Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
mit Flüssigkeit vollgesogen hatten und am schwersten waren.
    Kurz vor dem Ende der Erntesaison hatte ihr Herr alle seine Arbeiter zu den Sklavenmärkten von Starda geschickt, nachdem er ihnen die Schuld an einem verdächtigen Feuer in den Zuckerrohrsilos gegeben hatte, durch das die Hälfte seiner Jahreserträge vernichtet worden war. Aliid hatte Ishmael mit einem verschmitzten Grinsen davon erzählt, aber niemals zugegeben, sich an der Sabotage beteiligt zu haben.
    Nun beugte sich Ishmael über die Berechnungen und prüfte seine Ergebnisse mehrmals nach, indem er an den Skalen und Zählwerken seiner Rechengeräte drehte. Sein Bauch knurrte, da Holtzman aus Wut über die vielen Fehler, die es am Vortag gegeben hatte, den Sklaven so lange ihre Mahlzeiten vorenthalten wollte, bis sie brauchbare Resultate abgeliefert hatten. Die meisten Rechner führten ihre Aufgaben murrend, aber ordentlich durch.
    Mehrere Tage später, nachdem die neuen Rechensklaven ihre Übungen korrekt absolviert hatten, gab Holtzman ihnen richtige Arbeit. Zuerst ließ der Erfinder sie im Glauben, dass es sich nur um einen weiteren Test handelte. Ishmael erkannte jedoch an seinem Gesichtsausdruck und seiner Aufgeregtheit, dass ihm diese Resultate mehr als zuvor bedeuteten.
    Aliid rechnete fleißig, aber Ishmael spürte, dass er etwas im Schilde führte, und er war sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was es war.
    Nachdem sie mehrere Tage lang an den numerischen Simulationen gearbeitet hatten, beugte sich Aliid schließlich zu Ishmael herüber. »Jetzt ist es an der Zeit für ein paar unscheinbare Änderungen«, sagte er grinsend. »So winzig, dass niemand etwas bemerken wird.«
    »Das können wir nicht machen«, sagte Ishmael. »Man wird uns erwischen.«
    Aliid runzelte ungeduldig die Stirn. »Holtzman hat unsere mathematischen Fähigkeiten überprüft, also wird er unsere Ergebnisse nicht noch einmal nachrechnen. Nachdem er uns vertraut, wird er sich auf andere Pläne konzentrieren. Das ist unsere einzige Chance, es ihm heimzuzahlen. Denk an alles, was wir erlitten haben.«
    Ishmael konnte ihm nicht widersprechen, und nach Bel Moulays Reden über blutige Aufstände erschien ihm ein solches Vorgehen als bessere Alternative, ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen.
    »Hier!« Aliid zeigte auf die Gleichungen und zog mit seinem Stift einen kleinen Strich. Aus einem Minus machte er ein Plus, dann veränderte er den Dezimalwert einer Zahl, indem er ein Komma einfügte. »Ganz simple Fehler, die sich leicht entschuldigen lassen, aber sie werden das Endergebnis drastisch verändern.«
    Ishmael war die Sache nicht geheuer. »Ich verstehe, dass Holtzmans Arbeit dadurch Schaden erleidet, aber ich sehe nicht, wie es uns nützen soll. Meine Hauptsorge ist, wie wir wieder nach Hause kommen.«
    Aliid blickte ihn an. »Ishmael, du kennst die Sutras genauso gut wie ich, vielleicht sogar noch besser. Hast du das eine vergessen, in dem es heißt: ›Wenn du deinem Feind hilfst, schadest du allen Gläubigen‹?«
    Sein Großvater hatte dieses Sutra mehrmals zitiert, aber Ishmael hatte es nie aus diesem Blickwinkel betrachtet. »Also gut. Aber nichts, das nach einem absichtlichen Fehler aussieht.«
    »Soweit ich diese Gleichungen verstehe«, sagte Aliid, »wird selbst der winzigste Rechenfehler großen Schaden anrichten.«

74
     
    Psychologie: Die Wissenschaft, die Worte für Dinge erfindet, die gar nicht existieren.
    Erasmus,
    Reflexionen über biologische Intelligenzen
     
     
    Im sonnigen botanischen Garten der opulenten Villa des Roboters schnitt Serena Butler verwelkte Blüten und abgestorbene Zweige und versorgte die Pflanzen in den Beeten und Kübeln. Sie beschränkte sich auf stummen Widerstand und setzte auf Zeit, während sie ihre täglichen Pflichten wie jeder andere Sklave erfüllte. Trotzdem beobachtete Erasmus sie wie sein Lieblingshaustier. Er war ihr Sklavenhalter und Gefängniswärter.
    Serena trug einen schwarzen Kittel und hatte ihr langes dunkelblondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Während der Arbeit konnte sie an Xavier denken, an die Versprechen, die sie sich gegenseitig gegeben hatten, wie sie sich nach dem Angriff des Borstenrückens auf der Wiese geliebt hatten – und in ihrem weichen Bett in der Nacht, bevor sie nach Giedi Primus abgeflogen war.
    Jeden Morgen pflegte Serena die Blumenbeete des Roboters und war froh über die Gelegenheit, ungestört nachdenken zu können, wie sie von der Erde entkommen konnte.

Weitere Kostenlose Bücher