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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Vorspeisen von anderen Welten waren auf Porzellantellern ausgebreitet. Die alten Lehrer gingen stolz zwischen den abgekämpften Prüflingen umher, die sie acht Jahre lang ausgebildet hatten. Duncan Idaho hatte den Eindruck, dass in der festlichen Stimmung ein Hauch von Hysterie mitschwang. Einige der jungen Männer saßen schockiert und fast reglos da, während andere sich wahllos vollstopften und betranken.
    In einer knappen Woche würden sie sich gemeinsam vor den Verwaltungsgebäuden der Hauptinsel einfinden, wo ihnen eine weitere Runde mündlicher Prüfungen bevorstand, ein formeller Test des intellektuellen Wissens, das sie von den Schwertmeistern erworben hatten. Doch nach dem tödlichen Hindernisparcours kam ihnen die Beantwortung einiger Fragen wie ein Kinderspiel vor.
    Von der aufgestauten Anspannung erlöst tranken Duncan und Resser viel zu viel. In den Jahren der harten Ausbildung hatten sie nur dürftige Mahlzeiten zu sich genommen, damit sie abgehärtet wurden. Und Alkohol vertrugen sie gar nicht mehr. Das Gewürzbier setzte ihnen schwer zu.
    Duncan spürte, wie er immer rührseliger wurde, als er sich an die Kämpfe, die Schmerzen und all die getöteten Mitschüler erinnerte. Welche Verschwendung ...
    Resser war im Siegestaumel und in Feierlaune. Er wusste, dass sein Adoptivvater fest mit seinem Versagen gerechnet hatte. Nach der Trennung von seinen Grumman-Mitschülern und seiner Weigerung, die Ausbildung abzubrechen, hatte der Rotschopf genauso viele psychologische wie handfeste Kämpfe gewonnen.
    Die gelben Monde waren längst über den Himmel gezogen und hatten eine Spur funkelnder Sterne hinterlassen, als sich die Runde auflöste. Die vernarbten, leicht verletzten und betrunkenen Schüler zogen sich einer nach dem anderen zurück und stellten sich dem Kampf gegen den bevorstehenden Kater. In den Hütten gingen Geschirr und Gläser zu Bruch; es gab nichts mehr zu essen oder zu trinken.
    Hiih Resser wankte barfuß an Duncans Seite in die Dunkelheit der Insel, vom großen Haus zur Gruppe der Unterkünfte, die ein Stück weiter am breiten weißen Strand lag. Auf dem unebenen Boden waren ihre Schritte nicht sehr sicher.
    Duncan legte seinem Freund die Hand auf die Schulter – nicht nur in brüderlicher Geste, sondern auch, um sein Gleichgewicht zu wahren. Er verstand einfach nicht, wie der hünenhafte Schwertmeister Rivvy Dinari es schaffte, so elegant zu laufen.
    »Wenn das alles vorbei ist – kommst du dann mit mir nach Caladan?« Duncan bemühte sich, seine Worte sorgfältig zu wählen. »Du weißt doch, das Haus Atreides würde zwei Schwertmeister mit Handkuss nehmen, wenn Moritani dich nicht will.«
    »Das Haus Moritani will mich ganz bestimmt nicht mehr, nachdem Trin Kronos und die anderen die Schule verlassen haben«, sagte Resser. Duncan bemerkte Tränen in den Augen seines Freundes.
    »Seltsam«, sagte Duncan. »Sie hätten an diesem Abend mit uns feiern können, aber sie haben eine andere Wahl getroffen.« Sie gingen den Abhang zum Strand hinunter. Die Schlafhütten schienen noch sehr weit entfernt und waren nur undeutlich zu erkennen.
    »Trotzdem muss ich zurückkehren, um vor meine Familie zu treten und ihr zu zeigen, was ich erreicht habe.«
    »Angesichts dessen, was ich über Graf Moritani weiß, klingt das sehr gefährlich. Selbstmörderisch.«
    »Trotzdem muss ich es tun.« Im Schatten drehte er sich zu Duncan um. Seine düstere Stimmung verflog. »Anschließend werde ich um eine Audienz bei Herzog Atreides ersuchen.«
    Duncan und er wankten durch die Dunkelheit und strengten ihre Augen an, um etwas von der Umgebung zu erkennen. »Wo sind nur die verdammten Hütten?« Dann hörten sie Stimmen und Kampfgeräusche. Duncans getrübter Geist gab Alarm, doch viel zu langsam, um rechtzeitig reagieren zu können.
    »Ah, es sind Resser und Idaho.« Grelles Licht stach wie glühende Eiszapfen in ihre Augen, und Duncan hob die Hand. »Schnappt sie euch!«
    Überrascht und orientierungslos stießen Duncan und Resser gegeneinander, als sie versuchten, eine sinnvolle Kampfposition einzunehmen. Aus dem Hinterhalt fiel eine Gruppe dunkel gekleideter und nicht identifizierbarer Krieger über sie her, die mit Stöcken und Knüppeln bewaffnet war. Duncan rief sich die Techniken ins Gedächtnis, die er auf Ginaz gelernt hatte, und verteidigte sich an der Seite seines Freundes. Anfangs fragte er sich, ob es sich um eine Art zusätzliche Prüfung handelte, eine letzte Überraschung der Schwertmeister,

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