Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides
her schickten. Als ich schließlich zurückkehrte, hatten wir ein 141 Seiten dickes Konzept für eine Trilogie abgeschlossen – das umfangreichste Exposé, das wir jemals gesehen hatten. Meine dazugehörige Dune-Konkordanz, die Enzyklopädie über all die wunderbaren Schätze des Dune -Universums, war etwa zur Hälfte fertiggestellt und würde noch mehrere Monate intensivster Arbeit beanspruchen.
Während wir abwarteten, ob ein Verlag Interesse zeigte, erinnerte ich mich mit großer Freude an die vielen schriftstellerischen Arbeiten, die mein Vater und ich gemeinsam unternommen hatten, und an meine frühen Romane der achtziger Jahre, die von seinen liebevollen, aufmerksamen Verbesserungsvorschlägen profitiert hatten. Alles, was ich von ihm gelernt hatte – und noch viel mehr –, würde ich für dieses große Projekt benötigen.
Nachwort von Kevin J. Anderson
Ich bin Frank Herbert niemals begegnet, aber durch die Worte, die er schrieb, kannte ich ihn sehr gut. Ich las den Wüstenplaneten erstmals mit zehn Jahren und im Verlauf vieler Jahre immer wieder; dann widmete ich mich mit großem Vergnügen allen Fortsetzungen. Der Gottkaiser des Wüstenplaneten, frisch aus der Druckerpresse, war das erste Hardcover, das ich jemals kaufte (damals war ich gerade aufs College gekommen). Dann arbeitete ich alle seine anderen Bücher durch und hakte fleißig die Liste der »weiteren Titel von ...« ab. Das grüne Herz, Hellstrøms Brut, Die Leute von Santaroga, Die Augen Heisenbergs, Ein Cyborg fällt aus, Der Jesus-Zwischenfall, Die weiße Pest und viele weitere mehr.
Für mich stellte Frank Herbert den Gipfel dessen dar, was die Science Fiction sein konnte – zu eigenen Gedanken anregend, ehrgeizig, von epischer Breite, gründlich recherchiert und unterhaltsam – alles in einem Buch. Andere Science Fiction-Romane erreichten eins oder mehrere dieser Ziele, während Der Wüstenplanet alles zusammen leistete. Ich hatte bereits mit fünf Jahren beschlossen, Schriftsteller zu werden. Und mit zwölf Jahren wusste ich, dass ich Bücher wie die von Frank Herbert schreiben wollte.
Während meiner College-Zeit veröffentlichte ich eine Handvoll Kurzgeschichten, danach begann ich mit der Arbeit an meinem ersten Roman, Resurrection Inc., einer komplexen Geschichte, die in einer zukünftigen Welt spielt, in der die Toten wiederbelebt werden, um den Lebenden zu dienen. Der Roman ist voller gesellschaftlicher Kommentare, religiöser Bedrohungen, einem großen Figurenrepertoire und (jawohl) einem vielschichtigen Plot. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich genügend veröffentlicht, um den Science Fiction Writers of America beitreten zu können ... und eins der größten damit verbundenen Privilegien war die Mitgliederliste. Jetzt hatte ich die Privatadresse von Frank Herbert! Ich nahm mir fest vor, ihm mein allererstes signiertes Exemplar zu schicken. Ich konnte den Roman unmittelbar darauf an Signet Books verkaufen ... doch bevor es in den Handel kam, war Frank Herbert gestorben.
Ich hatte begierig die letzten zwei Dune -Bände gelesen, Ketzer und Ordensburg, in denen Herbert eine neue große Saga begonnen hatte, die auf einen Höhepunkt zusteuerte, während buchstäblich alles Leben auf dem Planeten Arrakis vernichtet wurde und die Menschheit kurz vor der Ausrottung stand – an diesen Punkt war Frank Herbert bis zu seinem Tod gelangt. Ich wusste, dass sein Sohn Brian ebenfalls ein professioneller Schriftsteller war, der mehrere Science Fiction-Romane vorzuweisen hatte. Ich wartete und hoffte, dass Brian ein Manuskript fertigstellte oder zumindest ein Exposé ausarbeitete, das sein Vater hinterlassen hatte. Ich hoffte, dass die treuen Dune -Leser eines Tages eine Auflösung dieses Cliffhangers in den Händen halten konnten.
Unterdessen machte meine eigene schriftstellerische Karriere Fortschritte. Ich wurde für den Bram Stoker Award und den Nebula Award nominiert; zwei meiner Thriller beziehungsweise die Filmrechte wurden von großen Hollywood-Studios gekauft. Während ich weiterhin eigene Romane schrieb, konnte ich mit großem Erfolg Ausflüge in bereits existierende Universen wie Star Wars und Akte X (die ich beide gleichermaßen liebe) unternehmen. Ich lernte, mir die etablierten Regeln und Figuren anzueignen, sie in meine Phantasie einzubetten und eigene Geschichten zu erzählen, die den Erwartungen der Leser entsprachen.
Dann verbrachte ich im Frühling 1996 eine Woche im Death Valley in Kalifornien, das schon immer einer
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