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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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haben das erforderliche Prozedere für eine Anhörung befolgt und alle nötigen Dokumente eingereicht.« Er blätterte die Dokumente durch, die ihm vorlagen. »Wie ich sehe, ist der Imperator ebenfalls in Kenntnis gesetzt worden.«
    »Das ist richtig«, sagte Abulurd, der wusste, dass die Nachricht an seinen Halbbruder über eine langsame Heighliner-Route abgeschickt worden war – eine bewusst herbeigeführte Verzögerung.
    Der Vorsitzende hielt ein Blatt hoch. »Nach diesem Schreiben wurden Sie von Baron Harkonnen Ihres Postens auf Arrakis enthoben.«
    »Ohne Einwände meinerseits, Eurer Ehren. Und mein Halbbruder hat keinen Widerspruch gegen meinen heutigen Antrag eingereicht.« Das entsprach den Tatsachen. Denn die Nachricht an ihn war immer noch unterwegs.
    »Völlig richtig, Abulurd Harkonnen«, sagte der Vorsitzende und studierte wieder die Unterlagen. »Und wie ich sehe, hat auch der Imperator keine Einwände erhoben.«
    Abulurds Puls ging schneller, als er beobachtete, wie der Vorsitzende die Akten wälzte. Habe ich irgendetwas vergessen?
    Schließlich blickte der Vorsitzende wieder auf. »Alle Voraussetzungen sind erfüllt. Der Antrag ist genehmigt.«
    »Ich ... ich habe noch einen zweiten Antrag«, gab Abulurd bekannt, der leicht irritiert war, dass alles so reibungslos verlaufen war. »Ich möchte offiziell meinen Harkonnen-Namen ablegen.«
    Jetzt ging ein leises Raunen durch die Versammelten.
    Er rief sich die Worte ins Gedächtnis, die er so viele Male mit Emmi eingeübt hatte, und stellte sich vor, sie wäre an seiner Seite. »Ich kann die Aktionen der Mitglieder meiner Familie nicht länger gutheißen«, sagte er, ohne sie namentlich zu erwähnen. »Ich habe einen Sohn, Feyd-Rautha, und ich möchte, dass er ohne den Makel eines Harkonnen-Namens aufwächst.«
    Der Vorsitzende des Landsraad-Forums beugte sich vor, als würde er Abulurd nun zum ersten Mal bewusst wahrnehmen. »Ist Ihnen in allen Konsequenzen bekannt, was Sie da beantragen?«
    »Voll und ganz«, sagte er und war selbst überrascht, wie kraftvoll seine Stimme klang. Er war stolz auf das, was er soeben gesagt hatte. »Ich bin auf Giedi Primus aufgewachsen. Ich bin der zweite überlebende Sohn von Dmitri Harkonnen. Mein Halbbruder, der Baron, herrscht über alle Besitztümer der Harkonnens und tut, was ihm beliebt. Ich will nur Lankiveil behalten, den Planeten, der zu meiner Heimat geworden ist.«
    Seine Stimme wurde sanfter, als könnte er die gelangweilten Sitzungsteilnehmer auf diese Weise zu Mitgefühl bewegen. »Ich will gar nichts mit der galaktischen Politik oder der Herrschaft über Welten zu tun haben. Ich habe meinen Dienst auf Arrakis geleistet und festgestellt, dass mir nichts daran liegt. Ich brauche keine Reichtümer. Macht und Ruhm bedeuten mir nichts. Diese Dinge überlasse ich gerne jenen, die freiwillig danach streben.« Seine Stimme stockte für einen Moment. »Ich will kein Blut mehr an den Händen haben. Dasselbe wünsche ich mir auch für meinen kleinen Sohn.«
    Der Vorsitzende erhob sich würdevoll in seinem grauen Gewand. »Sie geben auf immer jede Verbindung zum Haus Harkonnen auf, einschließlich der dazugehörigen Rechte und Privilegien?«
    Abulurd nickte mit Entschiedenheit und ignorierte das Gemurmel, das sich im Saal ausbreitete. »Vollständig und ohne Ausnahme.« Diese Leute würden in den nächsten Tagen viel miteinander zu bereden haben. Doch das kümmerte ihn nicht, da er sich längst auf dem Rückweg zu Emmi und ihrem Baby befinden würde. Er hatte keinen Ehrgeiz, er wollte nur ein ruhiges, normales Leben führen und glücklich sein. Der übrige Landsraad konnte ohne ihn weitermachen. »Fortan werde ich den ehrwürdigen Namen meiner Frau tragen – Rabban.«
    Der Vorsitzende des Landsraad-Forums bekräftigte die Entscheidung mit einem Hammerschlag, der schicksalhaft durch den Saal hallte. »Hiermit ist Ihr Antrag durch den Rat genehmigt. Giedi Primus und der Imperator werden unverzüglich benachrichtigt.«
    Abulurd konnte sein Glück immer noch nicht fassen, als der Protokolldiener den nächsten Redner ankündigte und man ihn höflich, aber mit Nachdruck aufforderte, den Platz zu räumen. Schnell verließ er das Versammlungshaus des Landsraads. Draußen strahlte ihm wieder die Sonne ins Gesicht, und er hörte das musikalische Klingeln der Glockendrachen. Seine Schritte waren plötzlich beschwingt, und er lächelte übers ganze Gesicht.
    Andere wären vielleicht angesichts der Tragweite der Veränderung

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