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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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von der Flüssigkeit auf einen Objektträger, schob ihn in das Mikroskop und forderte Fenring auf, durch das Okular zu schauen. Der Graf sah lange Molekülketten, die an dicke Kabelstränge erinnerten.
    »Eine ungewöhnliche Proteinkette«, sagte der Forschungsmeister. »Wir stehen kurz vor dem Durchbruch.«
    »Wie kurz?«
    »Die Tleilaxu haben ebenfalls Sprichworte, Graf Fenring. Eins lautet: ›Je näher man einem Ziel kommt, desto ferner erscheint es.‹ Wenn es um wissenschaftliche Forschungen geht, scheint sich die Zeit zu dehnen. Nur Gott besitzt exakte Kenntnisse über die Zukunft. Der Durchbruch könnte eine Angelegenheit von Tagen oder Jahren sein.«
    »Doppelzüngiges Gerede«, murmelte Fenring. Er verstummte, als Ajidica einen Knopf neben der Halbkugel drückte.
    Die trübe Plazoberfläche klärte sich, worauf erkennbar wurde, dass der Boden des Behälters mit Sand bedeckt war. Der Tleilaxu-Forscher drückte einen zweiten Knopf, worauf sich feiner Staub im Innern verteilte. Dann bewegte sich der Sand und bildete einen kleinen Hügel, als würde ein Fisch aus dem Wasser auftauchen. Es war ein Wurm in der Größe einer kleinen Schlange, etwas mehr als einen halben Meter lang, mit winzigen Kristallzähnen.
    »Ein junger Sandwurm«, erklärte Ajidica. »Er wurde vor neunzehn Tagen auf Arrakis gefangen. Wir rechnen nicht damit, dass er noch lange überlebt.«
    Ein kleinerer Behälter in der Spitze der Halbkugel fiel in den Sand und setzte etwas von der orangefarbenen Gelatine frei. »Amal 1522.26«, sagte Ajidica. »Eine unserer zahlreichen Varianten – die beste, die wir bislang herstellen konnten.«
    Fenring beobachtete, wie das Maul des kleinen Wurms hin und her pendelte und offenbarte, dass die glitzernden Zähne bis tief in den Schlund reichten. Das Geschöpf glitt auf die glänzende Substanz zu, doch dann hielt es kurz davor verwirrt an, ohne sie zu berühren. Schließlich machte es kehrt und grub sich wieder in den Sand.
    »In welcher Beziehung stehen die Sandwürmer und das Gewürz zueinander?«, fragte Fenring.
    »Wenn wir das wüssten, hätten wir das größte Rätsel gelöst. Wenn wir echtes Gewürz in diesen Behälter geben würden, hätte der Wurm es gierig verschlungen. Obwohl der Wurm den Unterschied bemerkte, hat er sich der Probe zumindest genähert. Wir haben das Tier in Versuchung geführt, es aber nicht befriedigt.«
    »Mich hat Ihre kleine Demonstration ebenso wenig befriedigt. Wie ich höre, gibt es immer noch eine ixianische Widerstandsbewegung, die Ihnen Schwierigkeiten bereitet. Shaddam macht sich Sorgen wegen dieser Störung seines wichtigsten Plans.«
    »Ein paar Störenfriede, Graf Fenring. Sie verfügen weder über genügend Geld noch Ausrüstung. Kein Grund zur Besorgnis.« Ajidica rieb die Hände aneinander.
    »Aber sie haben Ihr Kommunikationssystem sabotiert und verschiedene Einrichtungen zerstört, hmm?«
    »Die Todeszuckungen des Hauses Vernius, mehr nicht. Sie werden bald aufhören, nachdem die Eroberung nun schon über ein Jahrzehnt zurückliegt. Sie kommen niemals in die Nähe dieses Forschungspavillons.«
    »Wie dem auch sei, Ihre Sicherheitsprobleme werden demnächst gelöst. Der Imperator hat eingewilligt, zwei weitere Sardaukar-Legionen als Friedenshüter zu Ihnen zu schicken, angeführt vom Bashar Cando Garon, einem unserer besten Männer.«
    Die Miene des kleinwüchsigen Tleilaxu zeigte Überraschung und Erschrecken. Sein verhärmtes Gesicht rötete sich. »Aber das ist nicht notwendig, Herr. Die halbe Legion, die bereits stationiert ist, reicht völlig aus.«
    »Der Imperator ist anderer Meinung. Die Truppen werden Ihnen ständig ins Gedächtnis rufen, wie wichtig Ihre Experimente für ihn sind. Shaddam wird alles tun, um das Amal-Projekt zu schützen, doch seine Geduld hat sich nun erschöpft.« Der Graf kniff leicht die Augen zusammen. »Sie sollten es als gute Nachricht betrachten.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Weil der Imperator noch nicht Ihre Exekution angeordnet hat.«

9
     
    Das Zentrum für die Koordination einer Rebellion kann mobil sein; es muss kein permanenter Ort sein, an dem sich die Beteiligten treffen.
    Cammar Pilru, Ixianischer Botschafter im Exil,
    Über den Sturz ungerechter Regime
     
     
    Die Tleilaxu hatten eine strenge Ausgangssperre über alle verhängt, die nicht zu den Arbeitern der Spätschicht gehörten. Für C'tair Pilru war dies eine weitere Gelegenheit, die Vorschriften der Eroberer zu umgehen, wenn er sich davonschlich, um an

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