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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nicht deine Schuld, Leto. Du hast so viel für mich und meinen Bruder getan.« Kailea sah ihn nicht an. »Es ist nur ... nicht der Ort, den ich mir für mein weiteres Leben vorgestellt habe.«
    Da er ihre Träume kannte, sagte er: »Ich wünschte mir, ich könnte dich öfter mit nach Kaitain nehmen, damit du den imperialen Hof erleben kannst. Ich habe beobachtet, wie du auf großen Galas aufblühst. Du wirkst so glücklich, dass es mich jedes Mal traurig macht, wenn ich dich nach Caladan zurückbringen muss. Hier gibt es keine prächtigen Empfänge und nicht das Leben, das du gewöhnt warst.« Diese Worte waren eine Entschuldigung für all das, was er ihr nicht bieten konnte – den Luxus, das Ansehen, die Privilegien als Mitglied eines Großen Hauses. Er fragte sich, ob sie Verständnis für das Pflichtbewusstsein hatte, durch das er gebunden war.
    Kaileas sanfte Stimme klang unsicher; sie hatte schon den ganzen Nachmittag einen nervösen Eindruck gemacht. »Ix ist verloren, Leto, und damit auch all die Pracht jener Welt. Das habe ich akzeptiert.« Gemeinsam blickten sie schweigend auf den nachtschwarzen Ozean hinaus, bevor sie weitersprach. »Rhomburs Rebellen werden die Tleilaxu niemals stürzen können, nicht wahr?«
    »Wir wissen zu wenig über das, was dort wirklich vor sich geht. Es kommen nur vereinzelte Berichte herein. Meinst du, er sollte es lieber nicht probieren?« Leto musterte sie mit seinen rauchgrauen Augen und versuchte, ihre Besorgnis zu verstehen. »Vielleicht geschieht ja ein Wunder.«
    Auf dieses Stichwort schien sie nur gewartet zu haben. »Ja, ein Wunder. Jetzt muss ich dir von einem erzählen, mein Herzog.« Er sah sie ohne erkennbare Regung an, während sich ihre Lippen zu einem geheimnisvollen Lächeln verzogen. »Ich werde dein Kind auf die Welt bringen.«
    Er blieb wie angewurzelt stehen. Weit draußen auf dem Meer zog eine Herde Murmonen vorbei und sang ihr tiefes Lied als Kontrapunkt zum Läuten der Bojen, die die gefährlichen Riffe markierten. Dann beugte sich Leto langsam vor und küsste Kailea, spürte die vertraute Feuchtigkeit ihres Mundes.
    »Freust du dich?« Sie klang zart und zerbrechlich. »Ich habe es nicht bewusst dazu kommen lassen. Es ist einfach geschehen.«
    Er trat einen Schritt von Kailea zurück, um ihr Gesicht zu studieren. »Natürlich!« Er berührte zärtlich ihren Bauch. »Ich habe mir oft vorgestellt, wie es wäre, einen Sohn zu haben.«
    »Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um eine weitere Hofdame einzustellen«, schlug Kailea vorsichtig vor. »Ich werde Hilfe bei der Geburt brauchen – ganz zu schweigen von der Versorgung des Babys, wenn es auf der Welt ist.«
    Er schloss sie in seine starken Arme. »Wenn du eine weitere Hofdame brauchst, wirst du sie bekommen.« Thufir Hawat würde alle Kandidaten für einen Posten im Atreides-Haushalt mit der üblichen Gründlichkeit unter die Lupe nehmen. »Du kannst zehn haben, wenn du möchtest!«
    »Vielen Dank, Leto.« Sie reckte sich auf Zehenspitzen empor, um ihm auf die Wange zu küssen. »Aber eine dürfte genügen.«
     
    * * *
     
    Überall nur Staub und Hitze. In der Hoffnung, dass sich das trockene Klima günstig auf seinen Gesundheitszustand auswirkte, hielt sich Baron Harkonnen jetzt häufiger auf Arrakis auf. Aber es ging ihm trotzdem schlecht.
    In seinem Arbeitszimmer in Carthag begutachtete der Baron die Berichte über die Gewürzernte und suchte nach neuen Möglichkeiten, wie sich die wahre Gesamtproduktionsmenge vor dem Imperator, der MAFEA und der Raumgilde verheimlichen ließ. Wegen seiner zunehmenden Körpermasse hatte man einen Halbkreis aus dem Schreibtisch gesägt, damit er seinen Bauch unterbringen konnte. Seine kraftlosen Arme ruhten auf der verstaubten Tischplatte.
    Vor anderthalb Jahren hatten die Bene Gesserit ihn in eine Pattsituation gebracht. Seitdem waren der Baron und die Hexen auf Abstand geblieben. Dennoch wurmte ihn die Schlappe. Und er wurde von Tag zu Tag schwächer und vor allem fetter.
    Seine Wissenschaftler hatten versucht, ein neues Nicht-Schiff zu bauen, ohne die Hilfe des genialen Chobyn von Richese, den Rabban getötet hatte. Der Baron sah immer wieder rot, wenn er an die zahlreichen Schnitzer seines Neffen dachte.
    Die Pläne und Holoaufzeichnungen der ursprünglichen Konstruktion waren fehlerhaft – zumindest behaupteten das die Wissenschaftler des Barons. Infolgedessen war ihr erster Neubau an den Obsidianhängen von Mount Ebony abgestürzt, wobei die gesamte

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