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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Reinigungsöle, die Blumengestecke und die parfümierten Kerzen. Hier war es sauber, behaglich und warm ... wesentlich angenehmer als in den Sklavenbaracken am schlammigen Flussdelta.
    Eigentlich hätte der Junge sich glücklich schätzen können.
    Nur dass diese Welt nicht Harmonthep war. Er vermisste sein kleines Boot, mit dem er im hohen Schilf durch die Flussarme gefahren war. Und ganz besonders fehlten ihm die Abende, wenn sich die Zensunni in der zentralen Hütte auf den höchsten Pfählen versammelten, um sich Geschichten zu erzählen, aus der Feuerlyrik zu rezitieren oder einfach zuzuhören, wie sein Großvater tröstliche Sutras vorlas.
    »Ich hasse es hier«, sagte Aliid neben ihm. Er hatte laut genug gesprochen, um einen tadelnden Blick vom Weisen Holtzman höchstpersönlich zu ernten.
    »Möchtest du lieber in den Schlamm oder auf die Zuckerrohrfelder zurückkehren?«
    Aliid schien seine unbedachte Bemerkung zu bereuen, doch er erwiderte den ruhigen Blick des Wissenschaftlers. »Ich habe es auch dort gehasst«, murmelte er, aber es war nicht als Entschuldigung gedacht.
    Alle Hände erstarrten, aller Augen waren auf ihn gerichtet.
    Holtzman schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich verstehe einfach nicht, warum ihr euch ständig über alles beklagt. Ich gebe euch Nahrung und Kleidung, ich gebe euch einfache Arbeiten, mit denen ihr dem Wohl der Menschheit dienen könnt – und trotzdem wollt ihr lieber in eure armseligen Dörfer zurückkriechen und in Schmutz und Krankheit leben.«
    Der Erfinder wurde immer zorniger. »Versteht ihr nicht, dass die Denkmaschinen das Ziel verfolgen, jeden lebenden Menschen zu vernichten? Überlegt euch nur, wie viele sie auf Giedi Primus niedergemetzelt haben, ohne dass irgendjemand sie aufhalten konnte! Omnius schert sich nicht um eure Religion oder eure idiotische Protesthaltung gegen die Zivilisation. Wenn er eure kleinen Hütten entdeckt, wird er sie zerstören, sie dem Erdboden gleichmachen.«
    Genauso, wie es die Tlulaxa mit meinem Dorf gemacht haben, dachte Ishmael. Er sah, wie es in Aliids dunklen Augen aufblitzte, und wusste, dass sein Freund dasselbe dachte.
    Holtzman schüttelte den Kopf. »Ihr Fanatiker habt überhaupt kein Verantwortungsbewusstsein. Zum Glück ist es meine Aufgabe, es euch aufzuzwingen.« Er kehrte an seine Schreibtafel zurück und zeigte erregt auf die Zahlen und Symbole. »Ich brauche euch, um diese Gleichungen zu lösen. Es ist ganz einfache Mathematik. Versucht, die Schritte abzuarbeiten, die ich euch vorgeführt habe.« Er kniff die Augen zusammen. »Mit jeder korrekten Lösung verdient ihr euch eine komplette Tagesration. Wenn ihr Fehler macht, werdet ihr hungern.«
    Bedrückt wandte sich Ishmael wieder den Papieren und Rechengeräten auf seinem Tisch zu und bemühte sich, die angeblich einfachen Rechenschritte durchzugehen.
    Auf Harmonthep hatten alle Kinder des Dorfes in den Sümpfen eine Grundausbildung in Mathematik, Wissenschaft und Technik erhalten. Die Älteren waren der Ansicht, dass solche Kenntnisse wichtig waren, wenn ihre Zivilisation wieder aufblühte und die Gläubigen erneut große Städte errichteten, wie sie in den Zensunni-Überlieferungen beschrieben wurden. Ishmaels Großvater hatte wie viele der Dorfältesten etliche Zeit darauf verwandt, die Jungen in den Lehren der Sutras und in logischen und philosophischen Rätseln zu unterrichten, die nur von den Anhängern des Buddhislams gelöst werden konnten.
    Auf Aliids Heimatwelt IV Anbus wurden die Jahreszeiten dramatisch von den in engen Umlaufbahnen kreisenden Monden beeinflusst, wodurch der Planet in heftige Schlingerbewegungen geriet. Daher war der Junge in einem anderen Zweig der Mathematik und Astronomie unterrichtet worden, weil sich mit Hilfe des komplizierten Kalenders die Fluten berechnen ließen, die durch die roten Felsschluchten schäumten, in denen die Städte der Zenschiiten lagen. Aliid hatte die Techniken der Flutkontrolle erlernt, um seinem Volk helfen zu können. Hier jedoch wurde er gezwungen, den Herren zu dienen, die ihn versklavt hatten.
    Als Erstes hatte man Aliid auf Poritrin der Zuckerrohrernte zugeteilt. Er hatte wochenlang geschuftet und hohe Stauden gefällt, deren süßer Saft zu Zucker verarbeitet oder zu Poritrin-Rum destilliert wurde. Aus den fasrigen Überresten wurden Textilien hergestellt. Mit einer scharfen Klinge hatte er holzige Triebe gehackt, aus denen klebriger Sirup spritzte. Sie wurden nach starken Regengüssen geerntet, wenn sie sich

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