Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Teststation, und als Nahrung diente ihm vorwiegend Melange, die ihm Kraft und Energie gab. Als er gelernt hatte, die Würmer zu beherrschen, konnte er reisen, wohin er wollte, und kehrte etappenweise zur aufgegebenen Station zurück.
    Die anderen Zensunni hätten ihn für verrückt erklärt und mit Entsetzen auf seinen tollkühnen Versuch reagiert, die furchterregenden Sandwürmer zu zähmen. Aber Selim scherte sich nicht mehr darum, was die Menschen über ihn dachten. Er hatte sich in eine ganz neue Lebenssphäre begeben. Und er wusste in seinem Herzen, dass genau dies seine Bestimmung war ...
    Nun führte Selim seinen Wurm unter dem Licht der zwei Monde über den Sand. Vor Stunden hatte das Tier es aufgegeben, ihn abwerfen zu wollen, und bewegte sich stattdessen vorwärts. Es hatte sich den Befehlen des Quälgeistes unterworfen, der ihm zwischen den empfindlichen Ringsegmenten Schmerz zufügte. Selim orientierte sich an den Sternen, in dem er Linien zwischen den Konstellationen zog, die ihm wie Pfeile die Richtung wiesen. Die erbarmungslose Landschaft kam ihm allmählich vertrauter vor, und er glaubte, dass er endlich wieder in die Nähe der botanischen Teststation gelangt war. Seine Zuflucht, sein Zuhause.
    Auf dem Rücken des Sandwurmes, umweht vom bitteren Geruch nach Feuerstein und Zimt, gab er sich seinen Gedanken und Träumen hin. Seit seiner Verbannung hatte er kaum noch etwas anderes, womit er sich beschäftigen konnte. Wurden nicht auf diese Weise die großen Philosophen geboren?
    Eines Tages würde die verlassene Station möglicherweise zur Keimzelle seiner eigenen Kolonie werden. Vielleicht konnte er unzufriedene Menschen aus anderen Zensunni-Dörfern um sich versammeln, Ausgestoßene wie er, die ohne die aufgezwungenen Regeln der starrsinnigen Naibs leben wollten. Mit Hilfe der großen Würmer würde Selims Volk eine beispiellose Macht gewinnen.
    War es das, was Gott von ihm erwartete?
    Der junge Mann lächelte über seinen Tagtraum, dann wurde er traurig, als er sich an Ebrahim erinnerte, der ihm ohne Gewissensbisse in den Rücken gefallen war. Als wäre das noch nicht genug gewesen, hatte er Selim genauso wie die anderen mit Steinen und Beleidigungen beworfen.
    Während sich sein Sandwurm zischend über die Dünen schob, sah Selim endlich die vertrauten Formationen und dunklen Spalten der Felsenkette wieder. Sein Herz machte vor Freude einen Sprung. Das Monstrum hatte ihn schneller als erwartet nach Hause gebracht. Er grinste, dann wurde ihm bewusst, welche Herausforderung ihn erwartete, wenn er vom Rücken des Dämons sprang, der sich noch nicht erschöpft hatte. War dies eine neue Prüfung?
    Selim bewegte den Speer und das Schaufelwerkzeug und trieb den Wurm auf die Felsen zu. Vielleicht sollte er ihn auf den Ausläufern der Kette stranden lassen, von wo er sich in die Sicherheit des weichen Sandes zurückziehen konnte. Das augenlose Monstrum spürte die Nähe der Felsen – offenbar erkannte es Unterschiede in der Viskosität und den Vibrationseigenschaften des Bodens – und wich in die entgegengesetzte Richtung aus.
    Selim zog kräftiger an der Schaufel und stieß mit dem Speer zu. Der verwirrte Wurm zuckte und wurde langsamer. Als er sich neben der nächsten Felserhebung einrollte, riss sich Selim mit seiner Ausrüstung los. Er rutschte am Segment des Geschöpfes hinunter und fiel in den Sand, wo er sofort mit aller Kraft losrannte.
    Die sicheren Felsen waren knapp hundert Meter entfernt, und der Wurm schlug um sich, als könnte er nicht glauben, so überraschend von seinen Qualen erlöst worden zu sein. Schließlich spürte er den Rhythmus von Selims schnellen Schritten. Das Monster drehte sich herum und schob sich auf ihn zu.
    Selim rannte noch schneller und sprang schließlich auf einen Vorsprung aus scharfen Lavafelsen. Er lief weiter. Kleine Steinchen spritzten unter seinen Sohlen auf.
    Der Wurm brach wie eine Explosion aus dem Sand und hob suchend den Kopf mit dem weit aufgerissenen Maul. Er zögerte, als würde er vor der steinernen Barriere zurückschrecken, dann ließ er sich wieder fallen.
    Selim war bereits über die zweite Reihe der Felsen geklettert und sprang in eine Öffnung zwischen den Steinen. Es war keine richtige Höhle, aber es genügte, um seinen Körper hineinzuzwängen. Der Sandwurm krachte wie ein riesiger Vorschlaghammer auf den Grat, aber er wusste nicht, wo sich der winzige Mensch versteckt hatte.
    Wütend zog sich der Wurm zurück, und ein überwältigender

Weitere Kostenlose Bücher