute geschäftliche Entscheidung getroffen.«
    »Dank Ihrer Partner auf Ix«, unterstrich Khrone.
    »Ja, dank Ix.«
    Nach einer kurzen Pause wurde der Lärm auf den Werften plötzlich wieder sehr laut. Schweißer machten sich an die Arbeit, und schwere Maschinen hoben bogenförmige Bauteile an. Ein Frachtschlepper, der einen halben Kilometer breit war, brachte zwei Holtzman-Triebwerke. Die Männer sahen den beeindruckenden Bauarbeiten noch eine ganze Weile schweigend zu. Keiner von ihnen würdigte den bedauernswerten Navigator in seinem Tank eines weiteren Blickes.

36
     
    Die Menschheit hat viele tief verwurzelte Glaubensvorstellungen. Die wichtigste davon ist die Idee der Heimat.
    Bene-Gesserit-Archiv,
    Analyse motivierender Faktoren
     
     
    Als Edriks Heighliner das nächste Mal Buzzell anflog, verließ das Schiff den Planeten mit etwas an Bord, das von wesentlich größerem Wert als Soosteine war.
    Auf dem Labordeck versteckt befand sich ein Paket mit der einzigartigen, hochwirksamen Substanz, die aus dem seltsamen Konzentrationsorgan des geschlachteten Seewurms stammte. Mit überschwänglichem Optimismus hatte Waff sie »Ultramelange« genannt. Erste Untersuchungen bewiesen, dass die Wirksamkeit um ein Vielfaches höher war als bei allen bekannten Gewürzsorten. Durch die bemerkenswerte Substanz würde für die Navigatoren nun alles anders werden.
    Gleichzeitig wusste der Tleilaxu-Meister um die Bedeutung seiner Leistung, die er zu seinem Vorteil nutzen wollte. Ohne dass man ihn gerufen hätte, drängte er sich an den Sicherheitskräften der Gilde vorbei und machte sich auf den Weg zu den verbotenen Ebenen, die nur für den Navigator reserviert waren. Großspurig ignorierte er sämtliche Warnungen und öffnete die dicken Türen, bis er vor dem Plaztank stand, in dem Edrik sein kostspieliges Bad in Gewürzgas nahm. Nachdem es ihm gelungen war, wenigstens eine neue Wurmpopulation zu etablieren, war Waff nun kein Speichellecker mehr. Jetzt würde er selbstbewusst Forderungen stellen.
    Aufgrund seiner verkürzten Lebensspanne als Ghola hatte Waff nicht mehr viel Zeit, einen Ghola als seinen Nachfolger zu erschaffen, wodurch seine Verzweiflung immer größer wurde. Er hatte seine besten Jahren längst hinter sich, und nun stürzte sein Körper immer schneller in die Degeneration ab und dem Tod entgegen. Wahrscheinlich blieb ihm nicht mehr als ein Jahr.
    Voller Trotz baute sich Waff vor Edriks Tank auf und sagte: »Nachdem meine modifizierten Seewürmer jetzt in der Lage sind, Gewürz in einer Form zu erschaffen, die für die Navigatoren nutzbar ist, will ich nach Rakis gebracht werden.« Jetzt hatte er nichts mehr zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen. Triumphierend verschränkte er die dünnen Arme über der Brust.
    Mit langsamen Schwimmbewegungen driftete Edrik näher an die Plazscheibe heran. Die Wirbel aus orangefarbenem Gas hatten etwas Hypnotisches. »Die neue Melange wurde noch nicht in

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