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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Streitkräfte oder die Unterstützung des Landsraads war er machtlos.
    Die Rebellen konnten sich nicht darauf verlassen, dass sie Hilfe von außen erhielten. Wir müssen den Sieg aus eigener Kraft erringen. Wir haben nur Ix.
    Er bog um eine weitere Ecke und trat in einer engen Gasse auf ein Metallgitter. Misstrauisch blickte er sich um, als erwartete er, dass jemand plötzlich aus den Schatten auftauchen könnte. Er bewegte sich schnell und verstohlen – ganz anders als das demütige und willige Verhalten, das er in der Öffentlichkeit an den Tag legte.
    Er nannte das Passwort, worauf sich das Gitter senkte. Unter der Straße eilte er einen dunklen Korridor entlang.
    Während der Tagesschicht trug C'tair einen grauen Arbeitskittel. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt, die simplen, abgestumpften Suboiden zu imitieren. Er ging gebeugt, mit eingezogenem Kopf und starrem, desinteressiertem Blick. Er besaß fünfzehn verschiedene Identitätsausweise, und niemand machte sich die Mühe, die Gesichter der dumpfen Arbeitermassen genauer zu studieren. Es war leicht, sich unsichtbar zu machen.
    Die Rebellen hatten ihr eigenes System der Identitätsüberprüfung entwickelt. Unter Infrarot-Leuchtgloben hatten sie außerhalb der aufgegebenen Fabrik heimliche Wachen postiert. Trans-Augen und akustische Detektoren bildeten einen weiteren Schutzwall. Doch nichts davon würde den Freiheitskämpfern wirklich helfen, wenn sie entdeckt wurden.
    In diesem Abschnitt waren die Wachen sichtbar. Als C'tair sein Passwort murmelte, winkten sie ihn herein. Es war viel zu leicht. Doch er musste sich mit diesen Leuten und ihren unzureichenden Sicherheitsspielen abfinden, wenn er die Ausrüstung bekommen wollte, die er brauchte. Trotzdem fühlte er sich hier nicht wohl.
    C'tair musterte den Treffpunkt – zumindest war der Raum gut gewählt worden. In dieser geschlossenen Fabrik waren einst Kampfmaschinen gebaut worden, an denen man zahlreiche Taktiken trainieren konnte. Doch die Tleilaxu-Herren hatten einseitig verfügt, dass derartige ›intelligente‹ Maschinen gegen die Gebote von Butlers Djihad verstießen. Obwohl sämtliche Denkmaschinen vor zehntausend Jahren vernichtet worden waren, galten die strengen Verbote nach wie vor. Und das Thema ließ immer noch die Gefühle hochkochen. Diese und andere Produktionsstätten waren nach der Revolte auf Ix stillgelegt und dem allmählichen Verfall preisgegeben worden. Einige Anlagen hatte man ausgeschlachtet, um die Einzelteile für andere Zwecke zu nutzen, die übrigen hatten nur noch Schrottwert.
    Die Tleilaxu waren mit anderen Dingen beschäftigt. Geheime Projekte, ein gewaltiges Unternehmen, an dem nur ihre eigenen Leute beteiligt waren. Niemand, nicht einmal die Mitglieder von C'tairs Widerstandsgruppe, hatte bislang in Erfahrung bringen können, woran die Eroberer arbeiteten.
    Die Widerstandskämpfer mit den unruhigen Augen sprachen in dem hallenden Raum nur im Flüsterton miteinander. Es gab weder eine offizielle Tagesordnung noch einen Moderator oder Redezeiten. C'tair roch den Schweiß der nervösen Menschen ringsum und hörte den ängstlichen Unterton der Stimmen. Ganz gleich, wie viele Sicherheitsvorkehrungen sie trafen, wie viele Fluchtpläne sie entwarfen – es blieb gefährlich, sich in so großer Anzahl an einem Ort zu versammeln. C'tair blieb ständig wachsam und behielt stets den nächsten Ausgang im Auge.
    Er hatte Geschäfte zu erledigen. Er hatte einen getarnten Beutel mit den wertvollsten Stücken mitgebracht, die er gehortet hatte. Im Tauschhandel mit den anderen Plünderern wollte er die Komponenten erwerben, die er für seine innovative, aber äußerst fehleranfällige Erfindung benötigte, den Rogo-Sender. Mithilfe des Prototyps konnte er durch den Faltraum mit seinem Zwillingsbruder D'murr kommunizieren, einem Navigator der Gilde. Doch C'tair gelang es nur selten, einen Kontakt herzustellen, entweder weil sein Bruder zu einem nicht mehr menschlichen Wesen mutiert war ... oder weil der Sender wieder einmal den Geist aufgab.
    Auf einem verstaubten Metalltisch breitete er Waffenteile, Energiezellen, Kommunikationseinheiten und Scanner aus – alles Dinge, die seine unverzügliche Hinrichtung zur Folge gehabt hätten, wenn irgendein Tleilaxu ihn damit erwischt hätte. Aber C'tair war ebenfalls gut bewaffnet und hatte schon mehrere der kleinwüchsigen Menschen getötet.
    C'tair präsentierte sein Warenangebot und studierte die Gesichter der Rebellen, die sich mit Schmutz und

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