Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
forderte, als er deine Kampfmaschine in der Gladiatorenarena besiegte?«
»Das ist irrelevant.«
Der Küchenchef starrte auf das Messer und stammelte: »Ich werde es p-p-persönlich p-polieren, bis Euer Fuß wieder so gut wie n-neu ist, Lord Erasmus.«
»Menschen sind so dumm, Erasmus«, sagte Omnius über die Lautsprecher an der Wand.
»Einige von ihnen«, pflichtete Erasmus ihm bei und vollführte eine Reihe eleganter Bewegungen mit dem Messer. Der kleine Küchenchef stieß ein stummes Gebet aus und war nicht in der Lage, sich von der Stelle zu rühren. »Ich frage mich, was ich tun sollte.« Erasmus wischte das Messer am Kittel des zitternden Mannes sauber, dann betrachtete er die verzerrte Reflexion des Menschen auf der Metallklinge.
»Der Tod eines Menschen ist etwas anderes als der Tod einer Maschine«, sagte Omnius leidenschaftslos. »Eine Maschine lässt sich duplizieren, durch eine Kopie ersetzen. Wenn Menschen sterben, sind sie für immer verloren.«
Erasmus simulierte schallendes Gelächter. »Omnius, du betonst zwar ständig die Überlegenheit der Maschinen, aber dir ist bisher entgangen, worin Menschen besser sind als wir.«
»Erspare mir eine weitere deiner Aufzählungen«, sagte der Allgeist. »Ich erinnere mich an jedes Detail unserer letzten Diskussion über dieses Thema.«
»Die Überlegenheit liegt im Auge des Betrachters und führt unweigerlich zur Ausblendung von Details, die nicht der vorgefassten Meinung entsprechen.« Mit seinen sensorischen Detektoren, die wie Insektenfühler schwankten, nahm Erasmus den Schweißgeruch des Küchenchefs wahr.
»Wirst du diesen Menschen töten?«, fragte Omnius.
Erasmus legte das Messer auf den Tisch und hörte, wie der kleine Mann einen Seufzer ausstieß. »Als Individuen sind Menschen leicht zu töten. Als Spezies jedoch sind sie wesentlich überlebensfähiger. Wenn sie bedroht werden, rotten sie sich zusammen und werden viel mächtiger und gefährlicher. Manchmal ist es am besten, sie zu überraschen.«
Er griff blitzschnell nach dem Messer und stieß es dem Küchenchef in die Brust – mit genügend Kraft, dass es durch das Brustbein ins Herz drang. »Zum Beispiel so.« Blut lief über die weiße Uniform, auf den Tisch und den Teller des Roboters.
Der Mensch glitt röchelnd von der Klinge. Mit dem blutigen Messer in der Hand überlegte er, ob er den fassungslosen Gesichtsausdruck seines Opfers mit seiner anpassungsfähigen Maske kopieren sollte, doch dann beschloss er, sich diese Mühe zu ersparen. Sein Robotergesicht blieb ein spiegelglattes Oval. Erasmus würde ohnehin nie in die Verlegenheit kommen, einen solchen Gesichtsausdruck zeigen zu müssen.
Er warf das Messer fort, das klappernd zu Boden fiel, dann tauchte er die empfindlichen Sondenfasern in das Blut auf seinem Teller. Es hatte einen recht interessanten und komplexen Geschmack. Er fragte sich, ob das Blut verschiedener Menschen sich geschmacklich unterschied. Das sollte er gelegentlich untersuchen.
Roboterwachen brachten die Leiche des Küchenchefs fort, während sich die anderen Sklaven furchtsam im Hintergrund drängten, da es eigentlich ihre Aufgabe war, die Bescherung aufzuräumen. Erasmus studierte ihre Angst.
»Ich möchte dir jetzt von einer wichtigen Entscheidung erzählen, die ich getroffen habe«, sagte Omnius. »Mein Angriffsplan wurde bereits in die Tat umgesetzt.«
Erasmus heuchelte Interesse, wie er es häufig tat. Er aktivierte einen Reinigungsmechanismus, der seine Sonde sterilisierte, die sich daraufhin in ihr Versteck unter seinem Gewand zurückzog. »Ich beuge mich deinem Urteil, Omnius. Mir fehlt die nötige Erfahrung in militärischen Angelegenheiten.«
»Aus genau diesem Grund solltest du meinen Worten Beachtung schenken. Du betonst stets, dass du lernen willst. Als Barbarossa meinen Gladiatorroboter im Schaukampf besiegte, forderte er einen Schlag gegen die Welten der Liga. Die ehemaligen Titanen sind überzeugt, dass das Universum ohne die Hrethgir wesentlich unproblematischer und geordneter wäre.«
»Wie mittelalterlich!«, sagte Erasmus. »Der große Omnius folgt dem militärischen Rat eines Cymek?«
»Barbarossa hat mich amüsiert, und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass einige der Titanen zu Tode kommen. Das ist nicht unbedingt ein negativer Aspekt.«
»Natürlich nicht«, sagte Erasmus, »da deine Grundprogrammierung dir verbietet, deinen Schöpfern direkten Schaden zuzufügen.«
»Es kann jederzeit zu unvorhersehbaren Unfällen kommen.
Weitere Kostenlose Bücher