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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nachdem sie ihre Schüler durch die Feier in Sicherheit gewiegt hatten.
    Dann sah er eine scharfe Klinge, die ihm eine lange, aber nicht sehr tiefe Wunde in der Schulter zufügte. Jetzt verlor er jede Zurückhaltung. Resser schrie – nicht vor Schmerz, sondern vor Wut. Duncan schlug mit Fäusten und Füßen um sich. Er hörte das Knacken eines gebrochenen Arms und spürte, wie sein Zehennagel eine Kehle aufschlitzte.
    Doch die Masse der Gegner bearbeitete Duncans Kopf und Schultern mit Betäubungsstäben, und ein Angreifer traf seinen Hinterkopf mit einer altertümlichen Keule. Ächzend ging Resser zu Boden, während sich vier Männer auf ihn stürzten.
    Obwohl er betrunken war und viel zu träge reagierte, versuchte Duncan, seine Widersacher abzuschütteln und seinem Kameraden zu helfen. Doch die Betäubungsstäbe setzten ihn schließlich außer Gefecht, und in seinem Geist breitete sich Finsternis aus ...
     
    * * *
     
    Als er wieder zu Bewusstsein kam, spürte er zuerst einen übel schmeckenden Knebel im Mund. Dann sah Duncan eine Barkasse, die in der Nähe auf dem Strand lag. Weiter draußen bewegte sich der dunkle, schattenhafte Umriss eines deutlich größeren Schiffs in den Wellen. Seine Entführer warfen ihn ohne viel Federlesens in das Beiboot. Neben ihm schlug die erschlaffte Gestalt Hiih Ressers auf die Planken.
    »Versuche nicht, dich aus den Shigadrahtfesseln zu befreien – es sei denn, du kannst auf deine Arme verzichten«, knurrte eine tiefe Stimme an seinem Ohr. Er spürte, wie die Drähte in seine Haut schnitten.
    Duncan biss die Zähne zusammen, um sich vom Knebel zu befreien. Auf dem Strand sah er große Blutflecken und zerstörte Waffen, die von der hereinkommenden Flut erfasst wurden. Die Angreifer luden elf Männer in die schlanke Barkasse. Sie waren in Tücher gehüllt und offensichtlich tot. Also hatten Resser und er gut gekämpft, wie wahre Schwertmeister. Vielleicht waren sie nicht die einzigen lebenden Gefangenen.
    Die dunklen Gestalten stießen Duncan in einen engen Raum unter Deck, in dem es furchtbar stank. Dort prallte er gegen andere gefesselte Männer – einige seiner Mitschüler. Trotz der Dunkelheit sah er Angst und Zorn in ihren Augen. Viele waren verletzt. Die schlimmsten Wunden waren mit zerrissenen Textilfetzen verbunden worden.
    Mit einem leisen Stöhnen erwachte Resser neben ihm. Am Funkeln in den Augen seines Freundes erkannte Duncan, dass der Rotschopf zu einer schnellen Einschätzung der Situation gelangte. Sie hatten den gleichen Gedanken und rollten sich auf den Bodenplanken herum, bis sie Rücken an Rücken lagen. Mit tauben Finger hantierten sie an den Fesseln des anderen, um sich zu befreien. Einer ihrer unkenntlichen Bewacher fluchte und trennte sie durch einen Fußtritt.
    Im Bugbereich der Barkasse unterhielten sich Männer – leise, aber mit deutlichem Akzent. Grummaner . Resser wehrte sich weiterhin gegen seine Fesseln, was ihm einen erneuten Fußtritt einbrachte. Der Motor wurde mit einem leisen Surren gestartet, und das kleine Boot machte sich auf den Weg durch die Wellen.
    Das ominöse dunkle Schiff weiter draußen wartete auf sie.

81
     
    Wie leicht wird die Trauer zur Wut, und wie leicht gewinnt die Rache Argumente.
    Padischah-Imperator Hassik III.,
    Wehklage um Salusa Secundus
     
     
    Unter dem kuppelförmigen Gewölbe eines Raums in seiner Residenz auf Arrakeen beschäftigte sich Hasimir Fenring mit einem vertrackten Puzzle. Es handelte sich um holographische Repräsentationen verschiedener geometrischer Formen, die sich zu einem vollkommenen Ganzen zusammensetzen ließen. Aber nur, wenn alle Elektropotenziale gleichmäßig verteilt waren.
    In seiner Jugend hatte er sich mit ähnlichen Spielen am imperialen Hof von Kaitain die Zeit vertrieben, und damals hatte er meistens gewonnen. In jenen Jahren hatte er viel über Politik und Machtverhältnisse gelernt – viel mehr als Shaddam, um genau zu sein. Und der Kronprinz hatte es durchaus bemerkt.
    »Hasimir, außerhalb des imperialen Hofs bist du viel wertvoller für mich«, hatte Shaddam zu ihm gesagt, als er ihn fortgeschickt hatte. »Ich möchte, dass du auf Arrakis ein Auge auf die nicht sehr vertrauenswürdigen Harkonnens hast und dafür sorgst, dass meine Gewürzsteuern ordentlich abgeführt werden – zumindest bis die verdammten Tleilaxu ihr Amal-Projekt abgeschlossen haben.«
    Intensives gelbes Sonnenlicht drang durch die Fenster in der Kuppel. Es war durch die Hausschilde gefiltert, die die

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