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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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letztlich blieb ihm gar keine Wahl. Er hatte jetzt den Oberbefehl, ob es ihm gefiel oder nicht. Durch die Auslöschung des Kommandostabs der Miliz hatten die Cymeks ihm die Verantwortung übertragen. Und er wusste genau, was zu tun war.
    Er befahl der Salusanischen Miliz, sich zurückzuziehen und die Verteidigung um das Hauptangriffsziel zu konzentrieren, während der Rest von Zimia ungeschützt den Cymeks überlassen wurde, die sich weiter durch die Stadt sprengten und brannten. Auch wenn er einen Teil dieser bedeutenden Stadt opfern musste, war es wichtiger, dass die Maschinen daran gehindert wurden, ihr Ziel zu erreichen.
    Um jeden Preis.

6
     
    Von wem geht der größere Einfluss aus: vom Objekt oder vom Betrachter?
    Erasmus, aus ungeordneten Labordateien
     
     
    Auf Corrin, einer der bedeutendsten Synchronisierten Welten, spazierte der Roboter Erasmus über den gepflasterten Platz vor seiner feudalen Villa. Er bewegte sich mit wohlgeübter Eleganz, die er nach Jahrhunderten der Beobachtung menschlicher Bewegungsarten zu imitieren gelernt hatte. Sein Gesicht aus Flussmetall war ein glattes Oval, wie ein polierter Spiegel bar jeglichen Ausdrucks. Doch er konnte dem Polymerfilm verschiedene nachgeahmte Emotionen verleihen, ähnlich einer antiken Theatermaske.
    Durch optische Fasern, die in seine Gesichtsmembran implantiert waren, bewunderte er die schillernden Springbrunnen, die ihn umgaben und sich so nett mit dem Mauerwerk der Villa, den Edelsteinstatuen, den kunstvollen Wandteppichen und lasergravierten Alabastersäulen ergänzten. Alles war üppig und prächtig und von ihm selbst entworfen. Nach gründlichen Studien und Analysen hatte er einen Sinn für die Prinzipien klassischer Schönheit entwickelt und war stolz auf seinen Geschmack.
    Seine menschlichen Sklaven waren emsig mit Haushaltsarbeiten beschäftigt. Unter dem Nachmittagslicht der roten Riesensonne polierten sie Trophäen und Kunstobjekte, staubten Möbel ab, pflanzten Blumen und schnitten Sträucher in Form. Jeder Sklave verbeugte sich zitternd und respektvoll, wenn Erasmus vorbeikam. Er nahm es zur Kenntnis, machte sich aber nicht die Mühe, sie individuell zu identifizieren, auch wenn er jedes Detail speicherte. Man wusste nie, wann eine noch so unscheinbare Beobachtung für eine grundlegende Erkenntnis bedeutsam werden konnte.
    Erasmus besaß eine Haut aus organisch-plastischen Materialien, die mit Neurelektronik durchwebt waren. Er behauptete, dass ihm das komplexe Sensorennetzwerk die Wahrnehmung tatsächlicher körperlicher Empfindungen ermöglichte. Unter der Glut der riesigen Sonne Corrins registrierte er Licht und Wärme auf seiner Haut, mutmaßlich genauso wie ein organischer Körper. Er trug ein schweres goldbesetztes Gewand aus karminrotem Stoff. Mit dieser vornehmen individuellen Garderobe setzte er sich von den geringeren Robotern Omnius' ab. Eitelkeit war eine weitere Eigenschaft, die Erasmus von den Menschen gelernt hatte, und sie gefiel ihm sehr.
    Die meisten Roboter waren nicht so unabhängig wie Erasmus. Sie stellten kaum mehr als mobile denkfähige Kästen dar, Untereinheiten des Allgeistes. Erasmus unterstand genauso dem Befehl von Omnius, aber er besaß größere Interpretationsfreiheiten. Im Laufe der Jahrhunderte hatte er eine eigene Identität und so etwas wie ein Ichbewusstsein entwickelt. Omnius betrachtete ihn eher als Kuriosum.
    Während der Roboter mit vollkommener Anmut weiterspazierte, bemerkte er ein summendes Geräusch. Seine optischen Fasern entdeckten eine kleine fliegende Kugel, eins der vielen mobilen Wächteraugen von Omnius. Immer wenn Erasmus sich von den allgegenwärtigen Schirmen entfernte, die sich in jedem Gebäude befanden, verfolgten ihn die informationsdurstigen Wächteraugen und zeichneten jede seiner Bewegungen auf. Dieses Verhalten des Allgeistes sprach entweder für eine tief verwurzelte Neugier ... oder eine ungewöhnlich menschliche Paranoia.
    Vor langer Zeit, als der Rebell Barbarossa mit den Künstlichen Intelligenzen des Alten Imperiums hantiert hatte, war es ihm gelungen, sie mit synthetischen Persönlichkeitszügen auszustatten. Die Konsequenz war, dass die Maschinen sich aus eigener Kraft weiterentwickelt hatten und zu einem großen elektronischen Geist verschmolzen waren, der einige dieser menschlichen Eigenschaften und Triebe übernommen hatte.
    Omnius war der Überzeugung, dass weder die Biologischen noch die Cymek-Bastarde zu einer Epochen umfassenden Perspektive fähig waren, die die

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