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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Grundgleichungen sind innovativ, und selbst ich habe Schwierigkeiten, alle Details zu verstehen.« Sie lächelte ihn an und wirkte sehr mädchenhaft. Und er bemühte sich, nicht vor Erleichterung und Stolz zu platzen.
    Doch dann veränderte sich zu seiner Bestürzung ihr Tonfall. »Allerdings bin ich nicht überzeugt, dass Ihre vorgesehene Anwendung praktikabel ist.«
    Ihre Worte fielen wie heiße Bleitropfen auf seine Haut. »Was wollen Sie damit sagen? Dieses Feld zerstört gleichzeitig Gelschaltkreise und eindringende Körper.«
    Norma fuhr mit dem Finger über eine Serie von Gleichungen auf dem dritten Blatt. »Der wesentliche Begrenzungsfaktor ist der Radius der effektiven Projektion, hier und hier. Ganz gleich, wie viel Energie Sie in den Schildgenerator pumpen, Sie können das Feld nicht über eine bestimmte konstante Größe ausweiten. Mit einem solchen Feld lassen sich wunderbar Raumschiffe und große Gebäude schützen, aber es lässt sich nie an die Ausmaße eines Planeten anpassen.«
    »Könnten wir vielleicht mehrere kleine Felder staffeln?«, fragte Holtzman in besorgtem Tonfall. »Die sich gegenseitig überlappen?«
    »Vielleicht«, erwiderte Norma, jedoch ohne sonderlichen Optimismus. »Aber das Überraschende ist für mich dieser Punkt, die Geschwindigkeitsvariable.« Sie kreiste mit der Fingerspitze eine andere Stelle der Berechnungen ein. »Wenn Sie diese Gleichung überarbeiten ...« – sie nahm sich ein Rechengerät, drehte in schneller Folge einige Räder und betätigte eine Kurbel – »und den Geschwindigkeitsfaktor von der Wirksamkeit des Schildes trennen, ergibt sich ein neuer Zusammenhang. Das heißt, es gibt einen Minimalwert für die Geschwindigkeit, bei dem die Schutzwirkung des Schildes auf Null sinkt.«
    Holtzman starrte sie an und bemühte sich, ihren Überlegungen zu folgen. »Und was heißt das konkret?«
    Norma verlor keinen Moment die Geduld mit ihm. »Mit anderen Worten, wenn sich ein Projektil langsam genug bewegt, kann es Ihren Schild durchdringen. Es hält ein schnelles Geschoss auf, aber alles, das sich mit einer Geschwindigkeit unterhalb des Schwellenwertes bewegt, geht hindurch.«
    »Wer käme schon auf die Idee, im Kampf langsam fliegende Geschosse einzusetzen?«, sagte Holtzman und nahm die Papiere ärgerlich an sich. »Befürchten Sie, jemand könnte durch den Wurf eines Apfels verletzt werden?«
    »Ich diskutiere lediglich die Konsequenzen der mathematischen Gleichungen, Weiser.«
    »Also lassen sich durch meinen Schild nur kleinere Objekte schützen, und nur gegen schnelle Projektile. Ist es das, was Sie sagen wollen?«
    »Nicht ich sage es, Weiser Holtzman, sondern Ihre Gleichungen.«
    »Es muss eine praktische Anwendungsmöglichkeit geben. Ich wollte Ihnen nur den Stand meiner Arbeit zeigen. Ich bin überzeugt, dass Sie uns schon bald mit einem eigenen spektakulären Durchbruch überraschen werden.«
    Norma schien nichts von seiner Pikiertheit zu bemerken. »Könnte ich eine Kopie davon bekommen?«
    Holtzman tadelte sich stumm, weil er so kleinlich und gelegentlich sogar unproduktiv war. »Ja, ja, ich werde die Rechner beauftragen, eine für Sie anzufertigen. Ich ziehe mich eine Weile zur Kontemplation zurück. Vielleicht bin ich mehrere Tage nicht erreichbar.«
    »Ich werde hierbleiben«, sagte Norma, ohne den Blick von den Berechnungen abzuwenden, »und weiter daran arbeiten.«
     
    * * *
     
    Holtzman ging auf dem luftigen Deck der prächtigen Barke auf und ab und grübelte über Möglichkeiten nach. Das Wasser des Flusses strich an der Seite des Schiffes vorbei und roch nach Metall und Schlamm.
    Eine Gruppe von Urlaubern, die im überdachten Heckbereich Wein trank und Lieder sang, lenkte ihn mit ihrem Lärm ab, während sie sich flussaufwärts bewegten. Als eine Frau den berühmten Wissenschaftler erkannte, forderte die ganze Gruppe ihn auf, sich zu ihnen an den Tisch zu setzen, was er tat. Nach einem guten Abendessen gaben sie sich gemeinsam teurem Wein und einigermaßen intelligenten Gesprächen hin. Er sonnte sich in ihrer Bewunderung.
    Doch mitten in der Nacht nahm er seine Arbeit wieder auf, weil er nicht schlafen konnte.
    Er klammerte sich an seine vergangenen Erfolge und erinnerte sich daran, wie ihm die Ideen mühelos zugeflogen waren. Er wollte sein neuestes Projekt nicht aufgeben. Sein innovativer Schild besaß ein erstaunliches Potenzial, aber vielleicht dachte er in den falschen Bahnen. Seine Leinwand war groß und seine Vorstellung vage, und er

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