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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gelschaltkreise eines Maschinengeistes mühelos überblicken konnte. Wenn Omnius das Universum der Möglichkeiten betrachtete, sah er alles gleichzeitig wie auf einem großen Bildschirm. Der Sieg konnte auf viele unterschiedliche Weisen errungen werden, und er behielt ständig alle Möglichkeiten im Auge.
    Omnius' Grundprogrammierung war auf alle von den Maschinen eroberten Planeten kopiert worden, und regelmäßige Updates sorgten für die Synchronisierung. Überall gab es gesichtslose, nahezu identische Kopien von Omnius, die über das interstellare Netz kommunizierten und indirekt in zahllosen Wächteraugen, Gerätschaften und Kontaktbildschirmen präsent waren.
    Nun hatte der weit verteilte Computergeist offenbar nichts Besseres zu tun, als herumzuschnüffeln. »Wohin gehst du, Erasmus?«, fragte Omnius über einen winzigen Lautsprecher im Wächterauge. »Warum läufst du so schnell?«
    »Auch du könntest laufen, wenn du es wünschst. Warum verschaffst du dir nicht für eine Weile einen künstlichen Körper mit Beinen, nur um zu sehen, wie es ist?« Erasmus' Polymergesicht bildete ein Lächeln. »Wir könnten gemeinsam einen Spaziergang unternehmen.«
    Das Wächterauge flog summend neben Erasmus. Corrin hatte lange Jahreszeiten, weil der Planet die Riesensonne in weitem Abstand umkreiste. Die Winter und Sommer dauerten jeweils mehrere tausend Tage. In der zerklüfteten Landschaft gab es keine natürlichen Wälder oder sonstige Vegetationszonen, nur eine Hand voll uralter Obstgärten und landwirtschaftlicher Felder, die seit der Übernahme durch die Maschinen ins Kraut geschossen waren.
    Viele menschliche Sklaven waren in der intensiven Sonnenstrahlung blind geworden. Infolgedessen stattete Erasmus seine Arbeiter, die im Freien tätig waren, mit Augenschutzmasken aus. Er war ein wohltätiger Herr, der seinen Besitz sorgsam instand hielt.
    Als er das Eingangstor seiner Villa erreichte, justierte der Roboter das neue Modul zur sensorischen Intensivierung nach, das durch neurelektronische Ports an seinen Maschinenkörper angeschlossen und unter seinem Gewand verborgen war. Dieses Gerät, das Erasmus selbst entwickelt hatte, erlaubte ihm, die sinnlichen Wahrnehmungen der Menschen zu simulieren, wenn auch mit gewissen unvermeidbaren Einschränkungen. Er wollte mehr wissen, als das Modul leistete, er wollte mehr spüren. In dieser Hinsicht hatten die Cymeks vielleicht einen Vorteil gegenüber Erasmus, aber dessen konnte er sich niemals sicher sein.
    Cymeks und insbesondere die ursprünglichen Titanen waren ein engstirniger, brutaler Haufen ohne Sinn für die feineren Wahrnehmungen und Empfindungen, an deren Erlangung Erasmus so lange gearbeitet hatte. Die Brutalität besaß natürlich auch ihren Wert, aber der kultivierte Roboter betrachtete sie lediglich als einen von vielen Verhaltensaspekten, die einer gründlichen Analyse würdig waren, sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Gewalt war freilich etwas Faszinierendes, zumal ihre Anwendung häufig mit angenehmen Empfindungen verbunden war ...
    Erasmus war extrem neugierig darauf, was erkenntnisfähigen biologischen Lebensformen Menschlichkeit verlieh. Er besaß ebenfalls Intelligenz und Ichbewusstsein, aber er wollte genauso die Emotionen, Empfindsamkeiten und Motivationen der Menschen verstehen – die wesentlichen Details, die sich von den Maschinen noch nie besonders gut reproduzieren ließen.
    Während seines jahrhundertelangen Studiums hatte Erasmus alles über menschliche Kunst, Musik, Philosophie und Literatur gelernt. Sein Ziel war es, das Wesen der Menschlichkeit in Erfahrung zu bringen, den magischen Funken zu erkennen, der diese Geschöpfe, diese Schöpfer, zu etwas Einzigartigem machte – das, was ihnen eine ... eine Seele verlieh.
    Er betrat seinen Bankettsaal, und das fliegende Auge schwebte zur Decke empor, wo es alles im Überblick behalten konnte. An den Wänden schimmerten sechs Omnius-Schirme in milchigem Grau.
    Seine Villa war nach dem Vorbild der opulenten griechisch-römischen Anwesen gestaltet, in denen die Zwanzig Titanen gewohnt hatten, bevor sie ihre Körper aufgegeben hatten. Ähnliche Villen besaß Erasmus auf fünf Planeten, einschließlich Corrin und der Erde. Darüber hinaus unterhielt er weitere Einrichtungen – Gefängniszellen, Räume zur Vivisektion, medizinische Laboratorien sowie Gewächshäuser, Kunstgalerien, Skulpturen und Springbrunnen. All das ermöglichte ihm das Studium des Verhaltens und der Physiologie der

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