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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aber deutliches Pulsieren des Lebens. Das Insekt möchte mir vorgaukeln, dass es gestorben ist, damit ich es nicht weiter beachte. Trotz seiner geringen Größe hat es einen starken Überlebenswillen.«
    Er ging in die Knie und setzte den Käfer mit erstaunlicher Sanftheit auf einem Stein ab, dann trat er zurück. Kurz darauf rührte sich das Tier und brachte sich unter einem Tontopf in Sicherheit. »Sehen Sie? Ich möchte alles verstehen, das lebt – auch Sie.«
    Serena zog eine finstere Miene. Es war dem Roboter gelungen, sie zu verblüffen.
    »Omnius glaubt, dass ich niemals sein intellektuelles Niveau erreichen werde«, sagte Erasmus. »Aber meine mentale Beweglichkeit fasziniert ihn immer wieder, wie sich mein Geist ständig in neue und überraschende Richtungen entwickelt. Wie dieser Käfer bin ich in der Lage, plötzlich lebendig zu werden und weiterzumachen.«
    »Hoffen Sie wirklich, eines Tages mehr als nur eine Maschine zu sein?«
    Erasmus antwortete, ohne sich gekränkt zu fühlen. »Es ist doch eine menschliche Wesenseigenschaft, sich fortwährend weiterzuentwickeln, nicht wahr? Nur danach strebe ich.«

58
     
    Eine Richtung ist so gut wie die andere.
    Redensart aus dem Offenen Land
     
     
    Als Selim zum zehnten Mal auf einem Sandwurm ritt, war er geschickt genug, um das Erlebnis genießen zu können. Es gab nichts Aufregenderes, als mit einem dieser mächtigen Riesen durch die freie Wüste zu streifen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, durch die Dünen zu fegen, während er auf dem Rücken des Wurmes hockte, und ein Meer aus Sand an nur einem einzigen Tag zu durchqueren.
    Selim hatte Wasser, zerlumpte Kleidung, Ausrüstung und Verpflegung aus der verlassenen botanischen Teststation mitgenommen. Sein kristallener Sandwurmzahn erwies sich als wertvolles Werkzeug und war zudem ein Zeichen seines Stolzes. In der leeren Station hatte er im Licht der wieder aufgeladenen Systeme manchmal auf die Krümmung der glatten, milchigen Klinge gestarrt und sich vorgestellt, dass dieser Gegenstand eine religiöse Bedeutung besaß. Er war eine Erinnerung an seine große Prüfung in der Wüste und ein Symbol, dass Gott über ihn wachte. Vielleicht waren die Würmer sein Schicksal.
    Er kam zu der Überzeugung, dass die Sandwürmer doch nicht Shaitan waren, sondern ein göttlicher Segen, vielleicht sogar eine leibhaftige Manifestation Gottes.
    Nachdem er sich monatelang in der uralten Forschungsstation erholt und gelangweilt hatte, ohne ein Ziel vor Augen zu haben, hatte er schließlich erkannt, dass er hinausgehen und wieder auf einem Sandwurm reiten musste. Er musste herausfinden, was genau Gott von ihm erwartete.
    Er hatte sich die Lage der Teststation genau gemerkt. Doch da er keinen Einfluss auf die Richtung hatte, in der sich der Wurm bewegte, wäre es keine einfache Aufgabe, zu seinem Versteck zurückzukehren. Bei seinem Aufbruch hatte er alles, was er benötigte, mitgenommen.
    Er war Selim Wurmreiter, von Gott erwählt und geführt. Er brauchte keine Hilfe von anderen.
     
    * * *
     
    Nachdem er zwei weitere Sandwürmer zu Tode geritten hatte, stellte Selim fest, dass es gar nicht nötig war, einen Wurm bis zur Erschöpfung zu hetzen, um sich in Sicherheit bringen zu können. Es war riskant, aber durchaus möglich, von einem ermüdeten Tier abzusteigen, indem er den Rücken hinunterlief und vom Schwanz sprang, um dann zu einer nahen Felsenzuflucht zu laufen. Nach einem längeren Ritt zeigte der Wurm kein Interesse, ihn zu verfolgen, sondern zog sich beleidigt in den tiefen Sand zurück.
    Das freute Selim, weil es ihm falsch erschien, die Geschöpfe zu töten, die ihm als Transportmittel dienten. Wenn die Sandwürmer Abgesandte Gottes und die Alten Männer der Wüste waren, dann hatten sie es verdient, mit Respekt behandelt zu werden.
    Bei seinem vierten Ritt entdeckte er, wie er die empfindlichen Ränder der Wurmsegmente mit einem schaufelartigen Werkzeug und seinem scharfen Metallspeer reizen musste, um Shaitan in die Richtung zu drängen, die Selim sich wünschte. Es war ein sehr einfaches Prinzip, das jedoch harte Arbeit erforderte. Seine Muskeln schmerzten, wenn er von einem erschöpften Wurm absprang und zu einer sicheren Felserhebung rannte. Er konnte sich immer noch nicht in den Weiten der Wüste orientieren ... aber auf sehr reale Weise gehörte ihm nun die ganze Wüste. Er war unbesiegbar! Gott würde ihn beschützen.
    Selim hatte noch einen größeren Wasservorrat aus den Destillieranlagen der

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